Sachgeschichten 2

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Woher kommt das Victory-Zeichen?
Wenn man Zeige- und Mittelfinger in die Höhe streckt bedeutet das: "Ich gebe nicht auf!". Doch woher kommt die Geste?
Das Victory-Zeichen entstand im Mittelalter im Hundertjährigen Krieg zwischen Frankreich und England im 14. und 15 Jahrhundert. Der Zeige- und Mittelfinger sind nötig, um einen Pfeil mit dem Langbogen abzufeuern, deshalb wurden sie bei gefangenen Bogenschützen manchmal abgetrennt.
Das Vorzeigen der Finger in genannter Form sollte dem Feind verhöhnen und die volle Einsatzbereitschaft und Zuversicht der Bogenschützen vor und nach der Schlacht demonstrieren. Das Victory-Zeichen ist demnach eine Art mittelalterlicher Stinkefinger :-)


Warum ist man "mit allen Wassern gewaschen"?
Von Menschen, die sehr gewitzt, durchtrieben und abgebrüht sind, sagt man oft, sie seien "mit allen Wassern gewaschen". Mit allen Wassern sind dabei die Weltmeere gemeint, welche die Seemänner auf ihren Schiffen überquerten. Denn das Leben eines Seefahrers galt als aufregend und spektakulär. Weil sie immer wieder neue Länder, Kulturen und Schätze sahen, lernten sie dadurch, sich in einer fremden Welt zu behaupten. Sie waren eben mit allen Wassern der Welt gewaschen.


Woher kommt der Ausdruck "Hals- und Beinbruch?"
Hals- und Beinbruch grüßt man oder ruft es einem Sportler oder Aktivisten zu, der ein riskantes oder akrobatisches Unternehmen ausführen will, damit dann genau das Gegenteil eintrifft. Wahrscheinlich hat sich aufgrund eines abergläubischen Missverständnisses der Brauch eingenistet, einem etwas Böses zu wünschen, damit das Gute dann (besser) eintreffen kann.
Der Ausdruck Hals- und Beinbruch kommt aus dem Jiddischen Sprachgebrauch. Es ist ein Segenswunsch und heißt ursprünglich "Hazloche brocha", das heißt "Glück und Segen". "Hazloche" wurde im deutschen Gebrauch zu "Hals" und das jiddische Wort, dem der hebräische Wortstamm "baracha" = Segen zugrunde liegt, nämlich "brocha" wurde zum "Bruch".
Hazloche brocha!
Vielen Dank an Horst E., der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher hat der Bikini seinen Namen?
Der Bikini hat seinen Namen vom Bikini-Atoll. Die 23 Inseln, die zu dieser Inselgruppe gehören befinden sich im Pazifischen Ozean. Die Inseln werden auch Eschscholtz-Inseln (nach ihrem Entdecker) genannt und gehören zu den Marschallinseln.
Der Erfinder des Bikinis ließ sich durch den Namen eben dieser Inselgruppe inspirieren. Jetzt denkt jeder: Aha, die Einheimischen Damen sind dort schon vor ca. 60 Jahren im Bikini rumgelaufen...
Aber halt, weit gefehlt. Leider kam das Bikini-Atoll nach dem Zweiten Weltkrieg durch Kernwaffen-Test seitens der Amerikaner in die Schlagzeilen, und genau von diesen Schlagzeilen ließ sich der Bikini-Erfinder inspirieren. Wie diese Inspiration zustande kam, ist mir persönlich allerdings ziemlich schleierhaft, zumal, wenn man bedenkt, dass bis heute die radioaktive Strahlenbelastung des Atolls so hoch ist, dass Niemand dort leben kann. Vielleicht kam es auch dazu, weil der Bikini ursprünglich mal "anatomische Bombe" heißen sollte und er aufgrund der gleichzeitig stattfindenden Atomwaffentests auf dem Bikini-Atoll in Bikini umbenannt wurde, um die explosive Wirkung zu verdeutlichen.
Somit hat der Bikini eine recht traurige Namensherkunft, zumal auch heute noch in diesem Gebiet Kernwaffen-Tests durchgeführt werden.
Schade eigentlich, denn der Bikini ist – meist jeden Falls :-) – ein recht schönes Kleidungsstück!
Übrigens: Kein Modell wollte damals mit dem Bikini herumlaufen, so dass der Erfinder für die Modeschau eine Stripperin einstellen musste


Woher kommt der Begriff "Spinatwachtel"?
Der Begriff Spinatwachtel bezeichnet im deutschen Sprachgebrauch entweder die Spinatwachtel (Vogel, der gegrillt gut sein soll) oder eine alte Frau, die sich durch ihren extrem schmalen Körperbau oder ihre "Schrulligkeit" auszeichnet.
Dieser Begriff stammt wahrscheinlich aus dem süddeutschen und geht auf "spinnete (= verrückt, (spindel-)dürr) Wachtel" zurück. Die Wachtel als Sinnbild der quäkenden Eigenbrötlerin dichtete man als "verstärkendes Element" einfach noch hinzu.
Im manchen schwäbischen Gebieten verkörpert die Spinatwachtel ganz im Gegensatz zum "normaldeutschen" Gebrauch eine sehr fleißige Ehefrau!
In Österreich sagt man zu einem Polizisten zwar nicht Spinatwachtel, jedoch "Spinatwachter" (mundartlich = Spinotwochter), weil die Polizisten in Wien vor der Verschmelzung der Gendarmerie und Polizei österreichweit eine grüne Uniform trugen. Und das Wort "wachter" oder mundartlich "wochter" kommt von Wächter.
Eine andere Theorie geht dazu so: Zur Zeit, als Wien noch vom Linienwall umgeben war und die Vorstädte noch nicht zur Stadt gehörten, mussten die Bauern Zoll für das angelieferte Gemüse für die Märkte bezahlen, also auch für den Spinat. Die "Wachter" (die Beamten), die im Linienamt (Amtshaus) arbeiteten, wurden deswegen "Spinatwachter" genannt. Mit der Polizei im engeren Sinn hatten diese Amtmänner nichts zu tun.


Welche Geschichte davon wahr ist, weiß man nicht...
Vielen Dank an Lisa, die die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Warum kann man sich nicht selbst kitzeln?
Ja, Singles haben es schwer und führen ein trauriges Leben. Warum? Sie müssen sich die Witze selbst vortragen und versuchen sich selbst zu kitzeln. Beides ist meist nicht von großem Erfolg gekrönt.
Dass man bei den selbst vorgetragenen Witzen nicht lachen muss, liegt wohl daran, dass man den Witz schon kannte. Aber warum kann ich mich nicht selbst kitzeln?
Die Antwort ist die selbst, wie auf die Frage, warum wir bei Bewegungen unsere Kleidung am Körper nicht bewusst spüren. Das Körper unterschiedet zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen. Unwichtige werden dabei meist ignoriert und rangieren in der Priorität weit unten. Würden wird das nicht machen, dann würden wir wohl an Reizüberflutung sterben.
Wichtige Reize sind z.B. Reize von Außen (die Berührung durch eine andere Person, oder durch ein Tier, oder wenn wir einfach an einen Gegenstand stoßen). Unwichtige Reize hingegen sind u.a. solche, die wir selbst verursachen oder deren Reize wir erwarten. Wenn ich meine Arme bewege, spüre ich die die Reibung meines T-shirts nicht auf der Haut. Auch wenn ich mich selbst versuchen, uns zu kitzeln, wird dieser Reiz für unwichtig erklärt und der Körper schenkt ihm keine weitere Beachtung.
Außerdem meldet mein Gehirn bei eigenen Kitzelversuchen den zu erwartenden Reiz noch vor der Berührung weiter und die ganze Überraschung der Berührung ist verdorben.
Will uns jemand anderes kitzeln, dann weiß unser Körper nicht genau, was jetzt als nächstes passiert. Er geht zunächst von einer Gefahr aus. Werden wir dann von den Kitzelreizen überrascht, merkt unser Körper schnell, es besteht doch keine Gefahr wir können uns wieder beruhigen. Zur Entspannung fangen wir dann das Lachen an (Das passiert aber nur bei Personen, die wir kennen und mögen. Deswegen finden wir Kitzelattacken von Fremden überhaupt nicht witzig). Das ist vergleichbar, wie wenn wir aus einer gefährlichen Situation mit einem Schrecken davon kommen. Die Entspannung löst sich und wir müssen das Lachen anfangen. Außerdem erklärt das, warum wir an empfindlichen Stellen (unter den Achseln, an den Fußsohlen, am Bauch, ...) besonders kitzelig sind. Dort besteht die größte Gefahr für unseren Körper.
Das ist auch wieder ein Grund, warum wir uns nicht selber kitzeln können, wir erwarten von unserer eigenen Berührung keine Gefahr.

Da Lachen gesund ist, sollte man sich eigentlich viel öfter kitzeln lassen.
... oder zumindest sich ein paar gute Witze erzählen lassen.
mit freundlicher Genehmigung von http://ralphsnutzloseswissen.blog.de


Warum gilt das Hufeisen als Glücksbringer?
Früher waren Pferde sehr, sehr wertvoll. Nachdem das Pferdebeschlagen von den Griechen erfunden wurde, entwickelte sich das Hufeisen bei fast allen Völkern zu einem Glücksbringer, da es das wertvolle Pferd schützte.
Aber: Damit es einem Besitzer auch wirklich Glück bringt, muss das dem Schutz der Hufe dienende Eisen von einem Pferdefuß abgefallenen sein um sodann gefunden zu werden. Dieser Glück bringende Talisman darf also keinesfalls gekauft werden.
Früher wurde oft ein Hufeisen an dem Mast eines Schiffes befestigt, um eine sichere Fahrt zu garantieren. Dieser Glücksbringer sollte damals in jedem Haus an der Wand oder an der Tür hängen und zwar mit der offenen Seite nach oben, da sonst angeblich das Glück heraus fällt.


