Sachgeschichten 3

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Warum wünschen wir uns einen "Guten Rutsch"?
Einer der typischsten Silvesterbräuche überhaupt ist, dass man lieben Mitmenschen "einen guten Rutsch ins neue Jahr" wünscht.
Man könnte meinen, dass unsere Vorfahren in der Silvesternacht mit den Schlitten ins Neue Jahr gerutscht sind, aber es ist (wie so oft) eine Abwandlung des eigentlichen Wortes, welches wir uns heute nur nicht mehr bewusst sind: das Wort "Rutsch" stammt aus der Gaunersprache ("Rotwelsch") bzw. aus dem Hebräischen und bedeutet "Rosch". Und das bedeutet "Anfang". Wir wünschen uns also einen "Guten Anfang"!


Warum fällt das Marmeladenbrot immer auf die beschmierte Seite?
Wem schon mal ein Marmeladenbrot aus der Hand gerutscht ist, der wird das bestätigen können: das verflixte Ding landet doch totsicher mit der beschmierten Seite nach unten auf dem Boden! Warum?
Es liegt an der Größe des Brotes und an der gängigen Höhe der Tische (und damit an der Fallhöhe). Das Brot liegt mit der Marmeladenseite nach oben auf dem Tisch. Beim Fallen dreht es sich einmal mit dieser Seite nach unten. Mehr Umdrehungen macht es bei der Größe eines Brotes auf dem Weg nach unten nicht. Wird die Höhe des Tisches verdoppelt oder die Größe des Brotes halbiert, dann schafft das Brot die ganze Drehung bis nach unten und landet dann sozusagen "richtig".
Das ist übrigens nicht nur bei Marmelade so, sondern auch bei Wurst-, Käse- und Butterstullen.


Warum heißt es "ewig und drei Tage", wo doch die drei Tage in der Ewigkeit enthalten sind?
Wenn man lange auf etwas warten muss, dann sagt man gerne "Da musst du ewig und drei Tage drauf warten!"
Den Begriff gab es schon im Mittelalter. In der mittelalterlichen Rechtsprechung war es üblich, für Fristsetzungen einen bestimmten Zeitraum zu definieren und bis zum endgültigen Ablauf der Frist dann noch einmal drei Tage dazu zu geben – drei Tage, in denen sich vielleicht das Blatt noch wenden konnte, selbst wenn die eigentliche Frist schon "ewig" lang gewesen war.


Woher kommt der Begriff "Schlampe"?
Etymologisch geht das Wort Schlampe zurück auf den Begriff für ein loses, weites (ergo: bequemes) Gewand mit Schleppe, das von Frauen und Männern [sic!] gleichermaßen getragen wurde. Später wurde das Wort auf die Trägerin bzw. den Träger solcherart Kleidung übertragen. Erst mit der Wandlung des Frauenbildes im 16./17. Jahrhundert wurde Schlampe nur noch für Frauen verwendet und erhielt eine negative Konnotation. Die Schlampe wurde jetzt eine "unordentliche" Frau und außerdem mit der Komponente "sexuell freizügig lebende" versehen.
Witzigerweise tat es das nicht bei dem männlichen Gegenstück, dem "Schlamper", der einfach nur unordentlich ist..


Warum feiern wir Weihnachten am 24.12.?
Das Weihnachtsfest ist ein christliches Fest und geht auf die Geburt von Jesus zurück. Wir kennen die Krippe, in der das Jesukind liegt und für mich war es immer klar, dass er wohl am 24.12. geboren worden sein muss. Aber das genaue Geburtsdatum von Jesus ist unbekannt! Selbst das Geburtsjahr ist wahrscheinlich nicht das Jahr 0, sondern wahrscheinlich sieben Jahre vor unserer Zeitrechnung. Der Stern von Bethlehem wird als seltene astronomische Konstellation der Planeten Saturn und Jupiter im Sternbild der Fische angesehen, die nur alle 805 Jahre vorkommt. Wenn dies zutrifft, dann wäre das dann sieben Jahre früher. :-)
Unser Weihnachtsfest wurde erst im 4. Jahrhundert durch die Kirche in Rom festgelegt. Seitdem feiern wir Weihnachten nach dem gregorianischen Kalender am 25. Dezember. Also auch nicht am 24.12., wie wir in Deutschland das tun. Übrigens feiert die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung (die überhaupt Weihnachten feiern) am 25. und nicht am 24.12.
Es wird vermutet, dass der 25. Dezember aus Christianisierungsgründen gewählt wurde. Es geht auf die heidnisch-germanische Religion zurück, wo dieses Datum zu den zwölf heiligen Nächten der Sonnenwende gehörte. Von dort ("ze wihen nahten") leitet sich auch die deutsche Bezeichnung "Weihnachten" ab.
Warum feiern wir Deutschen und noch ein paar andere Länder aber nun am 24.12. Weihnachten? Der Grund liegt darin, dass Christen sich vor Weihnachten versammelten um sich auf das Fest einzustimmen. Sie wachten in der Nacht um Jesus Christus zu erwarten. Deshalb nennen wir diese Nacht auch die "heilige Nacht" und Weihnachten ist der "heilige Abend". Und wie wir Menschen halt so sind, machten manche Menschen aus diesem heiligen Abend das eigentliche Fest.   


Warum haben Schiffe runde Fenster?
Der Grund ist ganz einfach: die Ecken von Fenstern lassen sich nicht gleichmäßig abdichten! Bei Wellengang kann jedoch auf ihnen ein hoher Druck lasten. Bei den ersten Stahlschiffen erwiesen sich eckige Fenster als Todesfallen. Stahl ist starrer als Holz; bei Sturm brachen Schiffe auseinander, weil die Fensterecken Risse bekamen. Die Stabilität von Bullaugen beruht auf ihrer gleichmäßigen Kreisform. Die maximal einen Meter breiten "Gucklöcher" beeinträchtigen die Stabilität der Schiffswand nicht.


Warum ist Ostern immer an einem anderen Datum?
Man hätte es ja auch einfach machen können, aber als auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 die versammelten Bischöfe und Kirchenfunktionäre zusammentrafen, beschlossen sie, Ostern fortan immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond zu feiern.
Soweit die kurze Erklärung. Aber warum nun nach dem ersten Vollmond im Frühling?
Das orientiert sich am jüdischen Pessach-Fest: Jesus von Nazareth ist nach christlicher Überlieferung am Vorabend dieses Festes gekreuzigt worden. Da sich das jüdische Fest nach einem Mondkalender richtet, wurde dieser Bezug übernommen.
Und warum am Sonntag?
In den vier Evangelien des Neuen Testaments wird übereinstimmend von der Auferstehung am "ersten Tag der Woche", also nach einem Sonntag, berichtet. Denn der Sonntag war seit jeher der Tag des Herrn und somit der Anfang der Woche.
Der Grund liegt also rund 1700 Jahre zurück und macht uns heute noch zu schaffen :-)


Welches ist der schlaueste Vogel?
Nicht etwa Papageien, sondern der Kolkrabe macht mit seiner Intelligenz sogar dem Affen Konkurrenz. Die schwarzen Riesen (Flügelspannweite: 1,2 Meter) besitzen das am höchsten entwickelte Gehirn der Vogelwelt, und sie sind wahre Gedächtniskünstler. Ausgewachsene Raben vergraben ihre Beute in mehreren Verstecken, verteilt über ein Gebiet von etlichen Quadratkilometern. So können diebische Artgenossen immer nur einen Bruchteil der Beute ergattern. Der Besitzer der Verstecke aber findet garantiert jedes einzelne Beutelager wieder. Übrigens: der Kolkrabe ist in 79 Ländern zu Hause und gilt als eine der meistverbreiteten Vogelarten der Welt.


Haben Adam und Eva tatsächlich vom Apfelbaum genascht?
"Klar", werden viele sagen, aber ich würde ja nicht so eine Frage stellen, wenn die Antwort nicht verblüffend wäre. Denn es ist faszinierend, mit welchem Eifer und welcher Hartnäckigkeit der Bibel immer wieder Aussagen unterstellt werden, die dort gar nicht zu lesen sind. Immer wieder wird kommentiert, Adam und Eva hätten im Paradies von einem verbotenen Apfel genascht!
Auch wenn das "Märchen vom Apfel" in vielen Köpfen herumschwirrt – in der Bibel steht nirgends, dass Eva und auch Adam einen verbotenen Apfel gegessen hätten - sondern sie aßen verbotenerweise eine Frucht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen!
Einen Baum, der als Früchte Äpfel trägt, nennt man Apfelbaum. Auf Kirschbäumen wachsen Kirschen, und Nüsse fallen von Nussbäumen. Gott hatte den ersten Menschen jedoch nicht eine köstliche Frucht vor die Nase gesetzt und daneben als Schikane oder gar aus Schadenfreude eine Verbotstafel angebracht :-)
Es heißt wörtlich nach der Übersetzung Martin Luthers: "Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen…" (1. Mose 16 & 17a).
Entgegen Gottes ausdrücklichem Verbot griffen die ersten Menschen nach dieser Frucht der Erkenntnis des Guten und Bösen. Sie glaubten der Schlange und sprachen damit gleichzeitig ihr Misstrauen Gott gegenüber aus – und handelten damit eigenmächtig und ohne Gottes Anweisungen zu befolgen. Von allen übrigen Bäumen im Garten – auch von den Apfelbäumen – durften sie jedoch mit Gottes Erlaubnis essen (siehe den angeführten Bibelvers). Sie durften also Äpfel naschen soviel sie wollten!

Unglaublich, was sich so allgemein festsetzt, dass man es sogar im Religionsunterricht lernt :-)
Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt eigentlich der Adventskalender?
Wer kennt die Fragen der Kinder nicht? "Wann ist Weihnachten? Wie lange dauert es noch?". So drängelte auch Gerd Land zu seiner Kinderzeit seine Mutter. Ihr ist es zu verdanken, dass es den Weihnachtskalender gibt. Sie nahm kleine Schachteln verzierte sie mit Zahlen und gab Plätzchen hinein. So konnte ihr kleiner Gerd jeden Tag eine Schachtel öffnen und wusste wie viele Tages es noch dauert bis Weihnachten ist.
Gerd Lang wurde später Firmengründer, griff die Idee seiner Mutter auf und ließ 1904 den ersten Gedruckten Weihnachtskalender in der "München Lithografischen Kunstanstalt" erscheinen.
Er druckte zwei Blätter - auf dem einen waren Zahlen auf dem anderen Engelbilder. Für jeden Tag wurde ein Engel ausgeschnitten und auf eine Zahl geklebt. Später (so etwa in den dreißiger Jahren) stanzte Lang kleine Fenster in das Blatt mit den Zahlen und klebte den Bilderbogen dahinter.
Aber auch schon früher gab es erste Formen des Adventskalenders: Zunächst stand die Funktion des Adventskalenders als Zählhilfe und Zeitmesser im Vordergrund. Die eigentlichen Ursprünge lassen sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen; der erste selbst gebastelte Adventskalender stammt vermutlich aus dem Jahr 1851. Die ersten Formen kamen aus dem protestantischen Umfeld. So wurden in religiösen Familien 24 Bilder nach und nach an die Wand gehängt. Einfacher war eine andere Variante mit 24 an die Wand oder Türe gemalten Kreidestrichen, bei der die Kinder täglich einen Strich wegwischen durften. Oder es wurden Strohhalme in eine Krippe gelegt, für jeden Tag einen bis zum Heiligen Abend. Weitere Formen waren die Weihnachtsuhr oder eine Adventskerze, die jeden Tag bis zur nächsten Markierung abgebrannt wurde.


Wieso hat man "einen Vogel"?
Das ist zwar eine seltsame Vorstellung, aber die Redewendung "der hat doch einen Vogel" wird oft benutzt, wenn Menschen etwas Dummes erzählt oder getan haben. Früher wurde dieser Ausspruch jedoch nur zu geisteskranken Menschen gesagt. Denn früher glaubte man tatsächlich, dass bei psychisch Kranken ein Vogel samt Vogelnest unter der Schädeldecke sitzen würde und dort munter vor sich hinpiept. Auch die Redewendung "Bei dir piept es wohl!" hat diesen Ursprung.


Wieso feiern wir Advent?
"adventus" ist lateinisch und heißt Ankunft. Denn der Advent soll auf die Geburt Christi hinweisen. Wir erinnern uns: Weihnachten ist nicht einfach nur ein Tag mit vielen Geschenken, sondern ist eigentlich der Geburtstag Jesus! Und der Advent beginnt 4 Wochen vor Weihnachten und wird als Vorbereitungszeit auf die Geburt Jesu am 25. Dezember begangen.
Früher war der ursprüngliche Weihnachtstermin der 6. Januar, das Erscheinungsfest. Vom 11. November, der Anfang der Adventszeit, bis zum 6. Januar waren das dann acht Wochen, was abzüglich der fastenfreien Sonn- und Samstage insgesamt vierzig Tage ergeben.
Die heutige Adventszeit geht zurück auf das 7. Jahrhundert. Die römischen Kirche des Westens hatte zunächst unterschiedlich lange Adventszeiten (zwischen vier und sechs Adventssonntage). Erst als Papst Gregor der Große vier Adventssonntage festlegte wurde das einheitlich übernommen. Die vier Sonntage standen symbolisch für die 4000 Jahre, welche die Menschen nach kirchlicher Geschichtsschreibung auf den Erlöser warten mussten.


Warum bringt man Fräuleins "unter die Haube"?
Die Redensart stammt mal wieder aus dem Mittelalter bezieht sich auf Frauen im heiratsfähigen Alter. Solange sie unverheiratet waren, durften die Mädchen ihre Haare offen tragen. Ab dem Hochzeitstag jedoch musste die Frau ihre Haare flechten, hochstecken und unter der Haube verbergen. Im Mittelalter war die Haube nicht nur gute Sitte, sondern auch ein Zeichen der Frauenwürde. Es wurde also nicht als Pflicht, sondern als Privileg betrachtet eine "Haube" zu tragen!