Warum gilt der Marienkäfer als Glücksbringer?
Heute starten wir eine kleine Serie über das Glück. Ich wusste nicht, woher unsere Glücksymbole wie den Schornsteinfeger, das Hufeisen oder eben den Marienkäfer kamen.
Von den insgesamt etwa 5.500 Marienkäfer-Arten weltweit gibt es in Deutschland etwa 80 Arten, wobei der Siebenpunkt bei uns in Europa der Bekannteste seiner Art ist. Und das ist auch schon des Rätsels Lösung: Es sind die 7 Punkte!
Die Zahl 7 gilt seit jeher als Glückszahl, da sie die irdische Zahl 4 (für die 4 Elemente oder auch die 4 Wind- bzw. Himmelsrichtungen) und die göttliche Zahl 3 (Dreifaltigkeit) vereint. Deshalb galten die Siebenpunkt-Marienkäfer als geheiligte Tiere der Freya, der germanischen Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit.
Irrtümlicherweise wird heute immer noch angenommen, die Punkte haben etwas mit dem Alter des Tieres zu tun. Aber der Siebenpunkt wird, wie viele seiner Artgenossen, lediglich ein Jahr alt und hat von Beginn an dieselbe Anzahl an Punkten.
Übrigens: Der Name "Marienkäfer" ist zurückzuführen auf die heilige Maria. Im Mittelalter hielten die Bauern die Käfer für ein Geschenk der Selbigen, da dieser die Bäume und Sträucher von Blattläusen befreite. Noch heute zählt der Siebenpunkt als Nützling bei Gärtnern und Bauern.


Woher kommt die Redewendung "etwas auf die Hohe Kante legen"?
Früher, das heißt weit vor unserer Zeit als die Menschen noch in Burgen wohnten, mussten sie sich vor Diebstählen immer schützen. Damals war es das sicherste wenn man seine Wertgegenstände noch bei sich trug. Denn so wusste man, dass sie sicher sind. Nun aber das bei sich tragen war nur tagsüber sicher, da man ja wach war. Doch man musste ja nun auch einmal schlafen oder? Und nun kommt’s. Wer damals ein wenig wohlhabender war, hatte ein schönes Bett. So richtig schön noch mit einem Baldachin (Himmelbett). Meist war über dem Kopfende ein sehr hohes Brett angebracht. Dieses war eigentlich da um das Ungeziefer fern zu halten, damit es einem nicht auf den Kopf plumpst. Nun waren unsere Vorfahren aber nicht dumm. Sie packten ihr Geld (oder andere Wertsachen) in einen Beutel und legten ihn oben über ihren Kopf auf die "hohe Kante" die sich einfach als des Bettes Himmel tarnte. Somit waren ihre Wertsachen auch in der Nacht geschützt.
Gut ein Problem wird es immer noch geben. Hatte man damals einen Ehe streit oder eine/n recht betrügerische/n Frau/Mann waren die Wertsachen trotzdem Weg. Und das mit samt Beutel. Also merket euch: die Sicherheit von damals beruhte auf einen recht leichten Schlaf.
Vielen Dank an Pascal, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt die Redensart "das Handtuch werfen"?
Die Redewendung "Das Handtuch werfen" stammt aus dem Faustkampf. Wenn ein Boxer zu viel einsteckt, sollte sein Sekundant das Handtuch werfen - und zwar rechtzeitig, um ihn zu schützen. So wurde die Geste des geworfenen Handtuchs in den zwanziger Jahren zum offiziellen Zeichen zur sportlichen Aufgabe.


Warum sagen wir "die hat Haare auf den Zähnen"?
Wenn man "Haare auf den Zähnen" hat, dann ist mit einem nicht zu spaßen. Man gilt dann als besonders durchsetzungskräftig.
Und was hat das mit Haaren auf etwas zu tun, wo niemals Haar wachsen? Ja genau: weil sie dort niemals wachsen!
Starke Körperbehaarung wurde früher mit männlichen Tugenden wie Mut und Tapferkeit gleichgesetzt. Unbehaarte Männer gelten seit jeher als unmännlich. Wenn man also viele Haare hat, dann ist man besonders stark und durchsetzungskräftig!
Und das jetzt noch zu steigern, sind die ganz besonders Durchsetzungskräftigen sogar auf den Zähnen behaart.
Die Redensart ist schon seit dem Mittelalter belegt.


Warum sagt man "ins Gras beißen"?
Das ist eine traurige Geschichte, denn die Redewendung heißt ja, dass jemand stirbt. Tatsächlich konnte man früher so wie heute Menschen in Kriegszeiten sehen, die "ins Gras gebissen" haben. Und zwar vor Schmerz, meistens bevor man stirbt. Wenn der Schmerz so groß ist, dann verkrampft sich alles. Die Hände werden zu Fäusten und auch der Kiefer will einfach nur beißen. Wann genau die Redewendung entstand, ist nicht sicher. Vermutlich geht die Redewendung sogar schon auf das Mittelalter zurück.


Woher kommt eigentlich der Adventskalender?
Wer kennt die Fragen der Kinder nicht? "Wann ist Weihnachten? Wie lange dauert es noch?". So drängelte auch Gerd Land zu seiner Kinderzeit seine Mutter. Ihr ist es zu verdanken, dass es den Weihnachtskalender gibt. Sie nahm kleine Schachteln verzierte sie mit Zahlen und gab Plätzchen hinein. So konnte ihr kleiner Gerd jeden Tag eine Schachtel öffnen und wusste wie viele Tages es noch dauert bis Weihnachten ist.
Gerd Lang wurde später Firmengründer, griff die Idee seiner Mutter auf und ließ 1904 den ersten Gedruckten Weihnachtskalender in der "München Lithografischen Kunstanstalt" erscheinen.
Er druckte zwei Blätter - auf dem einen waren Zahlen auf dem anderen Engelbilder. Für jeden Tag wurde ein Engel ausgeschnitten und auf eine Zahl geklebt. Später (so etwa in den dreißiger Jahren) stanzte Lang kleine Fenster in das Blatt mit den Zahlen und klebte den Bilderbogen dahinter.
Aber auch schon früher gab es erste Formen des Adventskalenders: Zunächst stand die Funktion des Adventskalenders als Zählhilfe und Zeitmesser im Vordergrund. Die eigentlichen Ursprünge lassen sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen; der erste selbst gebastelte Adventskalender stammt vermutlich aus dem Jahr 1851. Die ersten Formen kamen aus dem protestantischen Umfeld. So wurden in religiösen Familien 24 Bilder nach und nach an die Wand gehängt. Einfacher war eine andere Variante mit 24 an die Wand oder Türe gemalten Kreidestrichen, bei der die Kinder täglich einen Strich wegwischen durften. Oder es wurden Strohhalme in eine Krippe gelegt, für jeden Tag einen bis zum Heiligen Abend. Weitere Formen waren die Weihnachtsuhr oder eine Adventskerze, die jeden Tag bis zur nächsten Markierung abgebrannt wurde.


Wieso feiern wir Advent?
"adventus" ist lateinisch und heißt Ankunft. Denn der Advent soll auf die Geburt Christi hinweisen. Wir erinnern uns: Weihnachten ist nicht einfach nur ein Tag mit vielen Geschenken, sondern ist eigentlich der Geburtstag Jesus! Und der Advent beginnt 4 Wochen vor Weihnachten und wird als Vorbereitungszeit auf die Geburt Jesu am 25. Dezember begangen.
Früher war der ursprüngliche Weihnachtstermin der 6. Januar, das Erscheinungsfest. Vom 11. November, der Anfang der Adventszeit, bis zum 6. Januar waren das dann acht Wochen, was abzüglich der fastenfreien Sonn- und Samstage insgesamt vierzig Tage ergeben.
Die heutige Adventszeit geht zurück auf das 7. Jahrhundert. Die römischen Kirche des Westens hatte zunächst unterschiedlich lange Adventszeiten (zwischen vier und sechs Adventssonntage). Erst als Papst Gregor der Große vier Adventssonntage festlegte wurde das einheitlich übernommen. Die vier Sonntage standen symbolisch für die 4000 Jahre, welche die Menschen nach kirchlicher Geschichtsschreibung auf den Erlöser warten mussten.


Woher kommt die Redensart "Etwas in die Schuhe schieben"?
Wenn man jemandem etwas "in die Schuhe schiebt", dann gibt man jemand anderem die Schuld für etwas, das er gar nicht getan hat.
Die Redensart wird zurückgeführt auf die fahrenden Gesellen. Wenn sie etwas gestohlen hatten und eine Durchsuchung drohte, legten sie das Diebesgut im gemeinsamen Quartier einfach einem anderen Gesellen in die Schuhe, um so den Verdacht von sich abzulenken. Niemand konnte Ihnen etwas beweisen, sie hatten die Tat jemandem anderen in die Schuhe geschoben!


Warum sagt man "Das hast du dir selbst eingebrockt"?
Daran bist du selbst Schuld! Eine Redewendung, die wir nicht gerne hören. Seinen Ursprung hat sie in einem kulinarischen Ritual: Einfache Leute aßen häufig Suppe - dazu Brot. Die Suppe teilte oft einer für alle aus - das Brot aber brockte - heute würde man sagen, bröckelte - sich jeder selbst in seine Suppe, direkt vor dem Essen. Jeder richtete sich also selbst seine Suppe mit Brot an, die er dann auch auf aß.