Woher kommt der Ausdruck "Treulose Tomate"?
Eigentlich ist die Tomate ja etwas leckeres, aber die Tomate steht auch Pate für eine Redewendung, die einen besonders treulosen Menschen bezeichnet.
Der Spruch "Treulose Tomate" ist ein altes Schimpfwort der Deutschen für die angeblich so untreuen Italiener. Aber nicht wegen der Männer und deren unermüdliches Interesse am weiblichen Geschlecht. Nein, der Ursprung der Redensart ist (höchstwahrscheinlich) der Erste Weltkrieg: Das Königreich Italien, seit 1882 mit Deutschland und Österreich-Ungarn verbündet (Dreibund), trat nicht in den Ersten Weltkrieg ein, schlug sich 1915 auf die Seite der Alliierten. So galten die Italiener bei den Deutschen als wortbrüchig und unzuverlässig. Da der Tomatenanbau in Italien weit verbreitet war, sah man möglicherweise eine Analogie zwischen den treuebrüchigen, Tomaten essenden Italienern und den unzuverlässigen (weil noch nicht ohne Rückschläge kultivierbaren) Tomaten.
Wer es genau nachlesen will, der guckt mal in Wikipedia.


Warum explodieren Sprengstoffe?
Sprengstoffe wie TNT kann man theoretisch anzünden und es passiert Nichts weiter als dass diese einfach abbrennen. Beim Verbrennen entstehen Gase mit großem Volumen (bis zu 1.000x das ursprüngliche Volumen), so entsteht auch ein erhöhter Druck. Packt man den Sprengstoff jetzt in eine Hülle (Verdämmung), wie z. B. bei den Silvesterkrachern in mehrere Lagen Papier oder ist die Abbrenngeschwindigkeit des Sprengstoffes sehr hoch dann kann sich dieser Druck zu einer Druckwelle aufbauen die sich sehr, sehr schnell durch den Sprengstoff bewegen kann (bis zu 10km/s). Die Druckwelle löst ebenfalls wie das Anzünden die chemische Reaktion aus. Durch die Druckwelle und deren hohe Geschwindigkeit wird der Sprengstoff praktisch an allen Stellen gleichzeitig entzündet. Die Druckwelle ist rundherum spürbar und zerreißt alles in unmittelbarer Umgebung. Im Gegensatz dazu ist der Sprengstoff in der Patrone einer Schusswaffe nur eine Treibladung, sie brennt einfach nur schnell und kontrolliert ab, man nennt das dann Deflagration im Gegensatz zur Detonation. Eine Detonation in einem Gewehrlauf würde diesen zerstören.
Vielen Dank an Matsch, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Was machen Insekten im Regen?
Das gleiche wie wir, sie stellen sich unter. Insekten spüren heranziehende Unwetter schon Stunden vorher anhand des veränderten Luftdrucks und bringen sich in Sicherheit. Sollten sie dennoch von einem Platzregen überrascht werden können die Tropfen bis zu 50-mal schwerer sein als die Mücke und mit 40km/h herabfallen. Eine Kollision würde den Tierchen nicht gut bekommen. Allerdings schiebt auch ein Regentropfen eine Art Druckwelle vor sich her, eine kleine zwar aber oft genug um eine kleine Mücke zur Seite zu drücken. Na Gott sei Dank.
Vielen Dank an Matsch, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Warum feiern wir eigentlich Halloween?    31.10., jährlich
Heute ist Halloween! Was vor rund 10 Jahren praktisch in Deutschland unbekannt war, wird nun auch von uns gefeiert. Naja, wir tun ja noch nicht richtig 'feiern'. Wir Deutschen beschränken uns da noch aufs dekorieren und Kürbisse auszuhöhlen.
Weil es bestimmt nicht allzu viele wissen, habe ich mal zusammengetragen, was ich so über Halloween gefunden habe:

Wie ist Halloween entstanden?
Der Halloween-Brauch stammt ursprünglich aus dem keltischen Raum: in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November verabschiedeten sich die Druiden vom Sommer - der Jahreszeit der Göttin - und feierten die Herrschaft des Todesfürsten Samhain, der während des Winters regiert. Im keltischen Kalender symbolisiert dieser Tag den Jahreswechsel.

Halloween bei den Kelten
Obwohl dieser Brauch noch aus den Zeiten vor Christus stammt, wurde er auch noch bis in die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung exzessiv zelebriert. Da in dieser Nacht nach keltischem Glauben das Leben (der Sommer) die Herrschaft für ein halbes Jahr an den Tod (den Winter) abgibt, glaubte man, dass es ein besonders günstiger Moment wäre, damit sich die Toten unter die Lebenden mischen können. Man glaubte, dass sich die Toten sich für ein Jahr lang den Körper eines Lebenden suchen. Daher wurden ihnen Opfer gebracht, damit sie nicht den eigenen Körper auswählten.
Außerdem glaubte man, dass die Trennwand zwischen der Welt der Toten und der Lebenden an diesem Abend besonders dünn ist und man daher besonders einfach mit den Toten in Kontakt treten kann. Um diesen Kontakt besonders einfach herstellen zu können, wurde gefeiert und den Toten allerlei Leckereien angeboten, auf dass sie gerne und für kurze Zeit auf die Erde zurück kehren sollten. So wollte man auch nach dem Tod von Verwandten den Kontakt zu ihnen aufrechterhalten. Es war ein großes Fest, mit Lagerfeuer und Festmahl. Aufgrund des Jahreswechsels wurde meditiert und Voraussagungen für das nächste Jahr gemacht: Es ging um Krieg, Frieden, Politik, Ernten und Krankheiten. Den Göttern wurden Opfer dargebracht, um sie möglichst gnädig zu stimmen.
Die Iren haben diesen Halloweenbrauch etwas abgewandelt. Sie haben sich in dieser Nacht möglichst schrecklich angezogen und verkleidet, damit die Toten und Geister an ihnen vorbeigehen und sie nicht als Lebende erkennen. Die Masken und Verkleidungen dienten zur Abschreckung.

Christianisierung Halloweens
Mittlerweile ist Allerheiligen ein christlicher Brauch geworden. Bis dahin war es allerdings ein langer harter Kampf. Die Menschen waren zwar relativ leicht davon zu überzeugen, die damals neue Religion, das Christentum, anzunehmen, allerdings haben sie oft an Ihren alten heidnischen Bräuchen und Traditionen festgehalten. Um die Gläubigen vor Sünden zu bewahren wurden die alten Bräuche einfach christianisiert. Im Jahre 837 verfügte Papst Gregor IV, dass an Samhain ebenfalls Tote geehrt werden sollten. So setzte man für den 1. November Allerheiligen an und am darauf folgenden Tag Allerseelen. Dies hatte zur Konsequenz, dass sich die einfachen Menschen nicht umstellen mussten und man sagen konnte, man habe erfolgreich die heidnischen Bräuche bekämpft. Gerade im keltischen Raum ließ sich allerdings die Feier im ursprünglichen - heidnischen - Sinne nicht vertreiben. Im 16. Jahrhundert entstand der eigentliche Name Halloween. Die protestantische Kirche führte den Namen All Hallowed Evening ein. Bis zu diesem Zeitpunkt war die eigentliche Halloween-Nacht noch nicht christlich aber durch diese spezielle Betitelung war der Brauch endgültig christianisiert.

Halloween in Amerika
In Amerika kehrte man zum alten Brauchtum von Halloween zurück. Das Fest wurde modernisiert und mit der Zeit hat es seine jetzige Form angenommen: ein herzlich wenig christliches Fest, bei dem sehr vielen heidnischen Bräuchen gefrönt wird. Kinder ziehen verkleidet durch die Strassen und Klingen an den Häusern, um um Süßigkeiten zu bitten. Hierbei wird der typische Spruch: "Trick or Treats" (Streiche oder Süßes) gerufen. Entsprechend dem Spruch werden den Kindern unterschiedlichste Süßigkeiten zugesteckt, falls nicht wird den Hausbesitzern ein Streich gespielt.Typisch für Halloweenfeiern sind die gruseligen Verkleidungen, die ausgehöhlten Kürbisse, aus deren Fruchtfleisch allerlei Gerichte gemacht werden. Der Süßigkeitenbrauch stammt aus dem christlichen Raum: im 9. Jahrhundert n. Chr. wanderten frühe Christen am 2. November, dem Seelenfest, von Dorf zu Dorf und erbettelten so genannte Seelenkuchen. Als Ausgleich für diese Gabe versprachen sie entsprechend intensiv für die Spender zu beten. Das eigene Beten und auch das anderer galt als Vereinfachung des Weges von Toten in den Himmel.

Jack-O-Lantern oder auch: "Wie es zum Kürbis kam!"
Eines der bekanntesten Halloween-Symbole dürfte der Kürbis sein: die "Jack-O'-Lantern". Der Brauch stammt auch wieder aus Irland: Man erzählt sich die Geschichte des Jack O. der zu seinen Lebzeiten nur böses tat und ein Trinker und Betrüger war. Er soll den Teufel durch eine List auf einen Baum gelockt und in den Stamm ein Kreuz geritzt haben. Der Teufel war somit gefangen und konnte nicht herunter. Jack versprach ihm ihn herunter zu lassen, wenn er ihn nie wieder verführen würde. Als Jack umkam, fand er weder einen Platz im Himmel, da er ja nur Schlechtes getan hatte, noch in der Hölle, da er ja den Teufel übers Ohr gehauen hatte. Der Teufel hatte aber ein geringes Erbarmen mit ihm und gab ihm einen kleinen Funken, ein Stück glühende Kohle, mit dem durch die Dunkelheit zwischen Himmel und Hölle wandern konnte. Dieser Funken befand sich in einer ausgehöhlten Rübe. Beneidet wurde Jack definitiv nicht, aber der "Volksmund" hat aus der Geschichte abgeleitet, dass man mit dieser Rübe die Geister abschrecken kann. Als der Halloweenbrauch noch in Irland praktiziert wurde, nahmen die Menschen für ihre Laternen auch Rüben, aber als sie in Amerika waren, fanden sich im Übermaß Kürbisse, die sich für diesen Zweck sogar auf Grund der Größe noch besser eigneten. Um die Bösen Geister abzuschrecken, schnitzte man Grimassen in die Kürbisse.

Zum Schluss noch was Witziges dazu:
Woher leitet sich das Wort Halloween ab?
Es ist entstanden aus der nachlässigen Aussprache der Amerikaner und beinhaltet 3 Worte: "All Hallows Evening", also Allerheiligen Abend, der Abend vor Allerheiligen. Krass, oder?

Es ist doch schon verrückt, an was man früher geglaubt hat, nicht wahr? Noch verrückter ist, dass wir uns heute Kürbisse aufstellen und gar nicht wissen warum das so ist. Weil man es halt so Ende Oktober macht... :-)


Was bringen eigentlich Kundenkarten?
"Finanztest" hat einmal die Vorteile von 23 kostenlosen Kundenkarten untersucht. Die regelmäßige Ersparnis ist allenfalls mäßig (zwischen 0,5 und 3%). Nur bei der Baumarktkette hagebau gibt es den Rabatt ohne Einschränkung sofort. Der Käufer mit Kundenkarte zahlt drei Prozent weniger für den aktuellen Einkauf. Andere Anbieter geben meist Gutscheine aus oder bieten Sachprämien.
Bei den Anbietern, die mehr als drei Prozent Rabatt gewähren, müssen die Kunden zunächst einen hohen Mindestumsatz erreichen. Beim Schuhhändler Görtz gibt es beispielsweise fünf Prozent ab einem Jahresumsatz von 700 Euro. Das sind sieben Paare neue Schuhe! Oder bei Rewe ist der Grundrabatt so gestaltet, dass ein Kunde für eine Gutschrift von 10 Euro Waren im Wert von 2.000 Euro kaufen müsste.
Verbraucherschützer raten deshalb dazu, das Kaufverhalten auf keinen Fall zu ändern. Es lohnt sich nur Kundenkarten von Händlern zu nehmen, bei denen man sowieso regelmäßig einkauft. Und auch trotz Kundenkarte sollte man die Preise vergleichen. Denn manche Waren sind zum Normalpreis bei anderen Händlern günstiger.
Und: Vorsicht bei der Herausgabe von Daten, denn mit der Nutzung einer Kundenkarte gibt man fast immer seine Anonymität auf. Deshalb kann man eigentlich nur solche Kundenkarten uneingeschränkt empfehlen, die mit einem Stempel oder mit Treuepunkten funktionieren.


Warum werden Babys beim schreien nicht heiser?
Das haben sich schon sehr viele Eltern von sogenannten Schreibabys gefragt. Zum einen liegt es daran, dass Babys noch die optimale Bauch-Brust-Atmung beherrschen und somit klingt das Schreien einfach lauter, weil sie durch diese Atemtechnik weniger Kraft auf die Stimmbänder anwenden müssen. Bei dieser Atemtechnik drängt das Zwerchfell die Baucheingeweide beim Einatmen nach unten und gleichzeitig wird der Brustkorb von den Zwischenrippenmuskeln vergrößert.
Außerdem sind die Stimmbänder eines Säuglings „nagelneu und ungebraucht“, also noch nicht so angegriffen wie die eines Erwachsenen. Im Verlauf eines Stimmband-Lebens gibt es viele Faktoren, die Heiserkeit begünstigen. Angefangen beim vielen Reden, über Umwelteinflüsse bis hin zu Krankheiten. Diese Faktoren spielen aber in einem so jungen Leben noch keine Rolle. Lediglich bei Schreibabys ist im späteren Leben zu beobachten, dass diese schneller heiser werden als Nicht-Schreibabys.
Somit bleibt für die Eltern von Schreibabys nur zu hoffen, dass der kleine Schützling bald einschläft, denn auf Heiserkeit zu warten wäre vergebene Liebesmüh'...
Vielen Dank an Tanja Manuela, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt die Redewendung "Auge um Auge, Zahn um Zahn"?
Diese Maxime gilt allgemein als primitiv, kindisch, antiquiert und brutal. Sie scheint wohl nur tauglich als Strickmuster für Brutalo- und Action-Filme der Marke Rambo. Aber diese Redewendung stammt aus dem 2. Buch Mose. Man nimmt allgemein an, das Alte Testament predige hier Rache. Das Zitat wird meist als Anweisung aufgefasst, dem Täter Gleiches mit Gleichem "heimzuzahlen", also sein Vergehen zu sühnen nach dem Motto: "wie du mir, so ich dir". Doch das ist ein falsches Vorurteil. Die Bibel will nämlich – ganz im Gegenteil – die Vergeltungssucht der damaligen Menschen bremsen. Bei Mord soll nicht gleich die komplette Familie des Mörders dran glauben.
Gerade hat Mose die zehn Gebote von Gott empfangen, da präsentiert die Bibel postwendend eine Art Langfassung. Ein Gesetzesbuch, das haarklein alle möglichen Konfliktfälle der früheren Ackerbauern regelt, vom Diebstahl bis zu sexuellen Verfehlungen. Bei Körperverletzung werden auch Entschädigungszahlungen vorgeschrieben. Erst danach heisst es in Kapitel 21: "Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuss um Fuss, Brandmal um Brandmal."
Die Strafe für ein Verbrechen orientiert sich folglich am Schaden. Dieser Grundsatz gilt bisheute auch in unserem Rechtssystem.
Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt die Redewendung "Ein Brett vor dem Kopf haben"?
Wenn man sagt, dass jemand: ein Brett vor'm Kopf hat, dann meint man damit, dass derjenige begriffsstutzig, einfältig, dumm, etc. ist.
Im Mittelalter war jemand mit einem "Brett vor dem Kopf" nicht immer begriffsstutzig. Es gehörte dies vielmehr zur Arbeitskleidung der Schmiede, welche sich zum Schutz vor Funkenflug eine Art Schutzvorrichtung vor die Augen banden, welche meist aus einem Holzbrett bestand, welches nur einen ganz dünnen Schlitz zum Sehen hatte. Erst als der Beruf der Handwerker im aufkommenden Industriezeitalter abgewertet wurde, war das Brett vor dem Kopf das Synonym für mindere Intelligenz.
Vielen Dank an Heribert, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt die Redewendung "Kalte Füße bekommen"?
Wenn sich jemand etwas vorgenommen hat und es dann doch nicht umsetzt, weil ihm nicht wohl bei der Sache ist, dann spricht man davon, dass er kalte Füße bekommt. Aber was hat ein Rückzieher mit kalten Füßen zu tun?
Der Ursprung dieser Redewendungen kommt aus England und zwar aus der Welt des Glücksspiels. Weil das Kartenspielen um Geld früher verboten war, zogen sich die Glücksspieler in (damals nicht wirklich angenehme oder gar beheizbare) Keller zurück. Wenn man hier zusammen beim Kartenspiel gesessen hat und jemandem bei zu hohem Einsatz das ganze Spiel zu riskant wurde, so kam er mit der Ausrede, er müsse sich die Füße vertreten weil diese ihm kalt geworden sind. Somit konnte er sich seinen Gewinn sichern ohne nicht noch mal spielen zu müssen. Und so wurde der Ausdruck "Kalte Füße bekommen" im Laufe der Zeit zu einer Redensart, wenn man sich aus einer unangenehmen Situation davon stehlen wollte.