Woher kommt der Begriff "auftakeln"?
Wenn eine Damen als "aufgetakelt" bezeichnet wird, dann ist sie so heftig geschminkt, dass es über die übliche Schminke hinaus geht.
Die Redensart "auftakeln" kommt aus dem 18. Jahrhundert und wurde (und wird noch heute) dafür gebraucht, wenn Segelschiffe zum Auslaufen vorbereitet werden. Denn die Takelage ist die Segelausstattung samt Masten. Ist das Schiff aufgetakelt, können die Matrosen die Segel setzen.
Eine aufgetakelte Fregatte kann ein also ein zum Auslaufen vorbereitetes Segelboot sein oder auch eine ziemlich heftig geschminkte Dame :-)


Woher kommt die Redensart "eine Gardinenpredigt halten"?
Eine Gardinenpredigt gehalten bekommen bedeutet eine Lektion oder Zurechtweisung erhalten. Aber mit Gardine ist hier aber nicht die Gardine am Fenster gemeint, sondern eine übliche Wohndekoration in den Schlafzimmern vor rund 200 Jahren - nämlich den Bettvorhang!
Aber was ist denn eine Gardinen(- oder Bettvorhang)predigt? Wenn der Ehemann mal wieder die Nacht zum Tage gemacht hat und angetrunken nach Hause kam, dann lag seine Frau schon im Bett. Wenn sie durch ihn aufwachte, hielt sie ihm eine Strafrede, was man auch als Predigt bezeichnen kann. Da das hinter dem Bettvorhang, der Gardine, vonstatten ging, war das für den Ehemann sozusagen eine Gardinenpredigt. :-)


Was verdient der Papst?
Bevor ich jetzt missverstanden werde, es geht um den monetären Verdienst des Heiligen Vaters. Konkret: Wie viel Geld bekommt ein Papst?
Doch was bekommt er? Gehalt wie ein Beamter? Lohn wie ein Arbeiter? Aufwandsentschädigung wie Ehrenamtliche? Gage wie Kleinkünstler? Dividenden und Boni wie Manager? Apanage wie adelige Prinzen? - Und vor allem, wer bezahlt ihn?
Eine berechtigte Frage. Wenn man nach der Verantwortung und der Weisungsbefugnis eines Papstes geht und das mit anderen Jobs zu vergleichen versucht, dann müsste man sich in horrenden Summen bewegen, die Jenseits von Gut und Böse sind.
Was schätzt ihr also, verdient man als Papst?
Als Papst ist man so weit oben auf der Karriereleiter, dass man schon kein Geld mehr benötigt. Dementsprechend bekommt der Heilige Vater keinen müden Cent. Alles, was er zum Leben braucht (und vielleicht noch etwas mehr), wird ihm kostenlos zur Verfügung gestellt. Essen, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung, ...(in die Rentenkasse zahlt er übrigens nicht ein, weil er ist ja Papst auf Lebenszeit und wird also nie Rentner!).
Das Papst arbeitet quasi für umsonst, bzw. für Gotteslohn. Das ist auch im Vatikan genau geregelt. Während seines Pontifikats, darf das kirchliche Oberhaupt kein Vermögen anhäufen (allerdings muss er Vermögen, dass er vor der Wahl besessen hat, nicht abgeben).
Ja aber, sagen jetzt vielleicht einige, der Papst schreibt ja auch Bücher und hält Vorträge, dafür erhält er doch bestimmt Geld. Das ist richtig, die Einnahmen davon spendet der Heilige Vater.
Wie man weiß, gilt diese Regel der Vermögenslosigkeit nicht schon immer. Man hat aber aus der Verschwendungssucht alter Päpste (Bsp. Leo X.) gelernt.
Finanziell lohnt sich das Amt des Papstes also nicht, allerdings spürt man auch keinen Mangel an irgend etwas. - Ergo Papst als Traumberuf?
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Woher kommt die Redewendung "auf den Schlips getreten"?
Es gibt Menschen die fühlen sich durch Aussagen von mir auf den Schlips getreten. Aber jetzt mal ehrlich, dass kann ich mir nicht vorstellen. Wie soll ich denn da hin kommen? Der Schlips geht gerade einmal bis zum Bauchnabel, wie soll ich da drauftreten? Die Person muss dann schon auf allen Vieren am Boden rumkrabbeln, damit dass überhaupt technisch möglich ist. -
Wenn ich mir es recht überlege, ist die Redewendung vom Auf-den-Schlips-treten einen ziemlich schiefes Bild. Wie kommt man nur auf einen solchen Vergleich? Hat es vielleicht etwas mit der Weiberfastnacht zu tun, bei der man/frau seinem Chef die Krawatte abschneidet?
Gerade gerückt wird das Bild erst, wenn man sich die Herkunft dieser Wendung anschaut. Sie hat nämlich gar nichts mit einer Krawatte zutun. Als diese Redewendung populär wurde, gab es noch überhaupt keine Krawatten. Der Ausdruck des Schlips-Tretens, im Sinne von jemanden kränken, fußt auf einem anderen Bild. Mit Schlips ist nämlich der Rockzipfel oder der Hemdszipfel gemeint. Bei langen Gehröcken konnte es schon mal passieren, dass man jemanden (aus Versehen) auf den Rockzipfel stieg. Das war natürlich sehr unangenehm. Heute kann das nicht mehr so leicht passieren, die alten Gehröcke sind aus der Mode. Nur noch Pianisten u.Ä.sieht man noch mit einem Frack auf den man treten könnte. Besser ist es deswegen trotzdem nicht, denn steigt man(n) einer Frau bei einer Abendveranstaltung (z.B. einem schönen Ball) auf den Kleidsaum, fühlt sie sich im besten Fall nur(!) auf den Schlips/das Kleid getreten!
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Was bedeutet die Redensart "Einen Bock schiessen"?
"Da hast du aber einen Bock geschossen!" sagen wir zu jemandem, der einen groben Fehler begangen oder eine Dummheit gemacht hat. Oder mit etwas völlig daneben liegt.
Wer einen Bock geschossen hat, der hat also alles andere als einen Volltreffer gelandet! Aber ursprünglich hatte derjenige, der "einen Bock geschossen hat", immerhin auch tatsächlich geschossen, aber nicht besonders gut.
Diese Redensart ist nämlich im 15. Jahrhundert bei Schützenvereinen entstanden. So war es damals bei Schützenfesten Brauch, dem schlechtesten Schützen einen (Ziegen-)Bock als Scherz- und Trostpreis zu überreichen. Also hatte immer der schlechteste Schütze "einen Bock geschossen". Nicht der Jagderfolg – sondern im Gegenteil – das schlechte Können eines Schützen machte ihn zum Besitzer eines Bockes.
Diese Gleichsetzung von Bock mit Fehler schimmert auch durch bei "etwas verbocken" oder "Bockmist bauen". Ebenso wird in der Schützensprache ein Fehlschuss noch immer als "Bock" bezeichnet.
Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt die Redensart "Jemanden abblitzen lassen?"?
Man kann aktiv jemanden abblitzen lassen, was bedeutet, man erwidert seine Annäherungsversuche nicht – oder man blitzt passiv bei jemandem ab, was soviel heisst wie: man hat keine Chance auf ein Date. Aber woher stammt diese Redensart, die etwa 200 Jahre alt ist?
Eine Blitzerscheinung bei den noch reichlich untauglichen Gewehren des frühen 19. Jahrhunderts hat bei dieser Redensart Pate gestanden. Es liegt nämlich das Missgeschick vom Zünden des Pulvers auf der Gewehrpfanne zugrunde, ohne dass der Schuss losgeht. Die Lunte brennt zwar ab, aber das Pulver verpufft nur in einem Feuerblitz, ohne dass die Patrone abgeschossen wird. Dann sprach man davon, dass das Gewehr abblitzte.
In der Umgangssprache wurde später auch das Ableiten von Blitzen durch sogenannte "Blitzableiter" als "abblitzen lassen" benannt. Oder die Meteorologen sagen bei einem Gewitter, wenn mit der Zeit die Blitze nachlassen: "Der Himmel hat abgeblitzt".
Heute bedeutet die Redewendung "jemanden abblitzen lassen" einfach, dass jemand mit seinem Anliegen bei einer andern Person keinen Erfolg hat und deshalb zurückgewiesen wird – also ähnlich wie "jemandem eine Abfuhr erteilen", "jemandem die kalte Schulter zeigen" oder "jemandem einen Korb geben". Man lässt jemanden nicht zum Zuge kommen, man lehnt ihn ab.
Für denjenigen der abblitzt, kann das eine sehr schmerzhafte Sache sein, die Unsicherheit und Selbstzweifel auslösen kann. Man stellt sich dann tausendmal so Fragen wie: Was hat an mir nicht gestimmt? Rieche ich schlecht? Habe ich Mist erzählt? Habe ich sie oder ihn gelangweilt? Aber da muss man durch, sich neu verabreden – und irgendwer nimmt einen schliesslich auch mit Mundgeruch!
Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Was sind denn "Schwedische Gardinen"?
Schwedische Gardinen ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Gefängnis oder Zuchthaus. Das wissen wohl die meisten. Aber was hat das Gefängnis mit den Schweden zu tun?
Laut Duden hat die Bezeichnung sogar sehr viel mit den Schweden zu tun, denn mit den Gardinen sind die Eisenstangen gemeint, welche das Zellenfenster vergittern. Und diese Eisenstangen wurden aus schwedischen Stahl gefertigt, dem eine gute Qualität nachgesagt wurde.
Und weil während des 30-jährigen Krieges eine fast 200 Jahre andauernde schwedische Herrschaft über Teile Pommerns (Stralsund u. a.) begann und man während dieser Besatzungszeit sehr schnell im Gefängnis landete, wurde der Begriff immer mehr verinnerlicht.


Woher kommt die Redensart von der "Milchmädchenrechnung"?
Immer dann, wenn jemand einen Plan startet, der finanziell nicht aufgeht, dessen Gewinnerwartung unrealistisch ist, spricht man abfällig von einer "Milchmädchenrechnung". Aber woher stammt diese Redensart?
Es gibt zwei Deutungsvarianten:
Am gängigsten ist die Herkunft aus der Fabel des Dichters Jean de la Fontaine mit dem Titel "La laitière et le pot au lait". Darin geht es um eine junge Magd, die einen Krug Milch auf den Wochenmarkt trägt und dabei bereits vom grossen Gewinn träumt, den es machen wird. In diesem Traum verplant die Magd bereits alle Einnahmen aus dem Milchverkauf. Plötzlich stolpert das Milchmädchen, der Krug zerbricht und die schöne Milch ist dahin. Ihre Zukunftspläne ebenfalls.
In der zweiten Deutung verkauften die Bauern in früherer Zeit die Milch, welche sie nicht selbst verwerteten, an die Leute in der Stadt. Auch hier kommt eine Magd ins Spiel, welche die Milch in der Stadt verkaufen soll. Sie streckt diese Milch mit Wasser, erhöht auf diese Weise die Handelsmenge und steckt den zusätzlichen Gewinn in die eigene Tasche. Die Käufer in der Stadt merkten nicht, dass sie eine Milchmädchenrechnung bezahlt hatten, denn sie konnten ja gar nicht wissen, wie unverwässerte Milch schmeckt.
In der ersten Deutung geht es um Selbstbetrug, in der zweiten um Betrug gegenüber anderen.