Woher kommt die Redewendung "jemandem etwas vom Pferd erzählen"?
Wenn Ottokar wieder mit einer seiner Geschichten daherkommt, winken seine Freunde nur noch müde ab: "Der kann uns lange was vom Pferd erzählen!" Das heißt, sie glauben seine Geschichten nicht mehr :-)
Einst belagerten die Griechen Troja. Um Truppen in die belagerte Stadt einzuschleusen bauten sie das berühmte Trojanische Pferd, in dessen hohlem Körper sich Soldaten versteckten. Ja und die Trojaner waren sich nicht ganz einig, was sie mit dem Gaul tun sollten.
Dann fanden sie einen Mann, der dem König vorgeführt wurde. Der erzählte, Odysseus habe ihn als Opfer zurückgelassen. Dieser Mann war aber nicht als Opfer zurückgelassen worden, sondern genau dafür gedacht, den Trojanern "vom Pferd zu erzählen". Er tischte ihnen also eine dreiste Lüge auf, dass das Pferd ein Opfergeschenk an die Göttin Athene sein sollte und die gutgläubigen Trojaner schafften das Holzpferd in die Stadt. Der Rest ist Geschichte.
Seitdem lässt man sich nicht mehr so unbedarft vom Pferd erzählen.


Woher kommt die Redewendung "da liegt der Hund begraben"?
Diese Redewendung hat nichts mit dem Haustier zu tun, sondern kommt vielmehr vom mittelhochdeutschen "hunde", das Beute, Raub, Schatz bedeutet, also somit : Da also liegt der Schatz begraben.
Es könnte aber auch so zu dieser Redewendung gekommen sein: Der 'Hund' war früher die Geldbörse mit dem Notgroschen. Diese wurde irgendwo versteckt, um in Notzeiten eine letzte Eiserne Reserve zu haben. Häufig am Boden von Wäschetruhen. Starb eine Person, begaben sich die Verwandten auf die Suche nach eben diesem Hund. 'Da liegt der Hund begraben' ist also der Ausruf der Verwandten, wenn sie die Börse in den Tiefen des Nachlasses nach langer Suche endlich gefunden hatten.
Übrigens kommt da auch noch eine andere Redewendung her: Wer sein Geld verbraucht hatte und zum Notgroschen (Hund) greifen musste, war auf den Hund gekommen. :-)


Wer verrät mir, wie alt ein Fisch ist?
Fische bekommen weder Falten noch graue Schuppen - ihr genaues Alter erkennt man nur am Ohr.
Im Innenohr der Fische befinden sich die so genannten Ohrsteine. Ähnlich wie Bäume Jahresringe, besitzen diese Kalkteilchen Wachstumsrillen. Mit jedem Tag im Leben eines Fisches bildet sich dort eine weitere Kalkschicht und vergrößert den Stein. Kennt man das Todesdatum eines Fisches, kann man die täglichen Kalkablagerungen vom letzten bis zu jenem Tag zählen, an dem der Fisch geschlüpft ist. Übrigens: der größte Fisch der Welt gehört auch zu den ältesten - Walhaie haben eine Lebenserwartung von ca. 100 Jahren.


Lächelt die "Mona Lisa" wirklich?
Na klar lächelt das Girl, oder? Der Leonardo da Vinci wird ihr schon was ins Ohr geflüstert haben, damit sie lächelt :-)
Aber ganz im Ernst: das Fräulein lächelt nicht! Dieser Eindruck entsteht durch Schatten, die der Maler um ihre Mundwinkel malte. Vielleicht war sein Humor doch nicht so gut :-)
Im Experiment veränderten Forscher den Grauschleier auf dem Gesicht der "Mona Lisa" (gemalt 1503): mal schienen ihre Mundwinkel nach oben zu zeigen - sie lächelte. Doch die kleinste Veränderung machte diesen Eindruck wieder zunichte. Je länger man das Bild fixiert, desto öfter ändert sich unser Urteil über den Gesichtsausdruck der jungen Frau. Menschen können auf anderen Bildern mit 90-prozentiger Treffsicherheit sagen, was der Abgebildete empfindet. Jedoch bei der "Mona Lisa" ist das nicht so. Je länger man sie anschaut, desto weniger lächelt sie. Probiere es aus und klicke auf das Bild!


Was sind eigentlich die "Hundstage"?
Als Hundstage werden in Europa die heißen Tage im Sommer, in der Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August, bezeichnet. Die heiß-schwülen Tage wurden nach dem hellsten aller Fixsterne genannt, dem Hundsstern oder Sirius, der zu dieser Zeit den Himmel beherrscht. Vom Aufgang des Sternbildes Großer Hund bis zur Sichtbarkeit als Gesamteinheit vergehen 30 bis 31 Tage, woher sich deshalb die Bezeichnung Tage vom großen Hund (Hundstage) ableitet.


Woher kommt die Redewendung "Durch die Lappen gehen"?
Wenn etwas durch die Lappen geht, dann ist es entwischt oder entkommen. Und genau daher kommt auch diese Redensart: Früher gab es eine so genannte Lappjagd. Da wurden Lappen, also meist Bettlaken und andere Stoffe an Leinen aufgehängt, um damit flüchtende Tiere bei einer Treibjagd in bestimmte Richtungen zu lenken oder am Ausbrechen zu hindern. Obwohl viele Wildtiere tatsächlich vor den aufgehängten Lappen zurückschreckten, kam es dabei jedoch immer wieder vor, dass Tiere durchbrachen und somit buchstäblich "durch die Lappen gingen".
Seit dem 18. Jh. wird die Wendung auch auf Menschen angewandt.
Ach und da fällt mir noch ein Witz dazu ein:
Stehen zwei alte Omas bis über die Hüfte in 'nem Weiher.
Sagt die eine plötzlich: "Huch!"
Fragt die andere: "Was ist denn passiert?"
Sagt die erste: "Nichts weiter, mir ist nur grad ein Fisch durch die Lappen gegangen!"
(sorry, der musste sein :-))


Warum klebt die Frischhaltefolie?
"Am besten haftet Frischhaltefolie immer noch an sich selbst." Naja, auf der Verpackung steht ja extra: "super-haftend" :-)
Wehe aber, wenn die Folie dann aber auf der Schüssel mit dem Kartoffelsalat kleben soll. Nichts klebt da vernünftig. Warum klebt die Folie manchmal und manchmal nicht?
Genau genommen "klebt" die Folie nicht, sondern sie "haftet". Das ist so ähnlich, wenn man saubere Glasplatten übereinander legt und dann man mit einem Saugnapf beide Platten hochhebt: Der Luftdruck und die zwischenmolekularen Kräfte halten die beiden Platten zusammen.
So ungefähr funktioniert die Frischhaltefolie. Aber damit diese schwachen Kräfte wirken können, müssen sich Folie und Teller möglichst innig berühren. Dabei spielt die Glattheit der Oberfläche eine wichtige Rolle: Je glatter die Oberfläche, desto besser kann sich die Folie an die Oberfläche anschmiegen. Deshalb haftet die Folie auf einen Teller oder an der Glasschüssel gut und an Plastikschüsseln, die meist eine raue Oberfläche haben, nicht so toll.
Deshalb ist die Folie auch so dünn: Je dünner die Folie, desto besser kann sie sich an den Gegenstand anschmiegen und desto besser haftet sie. Und dünn sind die Frischhaltefolien: Ein menschliches Haar ist im Schnitt fünfmal dicker!


Warum klebt der Kaugummi am Schuh und nicht im Mund?
Also warum klebt nun der Kaugummi so hervorragend unter der Tischkante oder auf Asphalt, jedoch nicht im Mund?
Wenn wir einen Kaugummi aus der Verpackung nehmen ist er hart. Erst durch das Kauen (und durch die Wärme im Mund) wird er weich.
Er klebt auch noch nicht, wenn er ausgespuckt wird und auf den Boden fliegt. Erst wenn jemand drauf tritt (oder ihn absichtlich mit dem Daumen unter die Tischplatte drückt), wird diese noch weiche Masse dazu gebracht sich an den Fremdkörper anzuschmiegen. Er geht in all die mini kleinen Risse und Furchen der Oberfläche und haftet dadurch an ihr. Und dabei erkaltet er auch noch und wird dadurch wieder hart. Somit wird die Verbindung dauerhaft stabil. So stabil, dass die Reinigung von kaugummibefleckten Straßen, U-Bahnstationen und Denkmälern die Städte Millionen kostet!
Einzig und allein Kälte macht nun dem Kaugummi zu schaffen. Weswegen die Tiefkühltruhe auch die schnellste Hilfe für Kaugummigeplagte ist: Hose oder Schuh einige Stunden einfrieren, schon ist die klebende Masse steif und brüchig geworden und lässt sich problemlos abkratzen.


Warum werden die Blätter im Herbst bunt?
Die Pflanzen verwerten von dem Lichtspektrum des Sonnenlichtes (welches alle Farben des Regenbogens beinhaltet) nur einen Teil. Sie nehmen hauptsächlich rotes und blaues Licht auf. Gerade weil sie dieses Licht für die Photosynthese benötigen absorbieren sie dieses Licht. Der grüne Anteil des Lichtes wird reflektiert. Deshalb sind die meisten Blätter im Sommer grün.
Im Herbst, wenn das Sonnenlicht weniger wird und die Bäume kaum noch Photosynthese betreiben können, bauen sie das für die Photosynthese wichtige Chlorophyll ab. Nun werden die bunten Lichtanteile nicht mehr verbraucht, sondern reflektiert: Die Blätter erscheinen gelb, orangefarben oder rot.


Woher kommt die Redensart "Ins Fettnäpfchen treten"?
"Glückwunsch zur Schwangerschaft!"
"Warum? Ich bin doch gar nicht schwanger."
"Ups, ich dachte nur wegen dem Bäuchlein..."

*-*
Ein nettes Beispiel, wenn man etwas Unüberlegtes sagt und so richtig ins Fettnäpfchen tritt!
Belegt ist die Redewendung seit dem 19. Jahrhundert. In erzgebirgischen Bauernhäusern war es eine bäuerliche Sitte, auf dem Fußboden in der Nähe des Herdes einen Napf mit Stiefelfett bereitzuhalten, mit dessen Inhalt die nassen Stiefel der Heimkehrenden sogleich geschmiert wurden. Wer da durch Unachtsamkeit rein trat, der machte mächtig Sauerei auf den Dielen. Die Hausfrau war verärgert und der Verursacher konnte sich was schämen!


Woher kommt der Begriff "Alter Schwede"?
Nach dem Ende des dreißigjährigen Krieges hat der Große Kurfürst bewährte und erfahrene schwedische Soldaten für sein Heer als Ausbilder anwerben lassen. Weil sie sich besonders gut auf "fürtrefflichen Drill" verstanden, wurden sie meist als Unteroffiziere eingesetzt. In der Soldatensprache wurden diese Korporale dann kurzweg "die alten Schweden" genannt.


Woher kommt der Begriff "Schlampe"?
Etymologisch geht das Wort Schlampe zurück auf den Begriff für ein loses, weites (ergo: bequemes) Gewand mit Schleppe, das von Frauen und Männern [sic!] gleichermaßen getragen wurde. Später wurde das Wort auf die Trägerin bzw. den Träger solcherart Kleidung übertragen. Erst mit der Wandlung des Frauenbildes im 16./17. Jahrhundert wurde Schlampe nur noch für Frauen verwendet und erhielt eine negative Konnotation. Die Schlampe wurde jetzt eine "unordentliche" Frau und außerdem mit der Komponente "sexuell freizügig lebende" versehen.
Witzigerweise tat es das nicht bei dem männlichen Gegenstück, dem "Schlamper", der einfach nur unordentlich ist...


Woher kommt die Redensart "jedes Wort auf die Goldwaage legen"?
Heißen tut es ja "jedes Wort sorgfältig planen/überlegen". Und das sollte so manche öfters tun :-)
Bereits in der Antike stößt man auf diese Redensart, nämlich in der Rhetorik, wo sie von Verro und Cicero (römische Schriftsteller) gebraucht wurde. Aber die waren nicht dafür verantwortlich, dass wir das heute noch sagen.
Verantwortlich war Luther, denn der hat eine Bibelstelle (Sirach 21,27,28,29) mit der Wendung übersetzt: "Du wägest dein Gold und Silber ein; warum wägest Du nicht auch Deine Worte auf der Goldwaage?"
Da die Bibel so ziemlich jeder gelesen hat, der lesen konnte, hat diese Stelle seit dem 16 Jh, entscheidend zum Eindringen der Redensart in die Umgangssprache beigetragen.


Warum feiern wir Fronleichnam?
Fronleichnam ist ein römisch katholischer Feiertag, der in einigen deutschen Bundesländern gesetzlich als Feiertag festgeschrieben ist.
Das Wort "Fronleichnam" kommt aus dem Mittelhochdeutschen: "Fron" heißt "Herr" und "Leichnam" bedeutet nicht Leiche, sondern der lebendige Körper, der "Leib".
Das Fronleichnamsfest findet genau zehn Tage nach Pfingsten statt und fällt somit immer auf den zweiten Donnerstag nach Pfingsten. Es liegt also Nahe, dass Fronleichnam was mit Ostern, also der Kreuzigung Jesus Christus zu tun hat. Pfingsten wird ja immer 50 Tage nach Ostern gefeiert, dann noch 10 Tage drauf...
...aber ganz so ist es nicht.
Im Jahr 1209 hatte eine Nonne beim Beten eine Vision: Sie sah den runden Mond, auf dem sich ein schwarzer Fleck befand. In ihrer Vision erklärte ihr Jesus, dass der Mond für die Kirche stehe und der Fleck bedeute, dass ein kirchlicher Feiertag für die Danksagung (genannt: Eucharistie) fehle. Die Eucharistie sei eine ganz wichtige kirchliche Handlung und müsse besonders geehrt werden. Wir feiern also ein "Danksagungsfest". Das ist natürlich die vereinfachte Variante, aber wer es genau wissen will, der besucht gerne dazu Wikipedia.
Warum aber jetzt 60 Tage nach Ostern?
Der Donnerstag als Festtermin steht schon in Verbindung zum Gründonnerstag. Die Eucharistie ist ja eigentlich die Danksagung beim letzten Abendmahl durch Jesus Christus selbst. Man kann jetzt aber nicht in der Karwoche super toll festen und danken, wie es der Anlass eigentlich vorschreibt. Immerhin wird Jesus verraten und gekreuzigt. Aus diesem Grund wurde das Fest Fronleichnam bei seiner Einführung auf den Donnerstag der zweiten Woche nach Pfingsten gelegt.


Woher kommt der Begriff "Sündenbock"?
Ein Sündenbock ist jemand, der ohne Grund Schuld auf sich nimmt / nehmen muss. Aber warum ein Bock?
Der Ursprung für diesen Ausdruck liegt in der Bibel und war eine Sühnepraxis der Juden. Unter Moses 03:16,09 steht »Darauf bringe Aaron den Bock, auf den das Los für Jahwe gefallen ist, herbei und richte ihn zum Sündopfer her.«
Damals wurden 2 Böcke aus der Herde ausgewählt und durch das Los wurde entschieden, welcher der beiden Gott (Jahwe) geopfert werden solle. Dem anderen Bock ging es aber nicht besser. Der arme Kerl wurde durch das Handauflegen eines Priesters mit den Sünden des ganzen Volkes versehen und anschließend in die Wüste gejagt.


In welcher Richtung dreht sich das Wasser in den Abfluss?
Ich möchte es gleich vorweg nehmen, weil jetzt jeder "rechts" sagt: ob sich ein Strudel in oder gegen Uhrzeigersinn zu einem Abfluss (Waschbecken, Badewanne, Toilette, etc.) bildet ist reiner Zufall!
Oft hört man davon, dass das Wasser bei uns auf der nördlichen Erdhalbkugel sich im Uhrzeigersinn in den Abfluss dreht. Auf der Südhalbkugel der Erde dreht sich der Strudel dagegen in die entgegen gesetzte Richtung.
Das stimmt aber nicht: Die Drehrichtung des Wassers über dem Abflussrohr hängt vom Zufall ab. Form und Oberfläche der Wanne, Bewegungen des Badenden oder ein Lufthauch können den Strudel umdrehen. Ein Körnchen Wahrheit steckt aber in der Legende vom Strudel der je nach Erdhalbkugel dreht.
Die so genannte Corioliskraft wirkt auf alles, was sich auf der Erde dreht. Deshalb wehen etwa auf der Nordhalbkugel die Winde aller Hochdruckgebiete im Uhrzeigersinn und auf der Südhalbkugel umgekehrt.
Warum die Corioliskraft aber nicht in meiner Badewanne funktioniert, liegt an der Dimension meiner Badewanne, denn die Corioliskraft zeigt sich nur bei sehr großen Strudeln. In der Badewanne ist sie dagegen winzig. Die zufälligen Faktoren haben hier weit über tausendmal mehr Einfluss auf die Drehrichtung des abfließenden Wassers als die Corioliskraft.


Was ist eine Industriekartoffel?
Tausende von Kartoffelsorten sind seit dem Siegeszug der Knolle (begonnen im 16. Jahrhundert) gezüchtet worden: kleine, große, mehlige, feste, solche, die im Frühjahr geerntet werden, andere die im Herbst dran sind. Aber nicht jede Kartoffel, die aus dem Boden kommt, ist auch für den Kochtopf gedacht.
Die Industriekartoffel sieht ganz normal und auch appetitlich aus, aber sie sind sogenannte Stärkekartoffeln, die zur Gewinnung von Stärke für z.B. Verpackungsmaterialien, Leime, Farben, Cremes etc. verwendet werden, also gar nicht in die Nahrungskette kommen.
Und dann gibt es noch Futterkartoffeln für Schweine und andere Tierarten. Auch die schmecken uns nicht, sind jedoch ein Leckerbissen für Schweine.


Stimmt es, dass Nahrungsmittel nicht zweimal tiefgefroren werden dürfen?
Also ich hatte noch gelernt, dass ein aufgetautes Stück Fleisch lieber zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden sollte, weil es durch das Wiedereinfrieren "giftig" wird. Und generell hat es geheißen: Was einmal aufgetaut war, darf nicht wieder eingefroren werden.
Umso erstaunter habe ich beim Nachforschen dieser Frage festgestellt, dass das gar nicht stimmt. Die entsprechenden Hinweise, die man auf allen europäischen Tiefkühlpackungen findet, sind nur als Warnung gedacht. Natürlich sollen sie auch die Hersteller vor Schadenersatzforderungen bewahren. Denn anders als beim Kochen werden beim Einfrieren die Mikroorganismen in der Nahrung nicht getötet - sie fallen bei minus 18 Grad nur in Tiefschlaf und können nach dem Auftauen ihr übles Werk weiter tun.
Wenn man Essen ein zweites Mal einfrieren will, dann kann man das also tun, wenn das Essen noch so in Ordnung ist, dass man es auch jetzt gerne essen würde. Denn das mehrfache Auf- und Abtauen macht die Nahrungsmittel natürlich weder ansehnlicher noch vitaminreicher! Und bei Nahungsmitteln, die zum Verzehr nicht erhitzt werden müssen (z.B. Obst oder Gemüse) ist da immer noch Vorsicht geboten, denn durch das Antauen verbreiten sich explosionsartig schädliche Mikroorganismen, die auch in der Tiefkühltruhe weiterleben.
Und eins noch: Aufpassen bei Speiseeis, wenn das einmal aufgetaut war, kann es schnell zu einer Salmonellenvergiftung kommen. Deshalb Eis nicht wieder einfrieren!


Warum ist Ostern immer an einem anderen Datum?
Man hätte es ja auch einfach machen können, aber als auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 die versammelten Bischöfe und Kirchenfunktionäre zusammentrafen, beschlossen sie, Ostern fortan immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond zu feiern.
Soweit die kurze Erklärung. Aber warum nun nach dem ersten Vollmond im Frühling?
Das orientiert sich am jüdischen Pessach-Fest: Jesus von Nazareth ist nach christlicher Überlieferung am Vorabend dieses Festes gekreuzigt worden. Da sich das jüdische Fest nach einem Mondkalender richtet, wurde dieser Bezug übernommen.
Und warum am Sonntag?
In den vier Evangelien des Neuen Testaments wird übereinstimmend von der Auferstehung am "ersten Tag der Woche", also nach einem Sonntag, berichtet. Denn der Sonntag war seit jeher der Tag des Herrn und somit der Anfang der Woche.
Der Grund liegt also rund 1700 Jahre zurück und macht uns heute noch zu schaffen :-)


Warum gibt es zu Ostern Ostereier?
Es gibt mehrere Erklärungen für die Herkunft von Ostereiern. Alle werden wohl irgendwie richtig sein und sind vielleicht zusammen zu sehen:
1. Grund: das Ei als Zeichen der Auferstehung und Fruchtbarkeit
Das Ei symbolisiert in vielen Kulturen Fruchtbarkeit und neues Leben. Ist ja auch klar, denn wenn man sieht, wie aus so einem Ei ein Küken schlüpft, muss man ja unweigerlich auf den Gedanken kommen :-)
Und so kam es, dass schon bei den Urchristen das Ei die Auferstehung Jesu Christi am Ostersonntag bedeutete.
2. Grund: Hühner legen auch zur Fastenzeit ihre Eier
Einem Huhn ist es egal, ob ihr Ei, dass sie morgens gelegt hat, nun gegessen wird oder nicht. Es legt einfach munter weiter. Was macht aber nun ein Christ mit den Eiern, der 40 Tage lang fasten muss? Das Fasten galt ja eigentlich nur für Fleisch, schloss aber tierische Produkte mit ein! Okay, ihr habt es erraten: er hebt die Eier auf, bis er sie essen darf. Natürlich abgekocht, damit sie sich länger halten.
Und so sammelten sich daher bis Ostern immer viel zu viele Eier an. Man hat rausgefunden, dass Christen ab dem 12. Jahrhundert ihre Eier am Ostersonntag mit zur Messe in die Kirche nahmen, um sie weihen zu lassen. Zu diesem besonderen Anlass wurde es mit der Zeit gang und gäbe, die Schalen bunt einzufärben und sie mit Mustern oder Bildern zu verzieren.
3. Grund: die Abgabe von Zins- und Antlasseiern am Gründonnerstag
Es könnte auch sein, dass die Tradition des Ostereier Verschenken auf einen alten Brauch im Mittelalter zurückzuführen ist: Man hatte (besonders in Bayern und Österreich) geglaubt, dass ein am Gründonnerstag gelegtes Hühnerei Wunderkraft besitzt und auch nicht verderben kann. Es wurde von den Zimmerleuten im Gebälk des Dachstuhls verborgen und sollte vor Hochwasser und Blitzschlag bewahren.
Mit solchen Eiern mussten die Bauern den Grundherren (auch Lehensherren genannt) die Steuern und Abgaben am Gründonnerstag bezahlen. Deshalb heißen sie auch Antlasseier (Antlass = Ablass).
Übrigens: Erstmalig tauchte die Bezeichnung Osterei 1615 auf.
Und: die Farben der Eier spielten früher eine besondere Rolle:
Rot gedachte an den Opfertod von Jesu Christi. Es sollte an das Leiden von Jesu Christi erinnern, der sein Blut für die Erlösung der Menschheit vergossen hat.
Weiß: Reinheit
Grün: Unschuld
Gelb: Erleuchtung
Orange: Kraft, Ausdauer und Wärme
Grün: Jugend und Unschuld


Warum feiern wir Karfreitag?
Manche Wörter benutzt man einfach so, ohne drüber nachzudenken. Umso interessanter ist, dass der Karfreitag nicht einfach nur ein Eigenname ist, sondern sich vom mittelhochdeutschen Wort "Kar" ableitet, welches für Trauer steht. Deshalb gibt es auch eine Karwoche, die Woche vor Ostern. Im englischen Wort "care" steckt auch die Sorge.
Wer sich nun in der Bibel etwas auskennt, der weiß, warum der Karfreitag eigentlich ein Trauertag ist. Denn nach dem Glauben der Christen wurde Jesus an diesem Tag in Jerusalem gefoltert und am Kreuz getötet. Verantwortlich dafür ist der römische Statthalter Pontius Pilatus.
Deshalb wird in der kirchlichen Tradition der Karfreitag als Tag des Leidens und Klagens wahrgenommen. Er ist also der "Klage"-Freitag. Interessant, nicht wahr?


Woher kommt die Bezeichnung 08/15?
Der Code-Ausdruck für tägliche Routine hat seinen Ursprung im ersten Weltkrieg. Das Maxim-Maschinengewehr 08/15 war das Standard MG der deutschen Truppen. Also wurden alle ziemlich aufwendig an dieser Knarre gedrillt. Da das Ding 383 Einzelteile hatte, konnte man sich auch schön damit beschäftigen. Im zweiten Weltkrieg wurde der Begriff für (veraltete) Massenware und überhaupt alles, mit dem man sich bis zum Überdruss beschäftigen musste - gebräuchlich.


Woher kommt der Brauch jemanden in den April schicken?

http://de.wikipedia.org/wiki/Aprilscherz:
Woher die Aprilscherze ursprünglich stammen, ist bislang unbekannt.
Einige mögliche Erklärungen:
- Auf dem Augsburger Reichstag von 1530 sollte unter anderem das Münzwesen geregelt werden. Aus Zeitgründen kam es jedoch nicht dazu, so dass für den 1. April ein besonderer "Münztag" ausgeschrieben wurde. Als der 1. April kam, fand dieser Münztag dann doch nicht statt. Zahlreiche Spekulanten, die auf diesen Münztag gesetzt hatten, verloren ihr Geld und wurden auch noch ausgelacht.
- Angeblich bat an einem 1. April eine sechzehnjährige Unbekannte Heinrich IV., König von Frankreich, der sich jungen Damen geneigt zeigte, schriftlich um ein heimliches Rendezvous in einem diskreten Lustschloss. Als Heinrich zu dem T te-à-t te erschienen sei, habe ihn überraschend der versammelte Hofstaat begrüßt, vorgestanden von seiner Gemahlin Maria von Medici, welche ihm untertänigst dafür gedankt haben soll, dass er ihrer Einladung zum "Narrenball" gefolgt sei.
- Ein weiterer möglicher Ursprung des Brauchs ist auf ein Ereignis während des Achtzigjährigen Krieges in Holland zurückzuführen. Der verhasste, auf Burg Brill in Holland residierende spanische Statthalter Fernando lvarez de Toledo, Herzog von Alba, wurde an einem 1. April in Abwesenheit - auch seiner Hausmacht - von Freibeutern / Likedeelers vertrieben. In Holland "drehte man ihm daraufhin eine Nase", was sich bis heute in den holländischen Geschichtsbüchern manifestiert: "Am 1. April verlor Alba sein Brill!"
- Der 1. April gilt, je nach Überlieferung, als Geburts- oder Todestag des Judas Ischariot, der Jesus Christus verraten hatte. Zudem sei der 1. April angeblich der Tag des Einzugs Luzifers in die Hölle und daher ein Unglückstag, an dem man sich besonders vorsehen müsse.
- Auch das bekannte Aprilwetter ("April, April, der tut was er will") wird als Erklärung herangezogen.