*-*

Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Warum feiern wir eigentlich Halloween?


Wie ist Halloween entstanden?
Der Halloween-Brauch stammt ursprünglich aus dem keltischen Raum: in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November verabschiedeten sich die Druiden vom Sommer - der Jahreszeit der Göttin - und feierten die Herrschaft des Todesfürsten Samhain, der während des Winters regiert. Im keltischen Kalender symbolisiert dieser Tag den Jahreswechsel.

Halloween bei den Kelten
Obwohl dieser Brauch noch aus den Zeiten vor Christus stammt, wurde er auch noch bis in die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung exzessiv zelebriert. Da in dieser Nacht nach keltischem Glauben das Leben (der Sommer) die Herrschaft für ein halbes Jahr an den Tod (den Winter) abgibt, glaubte man, dass es ein besonders günstiger Moment wäre, damit sich die Toten unter die Lebenden mischen können. Man glaubte, dass sich die Toten sich für ein Jahr lang den Körper eines Lebenden suchen. Daher wurden ihnen Opfer gebracht, damit sie nicht den eigenen Körper auswählten.

Außerdem glaubte man, dass die Trennwand zwischen der Welt der Toten und der Lebenden an diesem Abend besonders dünn ist und man daher besonders einfach mit den Toten in Kontakt treten kann. Um diesen Kontakt besonders einfach herstellen zu können, wurde gefeiert und den Toten allerlei Leckereien angeboten, auf dass sie gerne und für kurze Zeit auf die Erde zurück kehren sollten. So wollte man auch nach dem Tod von Verwandten den Kontakt zu ihnen aufrechterhalten. Es war ein großes Fest, mit Lagerfeuer und Festmahl. Aufgrund des Jahreswechsels wurde meditiert und Voraussagungen für das nächste Jahr gemacht: Es ging um Krieg, Frieden, Politik, Ernten und Krankheiten. Den Göttern wurden Opfer dargebracht, um sie möglichst gnädig zu stimmen.

Die Iren haben diesen Halloweenbrauch etwas abgewandelt. Sie haben sich in dieser Nacht möglichst schrecklich angezogen und verkleidet, damit die Toten und Geister an ihnen vorbeigehen und sie nicht als Lebende erkennen. Die Masken und Verkleidungen dienten zur Abschreckung.

Christianisierung Halloweens
Mittlerweile ist Allerheiligen ein christlicher Brauch geworden. Bis dahin war es allerdings ein langer harter Kampf. Die Menschen waren zwar relativ leicht davon zu überzeugen, die damals neue Religion, das Christentum, anzunehmen, allerdings haben sie oft an Ihren alten heidnischen Bräuchen und Traditionen festgehalten. Um die Gläubigen vor Sünden zu bewahren wurden die alten Bräuche einfach christianisiert. Im Jahre 837 verfügte Papst Gregor IV, dass an Samhain ebenfalls Tote geehrt werden sollten. So setzte man für den 1. November Allerheiligen an und am darauf folgenden Tag Allerseelen. Dies hatte zur Konsequenz, dass sich die einfachen Menschen nicht umstellen mussten und man sagen konnte, man habe erfolgreich die heidnischen Bräuche bekämpft. Gerade im keltischen Raum ließ sich allerdings die Feier im ursprünglichen - heidnischen - Sinne nicht vertreiben. Im 16. Jahrhundert entstand der eigentliche Name Halloween. Die protestantische Kirche führte den Namen All Hallowed Evening ein. Bis zu diesem Zeitpunkt war die eigentliche Halloween-Nacht noch nicht christlich aber durch diese spezielle Betitelung war der Brauch endgültig christianisiert.

Halloween in Amerika
In Amerika kehrte man zum alten Brauchtum von Halloween zurück. Das Fest wurde modernisiert und mit der Zeit hat es seine jetzige Form angenommen: ein herzlich wenig christliches Fest, bei dem sehr vielen heidnischen Bräuchen gefrönt wird. Kinder ziehen verkleidet durch die Strassen und Klingen an den Häusern, um um Süßigkeiten zu bitten. Hierbei wird der typische Spruch: "Trick or Treats" (Streiche oder Süßes) gerufen. Entsprechend dem Spruch werden den Kindern unterschiedlichste Süßigkeiten zugesteckt, falls nicht wird den Hausbesitzern ein Streich gespielt.Typisch für Halloweenfeiern sind die gruseligen Verkleidungen, die ausgehöhlten Kürbisse, aus deren Fruchtfleisch allerlei Gerichte gemacht werden. Der Süßigkeitenbrauch stammt aus dem christlichen Raum: im 9. Jahrhundert n. Chr. wanderten frühe Christen am 2. November, dem Seelenfest, von Dorf zu Dorf und erbettelten so genannte Seelenkuchen. Als Ausgleich für diese Gabe versprachen sie entsprechend intensiv für die Spender zu beten. Das eigene Beten und auch das anderer galt als Vereinfachung des Weges von Toten in den Himmel.

Jack-O-Lantern oder auch: "Wie es zum Kürbis kam!"
Eines der bekanntesten Halloween-Symbole dürfte der Kürbis sein: die "Jack-O'-Lantern". Der Brauch stammt auch wieder aus Irland: Man erzählt sich die Geschichte des Jack O. der zu seinen Lebzeiten nur böses tat und ein Trinker und Betrüger war. Er soll den Teufel durch eine List auf einen Baum gelockt und in den Stamm ein Kreuz geritzt haben. Der Teufel war somit gefangen und konnte nicht herunter. Jack versprach ihm ihn herunter zu lassen, wenn er ihn nie wieder verführen würde. Als Jack umkam, fand er weder einen Platz im Himmel, da er ja nur Schlechtes getan hatte, noch in der Hölle, da er ja den Teufel übers Ohr gehauen hatte. Der Teufel hatte aber ein geringes Erbarmen mit ihm und gab ihm einen kleinen Funken, ein Stück glühende Kohle, mit dem durch die Dunkelheit zwischen Himmel und Hölle wandern konnte. Dieser Funken befand sich in einer ausgehöhlten Rübe. Beneidet wurde Jack definitiv nicht, aber der "Volksmund" hat aus der Geschichte abgeleitet, dass man mit dieser Rübe die Geister abschrecken kann. Als der Halloweenbrauch noch in Irland praktiziert wurde, nahmen die Menschen für ihre Laternen auch Rüben, aber als sie in Amerika waren, fanden sich im Übermaß Kürbisse, die sich für diesen Zweck sogar auf Grund der Größe noch besser eigneten. Um die Bösen Geister abzuschrecken, schnitzte man Grimassen in die Kürbisse.
***
Zum Schluss noch was Witziges dazu:
Woher leitet sich das Wort Halloween ab?
Es ist entstanden aus der nachlässigen Aussprache der Amerikaner und beinhaltet 3 Worte: "All Hallows Evening", also Allerheiligen Abend, der Abend vor Allerheiligen. Krass, oder?

Es ist doch schon verrückt, an was man früher geglaubt hat, nicht wahr? Noch verrückter ist, dass wir uns heute Kürbisse aufstellen und gar nicht wissen warum das so ist. Weil man es halt so Ende Oktober macht... :-)


Woher kommt die Redewendung "da liegt der Hase im Pfeffer begraben"?
Man sagt "Da liegt der Hase im Pfeffer", wenn man auf die wahre Ursache oder den entscheidenden Punkt hinweisen will. Aber was hat der Hase mit Pfeffer zu tun?
Wenn der sprichwörtliche Hase im Pfeffer ist, dann ist er leider mausetot. Dann nämlich ist er eine kulinarische Delikatesse, die vor allem im Mittelalter beliebt war. Mit Pfeffer verfeinerte man vor allem Fleischspeisen. Der Hase im Pfeffer ist also ein Hasenbraten, der in einer kräftigen Pfeffersoße zubereitet wird.
Zur Redewendung kam es wahrscheinlich, durch einen Ausspruch des Satirikers Moscherosch, der im 17. Jahrhundert gelebt hat: "Keiner aber weiß, wo der Haas im Pfeffer ligt, als der ihn angericht oder helfe essen."
Wer also nicht weiß, wo der Hase im Pfeffer liegt, der weiß auch nicht, wo der Braten steht. Und somit bekommt er auch nichts Leckeres zu essen.
Ganz geklärt ist das aber nicht. Da man auf einen entscheidenden Punkt hinweisen will, könnte es auch sein, dass der Hase im Pfeffer (der Pfeffersoße) als Vergleich herangezogen wurde, weil er der wichtigste Bestandteil des Essen war.


Woher leitet sich das Wort "igitt" ab?
Über so manches Wort macht man sich keine Gedanken. Es heißt halt so.
Aber es ist trotzdem interessant, dass wir "Oh Gott" sagen, wenn wir "igitt" meinen. Früher wollte man den Namen Gottes nicht direkt aussprechen in einer ekligen, schlimmen Situation bzw. in Zusammenhang mit Missfallen. Deshalb wurde es abgewandelt und es hat sich daraus "igitt" gebildet. Jetzt weißt du auch, was "igittigitt" heißt :-)


Warum sagt man "Das schlägt dem Fass den Boden aus"?
Was hat dieser sprichwörtliche Ausdruck der Empörung mit einem Fass zu tun? Diese Redewendung stammt aus Bayern. Dort erließ man 1516 ein besonders strenges Reinheitsgebot für Bier, dies zog strenge Kontrollen bei den Bierbauern mit sich. Schmeckte das Bier bei der Kontrolle nicht vorschriftsmäßig, machte der Kontrolleur kurzen Prozess und schlug dem betreffenden Fass den Boden aus.