Woher kommt die Redewendung "Einen Zahn zulegen"?
Früher hatten die Menschen in Ihren Häusern noch offene Feuer mit einem Kessel darüber um darin Essen zu Kochen. Der Griff dieses Kessels war an einer Metallstange aufgehängt, die mehrere Zähne besaß, damit man den Kessel höher oder tiefer über das Feuer hängen konnte. Wenn der Mann also abends hungrig nach Hause kam, sagte er zu seiner Frau "Leg mal einen Zahn zu" und meinte damit, dass sie den Kessel tiefer über das Feuer hängen sollte, damit das Essen schneller fertig würde.


Woher kommt die Redewendung "Etwas ausbaden müssen"?
Wenn ich meinem Opa Glauben schenken darf, dann war es früher durchaus üblich nacheinander im selben Badewasser zu baden. Wasser warm zu machen und Badeseife war teuer und nur gut situierte Leute konnten sich das einmal in der Woche leisten! Geschweige denn, dass man jeden Tag - puhhh, nicht dran zu denken!!!
Schon bei Hans Sachs, dem Meistersinger (*1494 †1576) steht, dass es zu seiner Zeit üblich war, dass mehrere Personen nacheinander dasselbe Bad (Badewasser) nutzten. Und natürlich war der letzte Badegast dabei besonders schlecht dran: das Wasser war nicht mehr heiß, allenfalls noch warm und einfach nicht mehr so frisch wie beim ersten. Zudem musste der Letzte das Wasser auch noch ausgießen und das Bad säubern. Sozusagen musste der Letzte der Hierarchie ordentlich alles "aus"-baden, was andere vor ihm genossen haben!


Warum heißt es "durch die Blume sprechen"?
Durch die Blume sprechen steht heute praktisch für jede Art der Beschönigung.
Diese Redewendung stammt aus dem Mittelalter. War man dort mit Taten doch sehr direkt, musste man sich in manchen Dingen etwas umständlicher ausdrücken. Denn ein offenes Wort konnte auch schlimme Folgen haben.
Als Beispiel: Ein verliebter Ritter trifft seine Angebetete, die jedoch seine Liebe nicht erwidert. Statt ihm nun unfreundliche Worte an den Kopf zu knallen (undenkbar), war es schicklich ihm mit Blumen das zu sagen, was nicht ausgesprochen werden durfte. Der ungeliebte Ritter bekam Kornblumen und jeder Edelmann kannte zu dieser Zeit ihre Bedeutung, denn fast jede Blume hatte im Mittelalter eine Bedeutung.
Übrigens hat die rote Rose bis heute noch ihre Bedeutung: sie steht für die Liebe. Und wie im Mittelalter wissen es Frauen auch heute noch zu schätzen einen schönen Strauß, aber auch nur eine einzelne Rose zu bekommen.


Wie entsteht die Form des Bauchnabels?
Das Wichtigste zuerst: es hat nichts damit zu tun, wie die Nabelschnur nach der Geburt abgeschnitten wird!
Bei jedem Säugetier, also auch beim Menschen, ist das Baby in der Gebärmutter über die Nabelschnur mit der Mutter verbunden. Nach der Geburt wird die Nabelschnur durchtrennt. Auf der Bauchseite des Babys bleibt dann ein kleines Stück Nabelschnur stehen. Wenn nach ca. 10 Tagen dieses Stückchen Nabelschnur abfällt, entsteht an dieser Stelle der Bauchnabel.
Wie ein Bauchnabel aussieht ist teils erblich bedingt, kann aber auch von der Art der Bauchmuskulatur abhängen.
Mittlerweile gibt es schon viele Schönheitsoperationen für den Bauchnabel.


Kann Mineralwasser schlecht werden?
Wenn man will, dann kann es nicht schlecht werden: lange, lange Zeit musste auf Flaschen kein Mindesthaltbarkeitsdatum vermerkt werden. Das kommt daher, dass das Wasser durch die zugegebene Kohlensäure konserviert wurde und so unbegrenzt haltbar war.
Aus lebensmittelgesetzlichen Gründen findet sich jetzt aber auch auf Mineralwasserflaschen ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 2-3 Jahren nach der Abfüllung, bei den PET-Flaschen beträgt das Mindesthaltbarkeitsdatum ungefähr 6-9 Monate (weil durch das weiche Plastik Kohlensäure entweichen kann).
Sobald aber eine Flasche geöffnet wird, ist es aus mit Haltbarkeit :-)


Kann man mit offenen Augen schlafen?
Du kannst es ja mal probieren, aber du wirst es nicht schaffen, denn der gesunde Mensch muss zwangsläufig seine Augen schließen um schlafen zu können. Es gibt jedoch eine Krankheit namens Narkolepsie, unter der etwa 30.000 Menschen in Deutschland leiden. Narkoleptiker können plötzlich sekunden- oder minutenlang innerlich wegtreten - sie schlafen mit offenen Augen.


Woher hat die "Eieruhr" ihren Namen?
Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht, da dies für mich klar war: weil man den Kurzzeitmesser, wie er heute heißt, zum Eierkochen verwendet. Aber natürlich gäbe es die Sachgeschichte nicht, wenn es so wäre...
Schon immer musste man Zeit messen und als im 13 Jahrhundert in Europa mechanische Uhren mit einer Spindelhemmung entstanden, hatte längt nicht jeder eine Uhr zuhause. Im Mittelalter hat man sich bei der Kurzzeitmessung mit einer Eieruhr beholfen, die damals schon so hieß. Und sie hieß nicht deshalb Eieruhr, weil man damit die Zeit zum Eierkochen stoppen wollte.
Nein, der Grund ist, das der "Sand" der durch diese Uhr lief, damals häufig geriebene Eierschalen waren!
Vielen Dank an Oliver, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt der Begriff Sparschwein?
Sparschweine sind seit dem Mittelalter bekannt der älteste Fund reicht zurück bis ins 13. Jahrhundert und stammt aus Billeben in Thüringen. In der bäuerlich geprägten Gesellschaft des Mittelalters spielte das Schwein eine wichtige und positive Rolle: Es galt als intelligent und war ein Symbol der Fruchtbarkeit, Nützlichkeit und Genügsamkeit. Ein Schwein zu besitzen, war ein Glücksfall für die mittelalterliche Bauersfamilie. Ein Umstand, der sich noch heute in dem verbreiteten Ausspruch "Schwein gehabt!" wiederfindet. Als ein Symboltier des Glücks wurde das Schwein daher auch mit dem Besitz von Geld assoziiert. Nichts lag näher, als dem Gefäß zur Verwahrung der eigenen Ersparnisse die Form des Schweins zu geben, das Wohlstand, Sicherheit und Glück repräsentierte. Das später bei Kindern beliebte Sparschwein erfüllte zudem eine pädagogische Aufgabe: Wie ein echtes Schwein mit Futter, so muss das Sparschwein mit Münzen gefüttert werden und darf erst geschlachtet werden, wenn die Zeit reif ist.
Eine andere Geschichte ist für die "piggy bank", das Sparschwein im englischen Sprachraum, überliefert. Das mittelenglische Wort "pygg" bezeichnet eine Lehmart, die in früherer Zeit zur Herstellung von Haushaltstöpfen verbreitet war. Da man in jener Zeit das Geld oft in Küchengefäßen, den sogenannten "pygg jars" sammelte, wurden diese später in "pygg bank" umgetauft. Kein Wunder, dass bald darauf die "piggy bank" geboren wurde: Haushaltstöpfe zum Münzensammeln in Schweinchenform.     Quelle


Ist in Buttermilch wirklich Butter drin?
Buttermilch entsteht bei der Butterherstellung. Schlägt man Sahne, trennt sich das Fett von den fettfreien Komponenten.
Es entsteht Butter und eine Milchflüssigkeit, aus der später Buttermilch gemacht wird. Buttermilch enthält also keine Butter.


Woher kommt die Redewendung "halt die Klappe!"?
Wenn man jemanden den Mund verbieten will, dann ist es ja eigentlich komisch zum Mundwerk "Klappe" zu sagen. Und tatsächlich hatte die Klappe auch zuerst gar nichts mit dem Mund zu tun.
Entstanden ist der Spruch im Mittelalter und dort im Kloster. Wenn sich die Klosterbrüder täglich in der Kirche einfanden, um zu beten oder am Gottesdienst teilzunehmen, dann nahmen sie dort auf hölzernen Klappstühlen Platz. Diese Klappstühle waren an der Wand oder an einer Bank montiert und wenn man aufstand, dann schnappten die Sitzklappe zurück, was in einer stillen Kirche nicht unerheblich Lärm machte und natürlich mit all den Betenden drumherum auch etwas peinlich war, wenn man vergessen hat, diese festzuhalten.
"Halt die Klappe!" zischte es da von allen Seiten. Und so wurde das bis heute für "sei Still" übernommen ;-)


Was machen Stechmücken eigentlich im Winter?
Ist die kalte Jahreszeit gekommen, verkriechen sich viele Wildtiere. Aber was machen eigentlich die Quälgeister des Sommers, die uns so gepeinigt haben, im Winter? Wo sind all die Stechmücken geblieben?
"Die Männchen erleben den Winter nicht", sagt Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung. "Denn sie sterben schon im Herbst."
Männliche Mücken sind ohnehin nicht am "Blutrausch" beteiligt. Die eigentlichen Plagegeister sind die Weibchen, die Blut für ihren Mücken-Nachwuchs brauchen. "Und genau die überleben den Temperatursturz", sagt Goris. Es gibt zahlreiche Stechmückengattungen mit den unterschiedlichsten Überwinterungsstrategien. Die meisten Arten überwintern wie die Waldmücken im Eistadium. Bei Hausmücken hingegen kommen befruchtete Weibchen problemlos über die kalte Jahreszeit. So können sie im Frühjahr möglichst frühzeitig ihre Eier legen. Kühle, feuchte und geschützte Stellen im Keller, in Höhlen, Viehställen und Häusern bieten ihnen ideale Überlebensbedingungen.
Dort verfallen die Insekten in eine Art Kältestarre. Dafür scheiden sie überschüssige Körperflüssigkeit aus. In die verbleibende Flüssigkeit wird ein Zucker eingebaut, der wie ein Frostschutzmittel wirkt. Schafft es eine Mücke jedoch, sich ins Haus einzuschleichen, treibt sie dort ihr Unwesen und sticht die Bewohner! "Den ganzen Winter übersteht sie allerdings meist nicht", beruhigt Eva Goris. Auch die bereits von Stechmücken gelegten Eier nehmen bei Frost nur sehr selten Schaden. Die Mückeneier können im Schlamm eines Gewässerbodens problemlos überwintern, solange dieser nicht gefriert", erläutert sie.
Entscheidend sind dann die Entwicklungsbedingungen im Frühjahr und im Sommer. Lange anhaltende Regenfälle sorgen für ideale Brutstätten der Larven. Wenn dann noch warme Temperaturen hinzukommen, sind die Voraussetzungen für eine neue Mückenplage perfekt.


Woher kommt die Redewendung "Lehrgeld zahlen"?
Dieser Ausdruck hat seine Herkunft aus dem Handwerk. Früher war es nicht üblich, die Lehrlinge zu entlohnen. Im Gegenteil, die Eltern mußten dem Lehrherrn für die Ausbildung ihres hoffnungsvollen Sproßes einen bestimmten Betrag pro Lehrjahr entrichten. Sie zahlten also Lehrgeld für ihn. Hatte der junge Mann aber zwei linke Hände oder war für den Beruf nicht geeignet, so konnten die Eltern bei Abbruch der Lehre verlangen, daß "das Lehrgeld wieder ausbezahlt" wurde.


Woher kommt eigentlich der Spruch "seinen Senf dazu geben"?
Eine Redewendung, die ausdrückt dass sich eine dritte Person (meist unerwünscht) in ein Gespräch einmischt und ihren Teil dazu beiträgt.
Diese Redewendung stammt nach Aussage diverser Historiker vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Damals galt Senf als ein Gewürz, welches jede Mahlzeit als genüsslicher gelten ließ, selbst dann wenn es nicht dazu passte. Sämtliche Wirte jener Zeit servierten, ob erwünscht oder nicht, einfach ihren Gästen Senf zur Speise dazu. Da dies ebenso unangenehm war wie ein unerwünschter Rat, bürgerte sich auf diese Art und Weise nach einiger Zeit das Sprichwort "seinen Senf dazugeben" ein! (Quelle)


Woher kommt die Redewendung "armer Tropf"?
Früher gab es Häuser, deren Grundstücksgrenzen an der Trauf- oder Tropfrinne (heute Regenrinne) endeten, also ohne Garten oder Vorweg. Diese Häuser wurden meist von armen Leuten bewohnt, welche sich keine großen Grundstücke leisten konnten. Wer also in einem solchen Haus wohnte, war "ein armer Tropf"


Warum tun wir "Spießruten laufen"?
Hierbei handelt es sich um eine Strafe, welche der "Alte Fritz" (König Friedrich II. von Preußen) bei seinen Regimentern einführte. Wurde ein Soldat bei einer Untat ertappt, so musste er mit nackten Rücken durch eine Reihe von Soldaten laufen, welche ihn mit spitzen (spiess) Ruten verprügelten.


Warum ist man "auf dem Holzweg"?
Wurden im Wald Bäume geschlagen, so ebneten die Waldbesitzer vom Schlagort bis zum nächsten begehbaren Waldweg einen schmalen Pfad, auf welchem die Bäume zum Abtransport meist von Pferden gezogen wurden. Begab man sich jedoch vom Waldweg auf einen solchen Pfad, so endete dieser immer in einer Sackgasse und war eben "auf dem Holzweg".


Woher kommt die Redewendung "die Flinte ins Korn werfen"?
Nach der Flucht waren die Waffen, die man mit sich trug hinderlich und man versuchte sie so schnell wie möglich los zu werden. Dies konnte man am besten, wenn man sie in das nächste Kormfeld warf, wo sie auch vor den Augen des Feindes verborgen blieben.