Woher kommt der Begriff "Pappenheimer"?
Jeder kennt den Ausspruch "ich kenne meine Pappenheimer!", aber eigentlich weiß kaum einer, warum man überhaupt Pappenheimer sagt.
Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim war ein äußerst gebildeter Mensch. Er galt zwar als impulsiv, doch zugleich auch als furchtlos und zuverlässig. Seine Charakterzüge ließen sich leicht mit dem Selbstverständnis der Kürassiere in Einklang bringen.
Die Entschlossenheit seiner Reitertruppen wurde redensartlich festgehalten: "Ich kenne meine Pappenheimer!" Dieser Ausspruch war ursprünglich positiv gemeint. Einer vom Regiment Pappenheimer zu sein, stand damals für unbedingten Mut, Treue und Tapferkeit. Heute ist die Bezeichnung "Pappenheimer" eher mit der augenzwinkernden Einsicht in menschliche Unzulänglichkeiten verbunden.
Friedrich Schiller verwendete diesen Satz abgewandelt in seinem Drama "Wallensteins Tod". Er lässt den Feldherrn Wallenstein sagen: "Daran erkenn' ich meine Pappenheimer." Wallenstein sagt dies zu einer Delegation der Pappenheimer Kürassiere, die ihn darüber befragen, ob das im Heer umgehende Gerücht über Verhandlungen mit dem schwedischen Kriegsgegner der Wahrheit entspricht.
Das Ganze ist ein Auszug aus Wikipedia und kann hier unter Gottfried Heinrich zu Pappenheim nachgelesen werden.


Woher kommt die Redewendung "etwas abstauben"?
"Abstauben" tut jemand, wenn er sich unerlaubt etwas aneignet oder zum Nutznießer einer Situation wird.
Die Redewendung stammt nicht etwa vom normalen Adjektiv "abstauben", dass einfach der Staub weg ist, sonder sie stammt aus dem Müllerhandwerk.
Früher hatten die Bauern ihr Getreide zum Müller bringen müssen. Es wurde vorher und nachher gewogen. Denn manche Müller steckten den Teil des Getreides in ihre eigene Tasche, der beim Mahlen in Staub aufging. Wenn die Müller also mal wieder kräftig "abgestaubt" hatten, fühlten sich die Bauern übervorteilt.


Woher kommt der Name "Kotflügel" und warum sind auch hübsche Autos mit so einem schmutzigen Wort ausgestattet?
  Der Kotflügel eines Autos ist das Karrosserieteil, welches direkt über den Rädern angebracht ist. Dieser Kotflügel heisst so, weil er den Rest des Fahrzeugs vor Dreck und Kot schützen soll. (Es gibt auch Spassvögel, die den Ausdruck "Kotflügel" augenzwinkernd bei verdreckten Klavieren verwenden.)
  Aber warum benützt man selbst für ganz hübsche Autos solch ein schmutziges Wort?
Das kommt aus den Pionierzeiten des Automobils, als Asphalt noch selten, Pferdeäpfel hingegen sehr stark verbreitet waren. Entsprechend passt der Ausdruck heute nicht mehr so recht.
  Damals wurde der Begriff einfach von den Pferdekutschen übernommen. Diese waren schon mit Abdeckungen über den Rädern ausgestattet, die von ihrer Form her im weitesten Sinne an die Flügel von Vögeln erinnerten. Und Kot bedeutet ganz einfach Schmutz oder Dreck. Die Kotflügel bei den alten Pferdekutschen sollten verhindern, dass kein Strassenkot die Insassen in den meist offenen Fahrzeugen beschmutzen konnte. Zusätzlich verhinderten diese Kotflügel, dass andere Verkehrsteilnehmer durch die Drehbewegung der früher noch freistehenden Räder gefährdet wurden. Und schliesslich schützten sie bei Regenwetter auch vor Wasser, das sonst von der Strasse aus über die Räder nach allen Seiten verspritzt worden wäre.
  Amerikaner und Engländer hängen ihren Autos kein so schmutziges Wort an, sondern nennen diesen Bauteil etwas diskreter "wing" oder "fender". In der deutschen Sprache hingegen hat man den schmutzigen Ausdruck "Kotflügel", der vorgängig schon bei Pferdekutschen geläufig war, einfach beibehalten.
  Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Wie kamen die Rabenvögel zu ihrem schlechten Ruf?
Der "Volksmund" sagt, Raben bringen Unglück, oder man sieht alles "rabenschwarz", Frauen werden schnell zu "Rabenmüttern" abgestempelt und manche Menschen klauen angeblich "wie die Raben". Woher kommt das alles?
  Um diese Redensarten zu verstehen, muss man einen Blick in die Kulturgeschichte des Rabenvogels werfen. Der grosse Verwandte der Rabenkrähe, mit der er oft verwechselt wird, ist der Kolkrabe. Er galt seit jeher als Todesbote, vermutlich wegen seiner Vorliebe für Aas. ("Fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben")
  Im christlichen Mittelalter brachte man ihn mit dem Teufel in Verbindung und bezeichnete ihn als Galgenvogel. Das kam so: Damals liess man die Hingerichteten tagelang am Strang baumeln, was natürlich die Raben angezogen hatte. Das schwarz glänzende Gefieder der Vögel erinnerte die Menschen an Pech, eine teerartige Flüssigkeit. Man glaubte damals, dass in der Hölle Kessel voller Pech für die Sünder bereitstünden. So wurde der Rabe im übertragenen Sinn zum "Pechvogel". Wer alles "kohlrabenschwarz" (eigentlich "kolkrabenschwarz") sieht, geht immer vom Schlimmsten aus.
  Weit verbreitet ist auch die Vorstellung, dass Rabenmütter ihre Brut wenig liebevoll umsorgen. Dieses Vorurteil entstand aus einer Fehlinterpretation: Kaum sind die Jungen flügge, helfen die eifrigen Mütter der Brut auf die Sprünge. Sie drängen die Küken zum Nestrand und forcieren so deren ersten Flug. Daraus entstand der Ausdruck "Rabenmütter".
  Das Gerücht, Raben würden alles klauen, was nicht niet- und nagelfest sei, beruht ebenfalls auf einem Missverständnis. Die Tiere bedienen sich zwar durchaus an fremdem Eigentum, allerdings nicht an Metallen, sondern am Nistmaterial der Artgenossen – also Hölzchen und Federchen zum eigenen Nestbau. Auch Elstern (gehören ebenfalls zu den Rabenvögeln) haben entgegen der landläufigen Volksmeinung ebenfalls wenig Freude an Glitzerdingen. Wer also wie eine Elster stiehlt, hat es höchstens auf Reisig abgesehen.
  Auch die Aussage, dass "eine Krähe der anderen kein Auge aushackt", ist falsch. Rabenvögel ernähren sich auch von verstorbenen Artgenossen und picken oftmals zuerst die weichen Augäpfel heraus.
  Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Wieso klappern Zähne, wenn man friert?
Weil der Körper bei grosser Kälte versucht, selber Wärme zu produzieren. Er macht das, indem er die vielen Muskeln überall im Körper ganz schell zusammenzieht und wieder entspannt. Durch diese kleinen Bewegungen entsteht dann etwas Wärme. Auf der andern Seite führen aber diese Bewegungen auch dazu, dass ganz unbeabsichtigt zum Beispiel Hände zu zittern oder Zähne zu klappern beginnen.


Wann ist man schneeblind?
In Österreich kann es in strengen Wintern passieren, dass man jeden Morgen nicht nur die Autoscheiben kratzen muss, sondern dass man sein komplettes Auto suchen muss, weil es völlig eingeschneit ist.
Wenn man es dann nicht findet, ist man dann schneeblind? Oder wird man schneeblind, wenn man bei einer Schneeballschlacht eine volle Ladung ins Gesicht bekommt? - Leider zweimal daneben.
Schneeblind ist eine ernste Sache. Es kann passieren, dass man vom Sonnenlicht, das auf dem weißen Schnee reflektiert wird, geblendet wird. Die Folgen sind eine echte Blindheit, die im besten Fall nach 2-3 Tagen wieder nachlässt und im schlimmsten Fall bleibende Schäden hinterlässt.
Um diese Schneeblindheit zu vermeiden, trägt man beim Skifahren gute Sonnenbrillen. - Es geht es also nicht darum, möglichst cool auszusehen, sondern wirklich um einen Schutz vor der blendenden Sonne!
mit freundlicher Genehmigung von http://ralphsnutzloseswissen.blog.de


Wo kommt der Ausdruck "Scharlatan" her?
Einem Scharlatan sollte man nicht trauen: er behauptet, bestimmte Fähigkeiten zu besitzen, und belegt dies auch wortreich – mit der Wahrheit nimmt er es dabei aber nicht so genau. Seit das Wort im 17. Jahrhundert in die deutsche Sprache kam, hat sich seine Bedeutung kaum verändert, schon damals benutzte man es für Schwindler, Schwätzer und Quacksalber. Hinter dem Ausdruck stecken die Einwohner der italienischen Stadt Cerreto die Spoleto: diese "cerretani" schlugen sich einst mit dem Verkauf von Heilmitteln durch und auf das Beschwatzen ("ciarlare") verstanden sie sich dabei so gut, dass aus dem "cerretani" bald die "ciarlatani" wurden.
aus einer Programmzeitschrift 


Woher kommt eigentlich das Wort "geil"?
Mann ist das "geil"! So redet die Jugend und auch schon die nicht mehr ganz so Jungen daher. Aber "geil" ist durchaus kein modernes Wort. Das gab es schon im Mittelalter und hatte die Bedeutung "üppig" – wie ein Festmahl - und "ausgelassen" - wie die Feierlaune. Erst im frühen 19. Jahrhundert änderte sich die Bedeutung und meinte dann "auf jemanden scharf sein". Das hat sich lange so gehalten, bis es tatsächlich von der Jugend aufgegriffen wurde. War es in den 80ern noch eher "auf jemanden scharf sein" wurde es dann sooft verwendet, dass heute (fast kann man sagen "wieder") "super" heißt.


Wo wurde die längste Eisenbahnstrecke der Welt gebaut?
In Russland! Es ist die Transsibirische Eisenbahn, die sogenannte "Transsib", die mit ihren 9.438 km beinahe ein Viertel des Erdumfangs (40.075 km) misst. Ab 1891 ließ der russische Zar eine Eisenbahnlinie durch sein riesiges Reich bauen. Die Schienen wurden von zwei Seiten gelegt: von Nachodka am Japanischen Meer nach Westen und von Moskau aus nach Osten.


Warum gilt das Schwein als Glücksbringer?
Ebenso wie das Pferd, war das Schwein ein Zeichen für Wohlstand und Reichtum. Zudem galt es als Symbol der Fruchtbarkeit und Stärke. Darüber hinaus galt bei den Griechen und Römern derjenige als privilegiert, der über viel Schwein(e), also viele Tiere und letztendlich auch Nahrung, verfügte. Zu Neujahr schenkt man sich heute oft kleine Marzipanschweinchen mit einem vierblättrigen Kleeblatt im Maul, das die Glück bringenden Eigenschaften anscheinend noch verstärken soll.
Übrigens: Der Ausdruck "Schwein gehabt" geht vermutlich auf die mittelalterliche Sitte zurück, bei Wettkämpfen dem schlechtesten Teilnehmer als Trostpreis ein Schwein zu schenken, symbolisch dafür, dass er durch sein schlechtes Abschneiden eigentlich nichts verdient habe.


Welches ist der schlaueste Vogel?
Nicht etwa Papageien, sondern der Kolkrabe macht mit seiner Intelligenz sogar dem Affen Konkurrenz. Die schwarzen Riesen (Flügelspannweite: 1,2 Meter) besitzen das am höchsten entwickelte Gehirn der Vogelwelt, und sie sind wahre Gedächtniskünstler. Ausgewachsene Raben vergraben ihre Beute in mehreren Verstecken, verteilt über ein Gebiet von etlichen Quadratkilometern. So können diebische Artgenossen immer nur einen Bruchteil der Beute ergattern. Der Besitzer der Verstecke aber findet garantiert jedes einzelne Beutelager wieder. Übrigens: der Kolkrabe ist in 79 Ländern zu Hause und gilt als eine der meistverbreiteten Vogelarten der Welt.
aus der Programmzeitschrift TV14


Haben Adam und Eva tatsächlich vom Apfelbaum genascht?
"Klar", werden viele sagen, aber ich würde ja nicht so eine Frage stellen, wenn die Antwort nicht verblüffend wäre. Denn es ist faszinierend, mit welchem Eifer und welcher Hartnäckigkeit der Bibel immer wieder Aussagen unterstellt werden, die dort gar nicht zu lesen sind. Immer wieder wird kommentiert, Adam und Eva hätten im Paradies von einem verbotenen Apfel genascht!
Auch wenn das "Märchen vom Apfel" in vielen Köpfen herumschwirrt – in der Bibel steht nirgends, dass Eva und auch Adam einen verbotenen Apfel gegessen hätten - sondern sie aßen verbotenerweise eine Frucht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen!
Einen Baum, der als Früchte Äpfel trägt, nennt man Apfelbaum. Auf Kirschbäumen wachsen Kirschen, und Nüsse fallen von Nussbäumen. Gott hatte den ersten Menschen jedoch nicht eine köstliche Frucht vor die Nase gesetzt und daneben als Schikane oder gar aus Schadenfreude eine Verbotstafel angebracht :-)

Es heißt wörtlich nach der Übersetzung Martin Luthers: "Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen…" (1. Mose 16 & 17a).
Entgegen Gottes ausdrücklichem Verbot griffen die ersten Menschen nach dieser Frucht der Erkenntnis des Guten und Bösen. Sie glaubten der Schlange und sprachen damit gleichzeitig ihr Misstrauen Gott gegenüber aus – und handelten damit eigenmächtig und ohne Gottes Anweisungen zu befolgen. Von allen übrigen Bäumen im Garten – auch von den Apfelbäumen – durften sie jedoch mit Gottes Erlaubnis essen (siehe den angeführten Bibelvers). Sie durften also Äpfel naschen soviel sie wollten!

Unglaublich, was sich so allgemein festsetzt, dass man es sogar im Religionsunterricht lernt :-)
Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Warum darf man kein Meerwasser trinken?
Wenn man in See sticht, dann muss man Süßwasser mitnehmen, dann man darf das Meerwasser nicht trinken. Denn Meerwasser enthält viel zu viel Salz als wir vertragen können. Würde man es trinken, würde es den Körper austrocknen, statt ihn mit Wasser zu versorgen. Dies liegt an unseren Nieren. Sie snd dafür zuständig Giftstoffe und Stoffe, die nicht mehr für den Körper zu gebrauchen sind, auszufiltern und über den Urin auszuscheiden. Und dazu brauchen die Nieren Wasser. Um das Salz aus Meerwasser aus dem Körper auszuscheiden, benötigen die Nieren mehr Wasser, als wir mit Meerwasser zu uns nehmen würden, der Körper trocknet daher trotz Wasseraufnahme aus.
Deshalb erbrechen wir auch, wenn wir zuviel Meerwasser getrunken haben. Das Erbrechen ist eine Schutzreaktion des Körpers. Das Salzwasser entzieht Zellen mit denen es in Kontakt tritt Wasser und schädigt diese dadurch. Damit dein Körper nicht zu stark geschädigt wird, reagiert der Körper mit dem Brechreiz.


Warum werden Grillen von ihrem Gezirpe nicht taub?
Weil sie ihr Gehör abschalten (wenn ich das auch bei so manchem Kunden könnte!). Ihren monotonen Gesang erzeugen die Grillen, indem sie ihre Flügel wie einen Geigenbogen an einer Seite aneinander reiben. Das ist für eine Grille etwa so laut wie ein Presslufthammer für uns: 100 Dezibel. Doch jene Nervensignale, die die Flügel in Bewegung setzen, dämpfen gleichzeitig auch die Empfindlichkeit der Hörnerven. So werden Grillen nicht taub und können gleichzeitig inmitten des lärmenden Zirpkonzertes die Stimmen konkurrierender Artgenossen wahrnehmen. Diese werden aufgrund unterschiedlicher Frequenz nicht vom eigenen Gehörsinn ausgeblendet. Genial!


Warum bringt man Fräuleins "unter die Haube"?
Die Redensart stammt mal wieder aus dem Mittelalter bezieht sich auf Frauen im heiratsfähigen Alter. Solange sie unverheiratet waren, durften die Mädchen ihre Haare offen tragen. Ab dem Hochzeitstag jedoch musste die Frau ihre Haare flechten, hochstecken und unter der Haube verbergen. Im Mittelalter war die Haube nicht nur gute Sitte, sondern auch ein Zeichen der Frauenwürde. Es wurde also nicht als Pflicht, sondern als Privileg betrachtet eine "Haube" zu tragen!


Woher kommt die Redewendung "Tuten und Blasen"?
Von einem Menschen, dem wir rein gar nichts zutrauen, sagen wir: "Der hat von Tuten und Blasen keine Ahnung!"
Diese Redewendung stammt aus dem Mittelalter: wer zu nichts Nutze war und keine Ausbildung hatte, wurde Nachtwächter. Alles, was man dafür können musste: wach bleiben und in’s Horn blasen (oder tuten). Wer selbst dafür zu dumm war, der hatte von gar nichts eine Ahnu


Warum tut man "auf die Tube drücken"?
Wenn jemand "auf die Tube drückt", dann macht er schneller.
Diese Redewendung kommt aus dem Englischen. Tube ist die Kurzform für choke tube, ein Teil des Vergasers. Umgangssprachlich ersetzt Tube das Wort Gas. Somit heißt "auf die Tube drücken" nichts anderes, als "aufs Gas drücken", oder "Gas geben"!


Woher kommt der Ausdruck "Torschlusspanik"?
Wenn du Angst hast etwas zu verpassen oder zu spät zu kommen, dann hast du Torschlusspanik.
Der Ausdruck stammt aus dem Mittelalter, als die Städte abends noch verriegelt wurden um vor Angreifern sicher zu sein. Wer nach "Torschluss" noch spät in eine Stadt hinein wollte, musste einen "Torgroschen" zahlen. Aus Angst zu spät zu kommen und bezahlen zu müssen, litten viele Menschen unter "Torschlusspanik".


Woher kommt die Redewendung "Toi Toi Toi"?
Mit "toi toi toi" wünscht man jemandem Glück.
Wer früher dreimal ausspuckte, war gegen böse Geister und allem Unheil sicher. Aber irgendwann galt spucken nicht mehr als fein und man deutete das Spucken nur noch an. Aus dem Geräusch des Spuckens entwickelte sich lautmalerisch "toi toi toi" – so waren die bösen Geister immer noch gebannt und man musste sich nicht vor ihnen fürchten.


Woher kommt die Redensart "einen Toast aussprechen"?
Wenn jemand einen Toast ausspricht, dann will er damit zum Anstoßen auffordern. Die Redewendung stammt aus dem England des 19.Jahrhunderts. Damals haben Englische Lords ein Stück geröstetes Brot in den Wein getan, damit dieser besser schmeckt (ich frage mich, was das für ein Wein gewesen sein muss). Daher spricht man heute noch einen Toast aus, wenn man auf etwas anstoßen will.