Woher kommt die Redewendung "Auf den Zahn fühlen"?
Zuerst mal denkt man ja an den Zahnarzt, aber damit hat es nichts zu tun. In der "guten alten Zeit" konnten Viehhändler anhand des Zustandes der Zähne im Maul eines Pferdes erkennen, wie alt das Tier war. Roßtäuscher hatten also einen schweren Stand, wenn ein Viehhändler einem Pferd "auf den Zahn fühlte".


Was ist eigentlich Fasten? Woher kommt es?
Für viele Christen ist von Aschermittwoch bis Karsamstag Fastenzeit angesagt. Wenn man die Sonntage nicht mitzählt, sind das genau 40 Tage. Die Sonntage werden vom Fasten ausgenommen, weil ja die Christen am Sonntag die Auferstehung von Jesus Christus feiern. Die Zahl 40 kommt daher, weil Jesus sich selber in einer vierzigtägigen Fastenzeit in der Wüste auf seinen Weg vorbereitet hatte.
Fasten ist also schon uralt und gleichzeitig topmodern. Viele erwachsene Menschen fasten heute, um sich selbst und ihrem Körper "etwas Gutes zu tun". Oder anders gesagt: In früheren Zeiten, als man sich noch um genügend Nahrung Sorgen machen musste, da hatte man auch weniger Probleme mit dem Fasten. Heute ist es eher umgekehrt. Da essen viele Leute und leider sind da auch Kinder mit dabei während dem ganzen Jahr mehr als nötig wäre und haben dann entsprechend Mühe, eine solche Fastenzeit durchzuführen. Man kann sich fragen, was dann eine solche Fastenzeit bringt, wenn man vorher und nachher soviel (fr)isst.
Schon in der Bibel gibt es auch kritische Stimmen zu solch falschem Fasten. So spricht zum Beispiel der Prophet Jesaja im Auftrag Gottes: "Ist das vielleicht ein Fasttag, wie ich ihn liebe, wenn ihr nicht esst und nicht trinkt, euren Kopf hängen lasst und euch im Trauerschurz in die Asche setzt? Nennt ihr das ein Fasten, das mir gefällt? Nein, Fasten wie ich es haben will, sieht anders aus! Löst die Fesseln eurer Brüder, nehmt das drückende Joch von ihrem Hals, macht jeder Unterdrückung ein Ende! Gebt den Hungrigen zu essen, nehmt Obdachlose in euer Haus, kleidet den, der nichts anzuziehen hat, und helft allen in eurem Volk, die Hilfe brauchen." (Jesaja 58, 5-7)
Auch Jesus hat die Fastenregeln relativiert, indem er auf die Frage antwortete, warum er und seine Jünger nicht fasten: "Wie können die Hochzeitsleute fasten, wenn der Bräutigam bei ihnen ist?"
Leider ist in unserer heutigen Zeit das Zentrale der Passions- und Fastenzeit etwas verloren gegangen nämlich das Bedenken des Leidensweges Jesu Christi ans Kreuz.
Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt der Valentinstag?
Viele denken bestimmt, dass der Valentinstag von findigen Floristen eingeführt wurde - doch das ist nicht wahr! Der Valentinstag hat seinen Ursprung beim heiligen Priester Valentin aus Ternia. Damals wurden Christen im Römischen Reich verfolgt, darunter auch der heilige Valentin. Er wurde am 14. Februar 269 hingerichtet, weil er es sich erlaubte, Paare christlich zu trauen.
Es gibt viele Legenden aus dem Leben des Valentin: Die eine besagt, dass er sehr glücklich über Paare war und immer, wenn Verliebte an seinem Blumengarten vorbei gingen, bekamen diese Blumen von ihm geschenkt. Es wird auch erzählt - dass bereits 100 Jahre nach Valentins Hinrichtung - der Valentinstag im Römischen Reich gefeiert wurde. Eine andere Legende besagt, dass schon zur vorchristlichen Zeit am 14. Februar die Valentinade gefeiert wurde. Natürlich zu Ehren der der römischen Göttin Juna, der Schützerin von Ehe und Familie. Angeblich wurden damals schon Blumen an Frauen verschenkt. Im Mittelalter wurde der Valentinstag vor allem in Frankreich, Belgien und England gefeiert.
Also keine neuzeitliche Erfindung, sondern jahrhunderte alte Tradition!
Heutzutage ist der Valentinstag u. a. in den USA sehr beliebt. Dort werden Karten verteilt - je mehr Karten jemand bekommt, desto beliebter ist er. So lautet zumindest die Interpretation der stolzen Kartenempfänger :-) In Deutschland ist der Valentinstag ebenfalls ein großer Tag für Verliebte. Hier werden Blumen, Karten und kleine Überraschungen verschenkt. Ganz egal, ob das mit dem heiligen Priester Valentin nun Mythos oder Wahrheit ist der Valentinstag ist einfach ein schöne Gelegenheit, um jemanden zu zeigen, wie gern man ihn hat.


Woher kommt die Redensart "Auf dem hohen Ross sitzen"?
Die Antwort ist banal: Im Mittelalter konnte es sich nur der Adel- und Fürstenstand leisten als Ritter in den Krieg zu ziehen. Die Bauern und das Gesinde bildeten das Fußvolk. Wer also zu Pferd, d.h. hoch zu Ross unterwegs war, war immer der Befehlshaber, zu dem das niedere Volk nur aufschauen konnte.


Was ist denn eigentlich "Schmiergeld"?
Witzig, dass es wirklich was mit "schmieren" zu tun hat: Postkutscher verlangten früher zum eigentlichen Fuhrlohn ein "Schmiergeld" um ihre Kutsche warten zu können, also z.B. um die Achsen mit Öl zu schmieren. Dieses Zugeld wurde als "Schmiergeld" bezeichnet. Daher auch das geflügelte Wort: "Wer gut schmiert, fährt gut!"


Woher kommt die Redewendung "das Heft in die Hand nehmen"?
Wer das Heft in die Hand nimmt, zeigt "wo es lang geht". Nur hat hier das Heft nichts mit dem bekannten Schreibutensil zu tun. In diesem Fall geht es um das althochdeutsche Wort "hefte" welches gleichbedeutend mit dem heutigen Wort "Griff" ist. Wer also damals "das Heft in die Hand nahm", griff zum Schwert um Macht zu zeigen. Das sich aber nur Edelleute und Ritter bewaffnen durften, hatte im Mittelalter also immer der Höhergestellte "das Heft in der Hand" und das Volk hatte sich nach seinen Befehlen zu richten. Quelle


Woher kommt die Redewendung "ein blaues Wunder erleben"?
Um ein blaues Tuch herzustellen, verwendeten im Mittelalter die Färber die zerriebenen Blätter der Waidpflanze und vermischten diese mit Urin. Dieser Brei gärte dann einige Tage und dann tauchte man das Tuch in die Masse. Aber der Stoff verfärbte sich nicht sofort, sondern die Farbe ging erst im Verlauf eines Tages von gelb über grün nach blau. Wer dabei zusah konnte im wahrsten Sinn des Wortes "ein blaues Wunder erleben".


Woher kommt die Redewendung "den Löffel abgeben"?
In früheren Zeiten erhielten neu eingestellte Dienstboten, vor allem auf dem Land von ihrem Dienstherren bei Arbeitsantritt einen Holzlöffel, der zur täglichen Nahrungsaufnahme aus einer großen Pfanne oder einem Topf diente. Wurde der Dienstbote gekündigt oder ging er aus eigenen Stücken, so mußte er diesen "Löffel wieder abgeben", damit ihn der nächste erhalten konnte. Gab also jemand den Löffel ab, so hieß dies lediglich daß er den Hof oder die Dienststelle verließ; erst später wurde daraus eine Todesmeldung.


Woher kommt die Redewendung "am Schlafittchen packen"?
Das Wort "Schlafittchen" ist eine Verbalhornung des Wortes Schlagfittichen, den Schwungfedern eines Vogels. Wenn man also jemand am Schlafittchen packt, so hindert man ihn daran auszureißen, so wie man Vögel durch Stutzen der Schwungfedern am Wegfliegen hindert.


Woher kommt das Wort "Leichenbittermiene"?
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts und manchmal auch darüber hinaus war es in dörflichen Gemeinden Sitte, daß ein sog. Leichenbitter umher ging, welcher im Namen der Hinterbliebenen die Dorfgemeinschaft zum Leichenbegängnis einlud. Dieser Mann konnte auf Grund seines Berufes natürlich kein fröhliches Gesicht zur Schau stellen, sondern hatte immer einen düsteren Gesichtsausdruck, eben die Leichenbittermiene. Quelle


Wer erfand die Margarine?
Die Erfindung der Margarine geht auf Napoleon III. (1808-1873) zurück. Der sorgte sich um die Gesundheit der wachsenden Bevölkerung. Butter war gesund, aber für die meisten unerschwinglich. 1867 beauftragte der französische Kaiser den Chemiker Hippolyte Mege-Mouriés, eine billige Butter herzustellen. Die sollte wohlschmeckend, haltbar und bekömmlich sein. 2 Jahre später war es soweit: Am 15. Juli 1869 ließ der Chemiker sich das Streichfett aus Milch, Wasser und Rindertalg patentieren. Den Namen "Margarine" vom griechischen margaron (Perle) erhielt es wegen seines perlmuttartigen Schimmers.
Schon bald setzte die industrielle Produktion der Margarine ein. Doch die Hausfrauen waren skeptisch: Lange Zeit hatte das neue Nahrungsmittel den Beigeschmack des Billigen. Das änderte sich erst in den 1950er-Jahren: Die Margarinehersteller verpassten dem (jetzt aus Pflanzenölen hergestellten) Streichfett ein modernes Image und appellierten an unser Gesundheitsbewusstsein. Mehr ungesättigte Fettsäuren und weniger Cholesterin im Vergleich zur Butter sollten angeblich das Herzinfarktrisiko mindern.
Heute gilt: Viele Experten glauben nicht mehr an den gesundheitlichen Nutzen von Margarine. Denn es gibt bis heute keinen wissenschaftlichen Beweis dafür! Ganz im Gegenteil: Einige Studien lassen vermuten, dass Margarineesser sogar ein höheres Herzinfarktrisiko haben wegen der sogenannten Transfettsäuren. Diese entstehen beim künstlichen Härten der Pflanzenöle und kommen in der Natur so nicht vor.
Wer auf Margarine umsteigt, um damit abzunehmen, sei gewarnt: Die Kalorienzahl von Butter und Margarine ist mit rund 750 kcal pro 100 g nahezu gleich!
gefunden auf www.weightwatchers.de


Warum küsst man sich unter dem Mistelzweig?
Wir kennen den Brauch, zur Weihnachtszeit einen Mistelzweig in die Tür zu hängen. Diese Tradition stammt aus dem Mittelalter. Der Zweig galt im Winter als Hoffnungs- und Lebenszeichen, da die Pflanze auch in der kalten Jahreszeit ihre grünen Blätter behielt. Die keltischen Druiden erkannten ihre Heilwirkung und schnitten zur Sommer- und zur Wintersonnenwende Misteln. Bei den Römern war sie ein Friedenssymbol. Trafen sich Feinde unter einem Mistelzweig, legten sie ihre Waffen nieder. Daraus könnte die Tradition entstanden sein, sich unter einem Mistelzweig zu küssen.
Vielen Dank an UropaReinhold, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Sollte an Wunden "Luft" ran?
Falsch! Es ist eine Legende, dass Wunden an der Luft besser heilen. Richtig ist: Ein Pflaster ist viel besser für die schnelle Wundheilung. Denn am wichtigsten für den Heilprozess ist die Wundflüssigkeit. In ihr finden sich Enzyme, Hormone und Wachstumsfaktoren – alles, was die Haut für den raschen Aufbau neuer Zellen braucht. Trocknet die Wunde an der Luft aus, steht den Hautzellen aber keine Wundflüssigkeit zur Verfügung. Feucht und 35° C warm, so heilen Hautwunden am besten. Denn wenn alles schön glitschig ist, arbeitet auch die Körperabwehr perfekt: Fresszellen und weiße Blutkörperchen bewegen sich in feuchtem Milieu besonders gut. Wenn sich dann ein gelblicher Belag auf der Wunde bildet, verläuft der Heilungsprozess optimal – auch wenn es anders aussieht.
Das heißt für Sie: An Wunden muss keine "Luft ran", sondern ein Pflaster. Besonders geeignet sind die neuartigen Gel-Pflaster, die es in Apotheken zu kaufen gibt, denn sie bilden eine gleichmäßig feucht-warme Kammer. Einfach aufkleben und 5 Tage in Ruhe lassen – dann heilt die Wunde doppelt so rasch wie an der Luft.


Was ist ein "Dachhase"?
Als am 14. Juli 1683 rund 150.000 türkische Soldaten ihre Zelte vor den Toren Wiens aufschlugen und die Stadt belagerten, stand die Bevölkerung der Stadt vor einer ungewissen Zukunft. Einerseits drohte die Eroberung durch die Türken und anderseits war auch die Lebensmittelversorgung in der Stadt völlig unzureichend.
Um nicht zu verhungern, landeten unter anderem auch Katzen auf dem Speiseteller. Da eine ausgeweidete Katze ohne Fell und Kopf Hasen ähnlich sieht und Katzen gerne auf Hausdächern saßen, bürgerte sich dafür die Bezeichnung "Dachhase" ein.