Warum explodieren Sprengstoffe?
Sprengstoffe wie TNT kann man theoretisch anzünden und es passiert Nichts weiter als dass diese einfach abbrennen. Beim Verbrennen entstehen Gase mit großem Volumen (bis zu 1.000x das ursprüngliche Volumen), so entsteht auch ein erhöhter Druck. Packt man den Sprengstoff jetzt in eine Hülle (Verdämmung), wie z. B. bei den Silvesterkrachern in mehrere Lagen Papier oder ist die Abbrenngeschwindigkeit des Sprengstoffes sehr hoch dann kann sich dieser Druck zu einer Druckwelle aufbauen die sich sehr, sehr schnell durch den Sprengstoff bewegen kann (bis zu 10km/s). Die Druckwelle löst ebenfalls wie das Anzünden die chemische Reaktion aus. Durch die Druckwelle und deren hohe Geschwindigkeit wird der Sprengstoff praktisch an allen Stellen gleichzeitig entzündet. Die Druckwelle ist rundherum spürbar und zerreißt alles in unmittelbarer Umgebung. Im Gegensatz dazu ist der Sprengstoff in der Patrone einer Schusswaffe nur eine Treibladung, sie brennt einfach nur schnell und kontrolliert ab, man nennt das dann Deflagration im Gegensatz zur Detonation. Eine Detonation in einem Gewehrlauf würde diesen zerstören.
Vielen Dank an Matsch, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Was machen Insekten im Regen?
Das gleiche wie wir, sie stellen sich unter. Insekten spüren heranziehende Unwetter schon Stunden vorher anhand des veränderten Luftdrucks und bringen sich in Sicherheit. Sollten sie dennoch von einem Platzregen überrascht werden können die Tropfen bis zu 50-mal schwerer sein als die Mücke und mit 40km/h herabfallen. Eine Kollision würde den Tierchen nicht gut bekommen. Allerdings schiebt auch ein Regentropfen eine Art Druckwelle vor sich her, eine kleine zwar aber oft genug um eine kleine Mücke zur Seite zu drücken. Na Gott sei Dank.
Vielen Dank an Matsch, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Warum darf kein Metall in die Mikrowelle?
Zunächst einmal: Metall ist in der Mikrowelle nicht grundsätzlich verboten! Man kann durchaus einen Metalllöffel in einem Wasserglas hinein stellen ohne dass etwas passiert. Mikrowellen sind elektromagnetische Wellen (daraus besteht auch Licht, Röntgenstrahlung oder Rundfunkwellen).
"Mikro" deshalb, weil Wellenberge und –täler in sehr kurzen Abständen hintereinander folgen. Mikrowellen breiten sich wie Licht mit Lichtgeschwindigkeit aus (300.000km/Sekunde) und bei einer Frequenz von 2,45 Gigaherz ist der Abstand zweier Wellenberge nur 12,25 Zentimeter. Radiowellen liegen in der Frequenz gleich darunter, Licht weit darüber. Wie der Name schon sagt haben elektromagnetische Wellen etwas mit elektrischen und mit magnetischen Feldern zu tun, diese wirken abwechselnd und können Wassermoleküle aufgrund deren Eigenschaft als Dipol (wie ein kleiner Magnet) zum mitschwingen anregen. Durch dieses Mitschwingen entsteht Wärme (Reibungswärme) und man kann damit sehr effektiv Speisen erhitzen.
Treffen elektromagnetische Wellen auf Metall so werden sie im Normalfall reflektiert, deshalb ist auch der Garraum aus Metall, er schirmt das Gerät nach außen hin ab. Die Wellen können in Metallen aber auch elektrische Ströme erzeugen und bei ungünstiger Geometrie der Metallteile werden diese sehr heiß, auch Funken können überspringen und eventuell das Gerät beschädigen. Metalldekore auf Tellern und Alufolie können regelrecht verdampfen.
Vielen Dank an Matsch, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt der Ausdruck "Hals- und Beinbruch?"
Hals- und Beinbruch grüßt man oder ruft es einem Sportler oder Aktivisten zu, der ein riskantes oder akrobatisches Unternehmen ausführen will, damit dann genau das Gegenteil eintrifft. Wahrscheinlich hat sich aufgrund eines abergläubischen Missverständnisses der Brauch eingenistet, einem etwas Böses zu wünschen, damit das Gute dann (besser) eintreffen kann.
Der Ausdruck Hals- und Beinbruch kommt aus dem Jiddischen Sprachgebrauch. Es ist ein Segenswunsch und heißt ursprünglich "Hazloche brocha", das heißt "Glück und Segen". "Hazloche" wurde im deutschen Gebrauch zu "Hals" und das jiddische Wort, dem der hebräische Wortstamm "baracha" = Segen zugrunde liegt, nämlich "brocha" wurde zum "Bruch".
Hazloche brocha!
Vielen Dank an Horst E., der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt die Redewendung "Von Pontius bis Pilatus laufen"??
Die Namen Pontius und Pilatus lassen schon auf den Ursprung im christlichen Glauben schließen. Diese Redewendung ist seit 1704 literarisch belegt und hat ihren Ursprung in der Ostergeschichte. In dieser wird Jesus von Pontius zu Herodes geschickt, damit dieser über ihn urteile. Herodes schickt ihn aber wieder zurück ohne "seine Aufgabe" zu erledigen.
In einigen Gebieten heißt die Redewendung deshalb auch "von Pontius zu Herodes laufen". Man vermutet, dass die Redewendung durch die Veränderung in "von Pontius zu Pilatus laufen" eine Steigerung und Verdeutlichung der Situation bewirken sollte, denn Pontius und Pilatus sind bekanntermaßen eine Person.
Bedeutung: Wenn jemand angibt, er sei wegen irgendeiner Sache von Pontius bis Pilatus gelaufen, dann bezeichnet er eine ziellose/erfolglose Reise oder ein Scheitern in ebendieser Sache.
Vielen Dank an Lisa, die die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Wie funktioniert ein Abblendspiegel?
Man klappt den eigentlichen Spiegel nach hinten weg, das blendende Licht wird jetzt an den Fahrzeughimmel gespiegelt. An die Stelle des Spiegels rückt jetzt eine spezielle Glasscheibe (Prisma). Diese spiegelt auch, aber nur einen geringen Teil (ca. 10%) des Lichts. Ausreichend um in der Nacht den Hintermann gut zu erkennen.
Vielen Dank an Matsch, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt der Begriff "Spinatwachtel"?
Der Begriff Spinatwachtel bezeichnet im deutschen Sprachgebrauch entweder die Spinatwachtel (Vogel, der gegrillt gut sein soll) oder eine alte Frau, die sich durch ihren extrem schmalen Körperbau oder ihre „Schrulligkeit“ auszeichnet.
Dieser Begriff stammt wahrscheinlich aus dem süddeutschen und geht auf „spinnete (= verrückt, (spindel-)dürr) Wachtel“ zurück. Die Wachtel als Sinnbild der quäkenden Eigenbrötlerin dichtete man als „verstärkendes Element" einfach noch hinzu.
Im manchen schwäbischen Gebieten verkörpert die Spinatwachtel ganz im Gegensatz zum „normaldeutschen“ Gebrauch eine sehr fleißige Ehefrau!
In Österreich sagt man zu einem Polizisten zwar nicht Spinatwachtel, jedoch "Spinatwachter" (mundartlich = Spinotwochter), weil die Polizisten in Wien vor der Verschmelzung der Gendarmerie und Polizei österreichweit eine grüne Uniform trugen. Und das Wort "wachter" oder mundartlich "wochter" kommt von Wächter.
Vielen Dank an Lisa, die die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Leitet Wasser Strom?
Nein. Wasser ist ein extrem schlechter Leiter für elektrischen Strom. Doch wieso ist es lebensgefährlich sich in der Badewanne die Haare zu föhnen? Weil wir nicht in reinem Wasser baden. Da in unserem Badewasser Kalk und Salze gelöst sind, steigt die Leitfähigkeit unseres Badewassers enorm. Die Leitfähigkeit ist dann in etwa 1000-mal besser als reines Wasser und bei Meerwasser steigt dieser Faktor nochmals um 1000.
Grund hierfür ist, dass die gelösten Salzteilchen wie Container für die Elektrizität wirken. Diese nehmen die Ladung auf und transportieren sie an den Wassermolekülen vorbei. Die Wassermoleküle allein lassen sich vom Strom kaum stören.
Vielen Dank an Emerson, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Woher kommt die Redewendung "die Fahne nach dem Wind drehen"?
Gemeint ist: wankelmütig in seinen Entscheidungen sein
Ursprünglich kommt wohl die Redensart "die Fahne nach dem Wind drehen" von Windmüllern, die früher immer das Windrad in die Richtung ausgerichtet haben, aus welcher der meiste Wind kam. So konnten sie den Wind am besten nutzen und so den größten Profit draus schlagen. Belegt ist das seit dem 12. Jh. durch die Redensart den Mantel nach dem Winde kehren. Dort heißt es in der mittelalterlichen Spruchsammlung "man sol den Mantel keren als das weter gat." In Gottfrieds Tristan und Isolde (um 1210) heißt es ganz ähnlich: "Man sol den mantel kehren als die winde sint gewant."
Vielen Dank an Lisa, die die heutige Sachgeschichte geschrieben hat