Woher stammt die Redewendung "Da kräht kein Hahn danach"?
Dass der Gockel eine Spitzenposition in der Kirche hat, sollte niemanden wundern. Schließlich thront das Federvieh schon seit dem Mittelalter auf den Türmen vieler christlicher Kirchen. Danach kräht heute kein Hahn mehr – das heißt: es interessiert nicht, es erregt kein Aufsehen, es erscheint den meisten bedeutungslos.
Der Vogel selber dürfte das vielleicht anders sehen. Schließlich hat seine Stimmkraft ihn erst nach oben befördert. Denn im Neuen Testament hat der Hahn nämlich Laut gegeben: "Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen" (Matthäus 26,34). Das kündigt Jesus kurz vor seiner Gefangennahme Petrus an, der ihm gerade die Treue versichert hatte.
Dann kommt, was kommen muss. Der Menschensohn wird seinen Häschern übergeben, worauf sein Jünger tatsächlich abstreitet, mit ihm je etwas zu tun zu haben. "Und gleich darauf krähte der Hahn. Da erinnerte Petrus sich an das Wort Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich." (Matthäus 26, 74+75)
Diese Redewendung stammt also aus dem Matthäusevangelium der Bibel. Seitdem erinnert der Hahn die Christen nicht nur an diese Szene, sondern mahnt zu Treue, Umkehr und Wachsamkeit.
Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Warum schreiben die Sternsinger heute "C M B" über die Türe?
C M B steht für den lateinischen Segenswunsch "Christus mansionem benedicat", was auf deutsch "Christus segne diese Bleibe" bedeutet. Viele deuten auf die Namen der Heiligen Drei Könige (Caspar, Melchior und Balthasar). Die Annahme ist verbreitet, dass sich die Legende von diesen Namen eben auf Grund des genannten Segenswunsches gebildet hat.
Wenn an deiner Türe 20+C+M+B+15 steht, dann heißt es auch nichts anderes. Es ist nur die Jahreszahl 2015 davor und dahinter geschrieben


Woher stammt die Redewendung: "Seine Hände in Unschuld waschen"?
Stammt die Redewendung vielleicht wieder einmal aus der Bibel? Ja, das ist eine Redewendung aus der Luther-Übersetzung der Bibel.
Am bekanntesten ist die Szene vom Verhör Jesu vor Pontius Pilatus, der diese spezielle Hygieneübung ausgeführt hatte. Als Chef der römischen Besatzungsmacht im Heiligen Land sah er sich genötigt, Jesus wegen Aufruhr zum Tode zu verurteilen. Einerseits war Pontius Pilatus als Statthalter dafür zuständig, andererseits hätte er sich am liebsten gar nicht in heikle innerjüdische Angelegenheiten eingemischt. Aber der Volkszorn ließ ihm gemäß Bibel keine andere Wahl, als die Kreuzigung zu beschließen.
"Als aber Pilatus sah, dass er nichts erreichte, dass vielmehr eine noch größere Unruhe entstand, nahm er Wasser, wusch sich unter den Augen des Volkes die Hände und sprach: Ich bin unschuldig an diesem Blut. Seht ihr zu!" (Matthäus 27,24 nach der Zürcher Bibel)
Dieses Reinlichkeitsritual war nicht neu, es wurde damals sogar häufig benützt, um seine Unschuld vor Gericht zu beteuern. Pilatus, formal für den Prozess zuständig, will also seine Verantwortung auf andere abschieben. Darum ist es kein Wunder, dass diese Redewendung einen negativen Klang hat. Und sie bedeutet noch heute: 1. seine Unschuld beteuern 2. jegliche Mitschuld ablehnen 3. jede Verantwortung abschieben oder von sich weisen 4. nicht zur Verantwortung gezogen werden können. Diese Redewendung soll also plakativ die angeblich eigene Unschuld ausdrücken.
Das Händewaschen war auch bei den Urchristen eine symbolische Handlung zur Befreiung von Schuld. Nur wer saubere Hände hatte, konnte auf Vergebung hoffen.
Einiges früher, nämlich schon in Psalm 26,6 sang David: "Ich wasche meine Hände in Unschuld."
Die älteste Erwähnung finden wir jedoch im mosaischen Gesetz in 5. Mose 21, 1-9, wo angeordnet wird, es sollen, wo ein von unbekannter Hand Erschlagener liege, die Ältesten der nächsten Stadt über einer jungen Kuh, der der Hals abgehauen ist, ihre Hände waschen und dabei sagen: "Unsere Hände haben dies Blut nicht vergossen, so haben's auch unsere Augen nicht gesehen; sei gnädig deinem Volke Israel, das du, Herr, erlöst hast, lege nicht das unschuldige Blut auf dein Volk Israel..."
Und nach diesem ältesten Zitat als augenzwinkernder Schlusspunkt nun auch noch die neueste Variante, welche heute vor allem Umweltschützer benützen: "Keiner kann seine Hände in Unschuld waschen, solange er Seife benutzt, die in Tierversuchen getestet wurde."
Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher stammt ursprünglich der Begriff Orientierung?
Das Wort stammt aus dem Kirchenbau: Gemeint war die grundsätzliche Ausrichtung der Längsachse von West nach Ost, so dass Chor und Altar immer nach Osten (zum Orient = zum Heiligen Land hin) ausgerichtet waren. Das deutsche Wort für Orientierung heißt deshalb Ostung. Auch nichtchristliche Kulturbauten, z.B. griechische Tempel oder Moscheen, waren oft "orientiert" (zur aufgehenden Sonne hin).


Warum laufen Igel bei Gefahr nicht einfach weg?
Dem Igel fehlt der Fluchtinstinkt, den braucht er aber auch nicht. Bei einer drohenden Gefahr kugelt er sich blitzschnell ein. Seine ca. 8000 Stacheln bieten ihm ausreichend Schutz vor natürlichen Feinden, leider nicht vor Autoreifen. Auch vor Giftschlangen braucht sich der Igel nicht fürchten, sogar Kreuzottern können dem fleißigen Schneckenvernichter nichts anhaben, er verträgt fünfmal mehr Schlangengift als ein Mensch.


Wie ist unsere Zeitrechnung entstanden?
Der 1. Januar als Tag des Jahreswechsels wurde im Jahr 46 vor Christi Geburt von dem römischen Kaiser Gaius Julius Cäsar festgelegt. Er bestimmte diesen Tag, weil in Rom jedes Jahr am 1. Januar die neuen hohen Beamten in ihr Amt gewählt wurden und ein neues Amtsjahr begann.
Julius Cäsar legte auch fest, dass das Kalenderjahr, das sich nach dem Sonnenjahr richtet, aus 365 Tagen besteht, die in Wochen von sieben Tagen auf 12 Monate verteilt sind. Als Ausgleich für die entstehenden Ungenauigkeiten zwischen Sonnenjahr und Kalenderjahr führte Cäsar alle vier Jahre ein Schaltjahr ein.
Im 6. Jahrhundert nach Christus entstand bei christlichen Gelehrten der Gedanke, den Beginn der Zeitrechnung mit der Geburt Christi zu verknüpfen. Seit dem 8. Jahrhundert dann wurde die Zeitrechnung ab Christi Geburt (Jahr 1) berechnet. Durch die Ungenauigkeit, die zwischen dem Sonnenjahr und dem römischen Kalenderjahr besteht und im Laufe der Zeit zu einem Unterschied von 12 Tagen anwuchs, musste der Kalender dann im 16. Jahrhundert noch einmal verändert werden: Papst Gregor der 13. verfügte, dass die vollen Jahrhunderte (also 1700, 1800, 1900) als Schaltjahre abgeschafft wurden, damit die Kalenderjahre wieder mit den Sonnenjahren übereinstimmten. Und weil das über die Jahrhunderte wieder nicht stimmte, fällt das Schaltjahr bei vollen Jahrhunderten aus wenn es nicht durch 400 teilbar ist. Das heißt, 1600 und 2000 waren Schaltjahre.
Es gibt aber auch noch andere Zeitrechnungen, wie die jüdische und die moslemische Zeitrechnung, die von anderen wichtigen Ereignissen aus der Geschichte der Menschen ausgehen. So wie es noch viele andere Religionen und Kulturen in der Welt gibt, gibt es auch noch viele verschiedene Zeitrechnungen. Damit sich die Menschen aber weltweit verständigen können, wird allgemein der julianisch-gregorianische Kalender zur Bestimmung des Datums verwendet.


Prosit Neujahr 2015


Woher kommt der Name Silvester?
Das ist ganz unspektakulär: Dieses Datum würde nach Papst Silvester I. (314-335) benannt, dessen Todestag der 31. Dezember war.
Weil das aber zu einfach ist, erkläre ich auch noch wie es zu dem Namen Silvester überhaupt gekommen ist: "Silvester" bedeutet: "der Waldbewohner", vom lateinischen Adjektiv "silvestris" = "bewaldet", dieses von "silva" = "Wald".
Übrigens ist die Schreibweise "Sylvester" für den 31. Dezember falsch. Egal ob nach alter oder neuer Rechtschreibreform! Mit Y werden nur Personennamen geschrieben (z. B. Sylvester Stallone oder Sylvester und Tweety).


Warum wünschen wir uns einen "Guten Rutsch"?
Einer der typischsten Silvesterbräuche überhaupt ist, dass man lieben Mitmenschen "einen guten Rutsch ins neue Jahr" wünscht.
Man könnte meinen, dass unsere Vorfahren in der Silvesternacht mit den Schlitten ins Neue Jahr gerutscht sind, aber es ist (wie so oft) eine Abwandlung des eigentlichen Wortes, welches wir uns heute nur nicht mehr bewusst sind: das Wort "Rutsch" stammt aus der Gaunersprache ("Rotwelsch") bzw. aus dem Hebräischen und bedeutet "Rosch". Und das bedeutet "Anfang". Wir wünschen uns also einen "Guten Anfang"!


Woher kommt die Redewendung "etwas auf dem Kerbholz haben"?
Mann, der hat ja ganz schön was aufm Kerbholz! Jemand, der was auf dem Kerbholz hat, ist im Umgangsprachlichen meistens jemand der etwas Unrechtes oder Unerlaubtes - vielleicht etwas Kriminelles - begangen hat. Manchmal beschreibt man damit auch eine Person, die - eine weitere Redewendung - "es faustdick hinter den Ohren” hat, also raffiniert ist, und sich mit dieser Methode möglicherweise auf illegalem Wege bestimmte Dinge oder Möglichkeiten verschaffen hat.
Dabei existierte das Kerbholz im Mittelalter tatsächlich. Das war nämlich so: Nehmen wir einmal an, ich wäre eine…, nein, da geht es ja schon los. Nehmen wir einmal an, ich wäre als Mann im Mittelalter auf die Welt gekommen. Es ist Herbst und ich suche Arbeit. Ganz in der Nähe meines Wohnortes gibt es einen Gutshof, wo ein Lehnsherr Helfer für die Apfelernte sucht. Ich bekomme dort Arbeit und helfe bei der Ernte.
Bevor ich jedoch den ersten Apfel geerntet habe, nimmt der Lehnsherr ein Stück Holz. Er spaltet das Holz in zwei Teile. Die eine Holzhälfte bekomme ich, die andere behält der Lehnsherr. Für jeden vollen Apfelkorb, den ich abliefere, macht der Lehnsherr eine Kerbe ins Holz. Dabei hält er die beiden gespalteten Holzstücke zusammen und kerbt die beiden Spalten mit dem Messer ein. Je mehr Kerben ich auf dem Holz habe, desto mehr Lohn bekomme ich später.
Das Kerbholz diente damals auch dazu, Schulden zu markieren. Hätte ich bei meinem Lehnsherren Schulden abarbeiten müssen, so hätte das Kerbholz beispielsweise als Beweis dienen können - schließlich konnte weder ich noch meine Lehnsherr dem Kerbholz ohne die andere Hälfte eine weitere Kerbe hinzufügen! Somit diente das Kerbholz in Zeiten, wo die Menschen noch nicht lesen und schreiben konnten, als wichtiges Informationsmittel.
Der Zusammenhang mit Schulden dient heute noch zur Erklärung der Redewendung, doch kann man davon ausgehen, dass sie vor allem im ironischen Sinne benutzt wird. Denn etwas auf dem Kerbholz zu haben, war nicht immer etwas Negatives.
Quelle: http://www.weltdererfinder.de/wieso-hat-man-was-auf-dem-kerbholz/


Warum haben Ameisenbären keine Zähne?
Der Ameisenbär gehört zu der Gruppe der Edentaten, der "Zahnlosen". Die unter dieser zoologischen Bezeichnung geführten Tiere entwickelten sich vor 60 Millionen Jahren. Heute gibt es aber nur noch einige wenige dieser Art. Der Ameisenbär kommt auch ohne Zähne klar, weil er eine spezielle Esstechnik hat. Er ernährt sich von Ameisen und Termiten, die er, wenn er ihren Bau mit seinen kräftigen Krallen geöffnet hat, mit der Zunge fängt. Wie an einem klebrigen Faden gelangen die Insekten durch den Rüssel ins Innere des borstigen Gesellen. Erst die Muskeln des Magens zerkleinern dann die Nahrung.


Wo kommt der Ausdruck "so ein Flegel" her?
Wer in der Pubertät ist, kommt meist auch in die Flegeljahre. Der Körper schießt in die Höhe und die Gliedmaßen werden ungelenk lang. Diese Eigenart begünstigt es vermutlich, dass sich Heranwachsende herumflegeln. Es gibt aber durchaus auch erwachsene Flegel. Das Wort stammt vom lateinischen "flagelium", "die Geißel, die Peitsche", ab. Zunächst bezeichnete es nur den Dreschflegel, mit dem das Korn gedroschen wurde. Später aber wurde es gleich gesetzt mit dem Bauern, der den Dreschflegel schwingt. Der Flegel wurde zum Synonym für jemanden, der sich grob, ungezogen und ungeschliffen benimmt.


Warum brachten die heiligen drei Könige Gold, Weihrauch und Myrrhe?
Man macht sich ja eigentlich keine Gedanken warum die heiligen drei Könige gerade diese drei Dinge zum Jesukind brachten, aber wenn man hinterfragt, dann gibt es nur eine Erklärung: es waren die drei wertvollsten Dinge zu der damaligen Zeit.
Zu Gold muss man nichts sagen. Das ist das einzige der drei Dinge, die auch für uns heute noch wertvoll ist.
Aber die wirklichen Schätze waren Weihrauch und Myrrhe. Beides sind Harze, die von Bäumen gewonnen werden. Die Bäume gehören zu den Balsambaumgewächsen, welche in Trockengebieten um das Horn von Afrika, in Arabien und Indien wachsen. Erste Hinweise auf die Verwendung von Weihrauch und Myrrhe finden sich bereits in dreieinhalbtausend Jahren alten Schriften aus dem Tal des Nils. Die alten Ägypter nutzten den Weihrauch zur Mumifizierung bekannter Persönlichkeiten sowie als desinfizierendes und entzündungshemmendes Heilmittel in Salben und zur Wundbehandlung. Als Räuchermittel diente der Rauch des Harzes als Luftverbesserer. Vor dreitausend Jahren gab es bereits feste Handelswege, die Weihrauchstraßen, die das kostbare Harz einerseits aus Somalia und Äthiopien, andererseits aus Indien und den Ländern am Roten Meer nach Ägypten und Mesopotamien brachten. Auch das spätere römische Imperium war ein großer Abnehmer von Weihrauch. Hippokrates und andere griechisch-römische Ärzte setzten Weihrauch und Myrrhe zur Wundreinigung, gegen Krankheiten der Atemwege und bei Verdauungsproblemen ein.
Weihrauch und Myrrhe waren also in der damaligen Zeit wegen ihrer Heilkraft wertvoller als Gold, denn sie gehören zu den ältesten Arzneien der Welt und werden auch heute noch in unserer Medizin geschätzt und eingesetzt. Und ein weiterer Grund ist, dass im Altertum Medizin und Religion eng verbunden waren. Spuren davon sind noch heute in der Sprache zu finden: Wenn etwas heilt, dann ist es heil-ig.


Warum feiern wir Weihnachten am 24.12.?
Das Weihnachtsfest ist ein christliches Fest und geht auf die Geburt von Jesus zurück. Wir kennen die Krippe, in der das Jesukind liegt und für mich war es immer klar, dass er wohl am 24.12. geboren worden sein muss. Aber das genaue Geburtsdatum von Jesus ist unbekannt! Selbst das Geburtsjahr ist wahrscheinlich nicht das Jahr 0, sondern wahrscheinlich sieben Jahre vor unserer Zeitrechnung. Der Stern von Bethlehem wird als seltene astronomische Konstellation der Planeten Saturn und Jupiter im Sternbild der Fische angesehen, die nur alle 805 Jahre vorkommt. Wenn dies zutrifft, dann wäre das dann sieben Jahre früher. :-)
Unser Weihnachtsfest wurde erst im 4. Jahrhundert durch die Kirche in Rom festgelegt. Seitdem feiern wir Weihnachten nach dem gregorianischen Kalender am 25. Dezember. Also auch nicht am 24.12., wie wir in Deutschland das tun. Übrigens feiert die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung (die überhaupt Weihnachten feiern) am 25. und nicht am 24.12.
Es wird vermutet, dass der 25. Dezember aus Christianisierungsgründen gewählt wurde. Es geht auf die heidnisch-germanische Religion zurück, wo dieses Datum zu den zwölf heiligen Nächten der Sonnenwende gehörte. Von dort ("ze wihen nahten") leitet sich auch die deutsche Bezeichnung "Weihnachten" ab.
Warum feiern wir und noch ein paar andere Länder aber nun am 24.12. Weihnachten? Der Grund liegt darin, dass Christen sich vor Weihnachten versammelten um sich auf das Fest einzustimmen. Sie wachten in der Nacht um Jesus Christus zu erwarten. Deshalb nennen wir diese Nacht auch die "heilige Nacht" und Weihnachten ist der "heilige Abend". Und wie wir Menschen halt so sind, machten manche Menschen aus diesem heiligen Abend das eigentliche Fest.


Wieso wird man im Flieger schneller betrunken?
Nicht nur übermütige Ballermann-Touristen fallen im Flugzeug oft durch ihren angetrunkenen Zustand auf auch Menschen mit gesitteten Trinkgewohnheiten wundern sich über den schnell zu Kopf steigenden Alkohol. Das liegt am niedrigeren Luftdruck. Der fehlende Druck bewirkt, dass sich die Gefäße im Körper erweitern und das Blut schneller zirkuliert. Trinkt man nun Alkohol, gelangt er viel schneller in den Blutkreislauf und wirkt stärker. Außerdem ist der Sauerstoffgehalt im Flugzeug niedriger, man atmet schneller, wird durstiger und trinkt mehr.


Warum bring man seine "Schäfchen ins Trockene"?
Wer "seine Schäfchen ins Trockene" gebracht hat, ist materiell abgesichert, besagt das Sprichwort. Doch warum ausgerechnet Schafe? Vielleicht weil deren Wolle gegen Wind und Regen so robust ist? Nicht die Witterung, sondern der nasse Weidegrund macht die Tiere besonders schnell krank. Ein gewissenhafter Schäfer zieht also sofort ins Trockene weiter!


Warum haben Kellner beim Weineinschenken die linke Hand auf dem Rücken?
Schon im alten Ägypten hielten die Diener – nicht nur beim Weineinschenken – die linke Hand hinter dem Rücken. So war sichergestellt, dass sie ihren Herren nichts Böses antun, sie weder vergiften noch erstechen konnten. Im antiken Rom wurde dem bedienenden Sklaven die linke Hand auf den Rücken gebunden, damit er kein Gift ins Glas schütten konnte.
Die Angst, vergiftet zu werden, hielt sich bis zur Ritterzeit: Das Anstoßen mit den Sitznachbarn war eine wichtige Zeremonie. Dabei wurde tunlichst darauf geachtet, dass einige Spritzer des eigenen Getränks in das Glas des Nachbarn schwappten. Hätte der Nebenmann seinem Gegenüber heimlich Gift eingeschüttet, würde er sein eigenes Getränk nach dem Anstoßen nicht mehr anrühren.
vielen Dank an Torben, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt die Redewendung "jemanden übers Ohr hauen"?
Warum haue ich denn jemanden übers Ohr, wenn ich ihn betrüge? Wenn man das nicht weiß, kommt man auch nicht drauf :-)
Diese Redensart stammt ursprünglich aus der Fechtsprache. Wenn dem Gegner mit einem gezielten Hieb übers Ohr geschlagen wird, ist der Fechter besonders trickreich. Denn der Fechter weicht dem Hieb des Angreifers aus und versetzt ihm gleichzeitig einen vernichtenden Schlag übers Ohr. Diese plötzliche und trickreiche Wendung führt schließlich zum Sieg.
So ein Sieg empfand nicht jeder Verlierer als wirklich fair und so wurde aus dem "übers Ohr hauen" die Bedeutung des "Betrügens".


Wer ist eigentlich dieser Typ in Rot (der Nikolaus/Weihnachtsmann)?
Heute ist es wieder so weit: Am 6. Dezember kommt der Nikolaus, bald darauf das Christkind und der Weihnachtsmann. Geschenke bringen sie alle. Doch warum gibt es gleich drei Gabenbringer?
Es kann nur einen geben . . . oder?
Ich habe eine Weile lang im Internet gestöbert und habe eine tolle Erklärung gefunden. Es ist viel zum Lesen, aber interessant ist es allemal wie wir zu unserem Brauch kommen. Da glaubte ich doch jahrelang, dass der Nikolaus eine Erfindung von Coca Cola ist...
Die meisten Eltern möchten ihren Kindern nicht die Illusion nehmen, dass es höhere Mächte gibt, an die man sich mit einem Wunschzettel wenden kann. Wenn also die Frage kommt, wer die Geschenke bringt, dann lautet die Antwort nicht: Mama, Papa oder die Großeltern.
Die Antwortet lautet vielmehr: das Christkind. Oder, halt: der Weihnachtsmann.
Augenblick. Und wer ist dann der Nikolaus? Nein, der kommt am 6. Dezember, nicht am Heiligen Abend. Oder hilft er dem Christkind, als Weihnachtsmann verkleidet? Andererseits betreibt er am Nordpol angeblich eine eigene Fabrik für Spielzeug, wo ihm Elfen zur Hand gehen.

Wer also ist eigentlich dieser ominöse Mann in Rot?
Es ist ein langer Entwicklungsprozess, der aus einem frühchristlichen Bischof einen netten alten Opa mit Knollennase und roten Bäckchen gemacht hat, der sich durch Schornsteine zwängt, um die Kinder zu beglücken.

Der Ursprung: Nikolaus von Myra
Der Weihnachtsmann ist auf Bischof Nikolaus von Myra (Lykien/Türkei) zurückzuführen. Dieser wurde der Legende nach im Jahre 270 in der kleinasiatischen Stadt Patras geboren und starb am 6. Dezember 343. (Möglicherweise spielt für die Legenden um den Heiligen Nikolaus auch ein zweiter Bischof namens Nikolaus von Pinora eine Rolle, der allerdings erst im 6. Jahrhundert lebte.)
Nikolaus von Myra war angeblich bereits mit 17 Jahren Bischof und nahm am Ersten Konzil von Nicäa 325 teil. Allerdings gibt es keine sicheren Belege für Nikolaus Teilnahme genauso wenig wie für seine Existenz überhaupt.
Auf jeden Fall aber wird Nikolaus von Myra von der Ostkirche etwa seit dem vierten Jahrhundert als Heiliger verehrt. Bei den Christen im Westen wurde der Nikolaus-Tag - der Todestag des Bischofs am 6. Dezember - etwa drei Jahrhunderte später ein Feiertag.
Ihm wurde nachgesagt, er habe sich immer sehr um die Armen und besonders die Kinder gekümmert und ihnen nachts heimlich Geschenke gebracht. Im Mittelalter wurde deshalb das Beschenken der Kleinen, der Armen und auch der Dienstboten am 6. Dezember ein Teil des Kultes - und ist es bis heute.

Luthers Erfindung: Der "Heilige Christ"
Mit Martin Luther aber wurde es kompliziert. Der große Reformator schaffte um das Jahr 1535 die Bescherung am Nikolausabend für die deutschen Protestanten ab.
Stattdessen sollte nun der "Heilige Christ" - später als Christkind verniedlicht und als kindlicher Jesus missverstanden - an Weihnachten Geschenke bringen. Anhänger fand dieser demnach ursprünglich protestantische Brauch in Deutschland seit 1900 dann auch unter den Katholiken.
In den folgenden 30 Jahren wechselten Christkind und Nikolaus zunehmend die Seiten, sodass Kinder im überwiegend katholischen Süden und Westen schließlich dem Christkind den Vorzug gaben, im Osten und Norden dagegen dem Nikolaus allerdings in seiner neuen Gestalt: dem Weihnachtsmann.
Aus zwei mach eins: Der Weihnachtsmann

Der Weihnachtsmann hatte sich während des 19. Jahrhunderts entwickelt. Der ursprünglich als Bischof dargestellte Nikolaus verschmolz zunehmend mit seinem Begleiter und Gehilfen (zum Beispiel Knecht Ruprecht oder Krampus) und übernahm dessen Stiefel, den Sack und die Rute, behielt jedoch den Mantel und den - allerdings zunehmend abgewandelten - Bischofshut.
Entstanden ist dadurch der Weihnachtsmann, auf den sich zum Beispiel August Heinrich Hoffmann von Fallersleben in seinem Lied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" 1835 bezieht.
Doch die Aufmachung, die der moderne Weihnachtsmann/Nikolaus heute trägt, lässt sich so noch nicht verstehen.
Bis der Gabenbringer diese Form angenommen hatte, musste der Nikolaus erst nach Amerika auswandern. Das tat er als Sinterklaas von den Niederlanden aus. In Neu Amsterdam beziehungsweise New York entwickelte er sich zu Santa Claus - und verschmolz zunehmend mit dem Father Christmas, den die Briten importiert hatten. Und die Bescherung wurde auf den 25. Dezember verlegt.

Der ausgewanderte Sinterklaas
Während Nikolaus (oder Sinterklaas) noch als ein eher asketisch wirkender Heiliger in der Tracht eines Bischofs (Mitra, Stab, Kreuz, Chormantel, Stola) aufgetreten war, wechselte Santa Claus in den USA als Father Christmas nun in mehr dem Winterwetter angepasste Kleidung.
Eine der frühesten Beschreibungen des neuen Santa Claus, der der modernen Form des Weihnachtsmannes schon ähnelt, stammt aus einem Gedicht des New Yorkers William Gilley. Der beschrieb 1821 "Santeclaus" als ganz in Fell gekleidet und auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten fahrend.
Erheblich größeren Einfluss hatte allerdings 1822 das Gedicht " Twas before Christmas" (A Visit from St. Nicholas) von Clement C. Moore aus New York. Moore beschrieb den Nikolaus hier als rundlichen, lustigen Elf mit rundem kleinen Bauch, ganz in Fell gekleidet, mit glitzernden Augen, rosigen Bäckchen, einer Nase wie eine Kirsche, einem langen schneeweißen Bart und einer Pfeife.

Auftritt eines Karikaturisten
Während des amerikanischen Bürgerkriegs, im Jahre 1863, zeichnete Thomas Nast, der bekannteste politische Karikaturist der USA im 19. Jahrhundert, erstmals Santa Claus für das Wochenmagazin Harper s Weekly und legte damit gewissermaßen fest, wie der Nikolaus von nun an aussehen würde:
Ganz ähnlich wie von Moore beschrieben trat Father Christmas bei ihm nun auf: mollig, lustig und mit langem Rauschebart. Zunehmend verdrängte diese Figur nun alle anderen Darstellungen des Weihnachtsmannes. (Nast, ein deutscher Einwanderer, steckte übrigens auch hinter den Maskottchen der US-Parteien, dem Esel für die Demokraten und dem Elefanten für die Republikaner.)
Und sogar die Santa-Farben gehen auf Nast zurück. Als der Zeichner gebeten wurde, einige seiner Werke zu kolorieren, wählte er für den Weihnachtsmann die Farben weiß und rot. Und auch andere Eigenschaften des neuen Santa Claus sind Erfindungen des Karikaturisten. So siedelte Nast ihn zum Nordpol um, wo der Weihnachtsmann nun Spielzeuge herstellt.
Auch machte er den europäischen Gefährten des ehemaligen Bischofs, Knecht Ruprecht, Krampus oder wie er auch heißen mag, überflüssig. Denn Santa führt seit Nast eine eigene Liste von braven und bösen Kindern, anhand derer er entscheidet, wer beschenkt wird, und wer nicht.

Überschätzt: Die Rolle eines Getränkeherstellers
Als in den zwanziger Jahren Coca Cola den Weihnachtsmann für die Werbung einsetzen wollte, konnten die Designer demnach auf eine bereits sehr erfolgreiche Vorlage zurückgreifen.
Nach Angaben des Unternehmens ließ sich 1931 dann Werbezeichner Haddon Sundblom erneut von Moores Gedicht aus dem Jahre 1822 inspirieren. Die Farben passten ja ganz hervorragend zur Marke! Und zusammen mit Coca Cola und deren Werbekampagne eroberte der moderne Weihnachtsmann die Welt.

Aus http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/499/146161/
Von Markus C. Schulte von Drach


Warum "blechen" wir, wenn wir was zahlen?
Ein anderes Wort für Zahlen ist auch "blechen". Man kann es sich schon fast zusammenreimen, woher der Begriff kommt. Der Ausdruck stammt aus den frühen Zeiten des Münzwesens. Damals war das Geld noch nicht gestanzt, wie wir das heute tun, sondern es wurde aus einer Edelmetallplatte herausgeschnitten werden. Zu diesen Platten sagte man auch Blech oder Silberblech. So bürgerte sich mit der Zeit das Wort blechen ein, wenn man mit Münzen zahlte.
Übrigens kommt daher auch der Begriff "Geldschneiderei". Seine negative Bedeutung bekam der Ausdruck durch Geldwechsler, die an den Münzrändern feilten und sich so Silber oder Gold aneigneten.