Wo stand der Koloss von Rhodos?
Eines der Sieben Weltwunder ist der Koloss von Rhodos.
Denkt man an diese riesige Statue des Sonnengottes Helios (dem Schutzgott der Rhodier), dann hat man immer dieses Ehrfurcht einflößende Bild vor seinen Augen, wie er über der Einfahrt zum Hafen wacht. Beide Beine bilden die Brücke zum Hafenbecken.
Diese Bild, so schön es auch zu unserer Vorstellung passt, ist völlig ahistorisch.
Die antiken Quellen schreiben nichts, aber auch rein gar nichts, über den Standort der Statue. Es war einfach nicht erwähnenswert, weil eh jeder wusste, wo sich der Koloss befand. Genauso, wie ich heute nicht extra erwähnen muss, wo genau das Brandenburger Tor steht.
So haben sich eben Künstler im Mittelalter eigenen Gedanken gemacht und das Bild des Kolosses über der Hafeneinfahrt entworfen. Historiker hingegen haben diese Idee längst verworfen. Einmal aus rein statischen Gründen und einmal aus religiösen Gründen. Eine Staute des Schutzgottes wurde traditionell auf dem Platz des Heiligtums aufgestellt. Und das befand sich irgendwo in der Stadt (und nicht draußen im Hafenbecken). Der genaue Standort ist allerdings immer noch ungeklärt, wo er jedoch nicht stand, ist sicher - im Hafenbecken!
mit freundlicher Genehmigung von http://ralphsnutzloseswissen.blog.de


Was ist ein Kofferwort?
Ich packe meinen Koffer... - nein, das ist es nicht. Ein Kofferwort ist ein Kunstwort, das aus zwei einzelnen Wörtern gebildet wurde; beide Wörter verschmelzen oder kontaminieren miteinander. Dabei können einzelne Buchstaben oder sogar Silben der Wörter ganz und gar gestrichen werden.
Das einfachste Beispiel ist unser alltägliches Wort "Jein", hier verschmelzen "ja" und "nein" miteinander und bedeutet, das etwas nur halb stimmt. Auch eine "Datei" ist ein Kofferwort: aus "Daten" und "Kartei".
Weitere bekannte Kofferwörter sind: Brunch (englisch breakfast + lunch), Bit (engl. binary + digit), Bollywood (Bombay + Hollywood), Demokratur (Demokratie + Diktatur), Denglisch (Deutsch + Englisch), Motel (Motor + Hotel), Smog (engl. smoke + fog) und Bionik (Biologie + Technik).
Allerdings darf man es nicht mit einem "Akronym" verwechseln. Das sind Wörter, die aus Anfangsbuchstaben gebildet werden. Z.B. ist "Haribo" eine Verschmelzung aus "Hans Riegel Bonn". Ein ähnliches Beispiel finden wir beim Kaffeeröster "EduScho" = Eduard Schopf.

Woher kommt die Redewendung "aus dem Staub machen"?
In früheren Zeiten wurde auf den Schlachtfeldern im Kampf Mann gegen Mann immer viel Staub aufgewirbelt. Wollte man nicht mehr in die Kampfhandlungen verwickelt werden, so floh man vom Schlachtfeld, man "machte sich also aus dem Staub"!


Was steckt hinter der Redewendung "nicht alle Tassen im Schrank haben"?
Mit der Tasse als Trinkgefäß hat diese Redewendung nichts zu tun. Das Wort "Tassen" aus der Redewendung stammt vom hebräischen Wort "Toshia" ab. Das bedeutet "Verstand", aber auch "Umsicht" und "Klugheit". Wenn man sagt: "Du hast nicht alle Tassen im Schrank", heißt das, dass der Verstand nicht in Ordnung ist, dass ihm etwas fehlt. Räumlich wird der Verstand dem Gehirn zugeordnet. Der Schrank steht also für den Kopf.
Auch der Ausdruck "trübe Tasse" steht für einen Menschen, der "nicht viel auf dem Kasten" hat. Gleichbedeutend ist die Redewendung "einen Sprung in der Schüssel haben".


Woher kommt der Begriff "Krokodilstränen"?
Krokodilstränen weint man, wenn man Trauer oder Mitleid nur vorspielt. Aber warum sagt man Krokodilstränen dazu?
Es kommt tatsächlich von den Krokodilen! Denn Krokodilen lassen Tränen fließen, wenn sie ihre Opfer fressen. Aber das kommt weder von der großen Freude endlich was im Maul zu haben, noch hat es was mit Mitleid zu tun. Nein, es ist die Anatomie des Tieres. Beim Öffnen des Mauls, drückt nämlich der Unterkiefer auf die Tränendrüse und die "Krokodilstränen" fließen


Woher kommt die Redewendung "Auge um Auge, Zahn um Zahn"?
Diese Maxime gilt allgemein als primitiv, kindisch, antiquiert und brutal. Sie scheint wohl nur tauglich als Strickmuster für Brutalo- und Action-Filme der Marke Rambo. Aber diese Redewendung stammt aus dem 2. Buch Mose. Man nimmt allgemein an, das Alte Testament predige hier Rache. Das Zitat wird meist als Anweisung aufgefasst, dem Täter Gleiches mit Gleichem "heimzuzahlen", also sein Vergehen zu sühnen nach dem Motto: "wie du mir, so ich dir". Doch das ist ein falsches Vorurteil. Die Bibel will nämlich – ganz im Gegenteil – die Vergeltungssucht der damaligen Menschen bremsen. Bei Mord soll nicht gleich die komplette Familie des Mörders dran glauben.
Gerade hat Mose die zehn Gebote von Gott empfangen, da präsentiert die Bibel postwendend eine Art Langfassung. Ein Gesetzesbuch, das haarklein alle möglichen Konfliktfälle der früheren Ackerbauern regelt, vom Diebstahl bis zu sexuellen Verfehlungen. Bei Körperverletzung werden auch Entschädigungszahlungen vorgeschrieben. Erst danach heisst es in Kapitel 21: "Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuss um Fuss, Brandmal um Brandmal."
Die Strafe für ein Verbrechen orientiert sich folglich am Schaden. Dieser Grundsatz gilt bisheute auch in unserem Rechtssystem.


Woher kommt die Redewendung "Ein Brett vor dem Kopf haben"?
Wenn man sagt, dass jemand: ein Brett vor'm Kopf hat, dann meint man damit, dass derjenige begriffsstutzig, einfältig, dumm, etc. ist.
Im Mittelalter war jemand mit einem "Brett vor dem Kopf" nicht immer begriffsstutzig. Es gehörte dies vielmehr zur Arbeitskleidung der Schmiede, welche sich zum Schutz vor Funkenflug eine Art Schutzvorrichtung vor die Augen banden, welche meist aus einem Holzbrett bestand, welches nur einen ganz dünnen Schlitz zum Sehen hatte. Erst als der Beruf der Handwerker im aufkommenden Industriezeitalter abgewertet wurde, war das Brett vor dem Kopf das Synonym für mindere Intelligenz.


Woher kommt die Redewendung "Kalte Füße bekommen"?
Wenn sich jemand etwas vorgenommen hat und es dann doch nicht umsetzt, weil ihm nicht wohl bei der Sache ist, dann spricht man davon, dass er kalte Füße bekommt. Aber was hat ein Rückzieher mit kalten Füßen zu tun?
Der Ursprung dieser Redewendungen kommt aus England und zwar aus der Welt des Glücksspiels. Weil das Kartenspielen um Geld früher verboten war, zogen sich die Glücksspieler in (damals nicht wirklich angenehme oder gar beheizbare) Keller zurück. Wenn man hier zusammen beim Kartenspiel gesessen hat und jemandem bei zu hohem Einsatz das ganze Spiel zu riskant wurde, so kam er mit der Ausrede, er müsse sich die Füße vertreten weil diese ihm kalt geworden sind. Somit konnte er sich seinen Gewinn sichern ohne nicht noch mal spielen zu müssen. Und so wurde der Ausdruck "Kalte Füße bekommen" im Laufe der Zeit zu einer Redensart, wenn man sich aus einer unangenehmen Situation davon stehlen wollte.


Woher kommt der Name "Drahtzieher"?
Der "Drahtzieher" (jemand, der im Hintergrund die Planung für etwas durchführt) hat seinen Ursprung nicht etwa im ehrbaren Handwerk des Drahtherstellers, sondern man meint damit einen Marionettenspieler. Also jemand, der hinter der Bühne "an den Drähten zieht", damit sich die Puppen nach seinem Willen im Rampenlicht bewegen.


Was ist denn "Maulaffen feilhalten"?
Maul und Affe - was liegt da näher als an die Primaten zu denken, die mit offenem Mund dumm glotzen?
Aber weit gefehlt: es hat etwas mit der Hausbeleuchtung zu tun!
Früher nutze man Kienspäne (das sind vierkantig oder flach geschnittene Holzstücke), um die Wohnung notdürftig zu erhellen. Da dieses Holzstück irgendwo befestigt werden musste, hat man aus Ton einen Kopf gefertigt, der in seinem weit geöffnetem Mund das Holzstück hielt. Diese Spanhalter sind seit dem 13. Jhd. in Österreich als "Maulauf" nachweisbar. Später wurden die Dinger aus Eisen hergestellt und hatten auch eine andere Form, der Name aber blieb.


Woher kommt die Redensart "die Katze im Sack kaufen"?
Gemeint ist ja, wenn man etwas, ohne es zu prüfen, kauft und dabei hereingelegt wird. So passierte es wohl früher auf den Märkten, dass jemand um einen Hasen oder ein Ferkel gehandelt und auch gekauft hat, aber der Verkäufer dem unaufmerksamen Käufer eine Katze im Sack unterjubelte.
Bereits im Volksbuch Till Eulenspiegel (soll um 1300-1350 n. Chr. gelebt haben) wird der Schwank erzählt, dass die Katze im Sack, als angeblicher Hase, gekauft wurde. Da die Schwänke des Till Eulenspiegel ihre Pointe meistens aus der wortwörtlichen Befolgung von Redensarten beziehen, muss diese Wendung bereits wesentlich älter sein.


Warum macht Nikotin süchtig?
Nikotin wirkt im Gehirn auf so genannte nicotinerge Rezeptoren. Das sind die chemischen Andockstellen des Nikotins. Dadurch werden verschiedene physiologische Prozesse ausgelöst, wobei der Haupteffekt vermutlich über den Neurotransmitter Dopamin vermittelt wird. Dopamin gehört zum Belohnungssystem, das der Mensch im Verlaufe der Evolution entwickelt hat, um art- und existenzerhaltende Handlungen zu unterstützen. Dopamin wird beim Essen, Trinken oder auch beim Sex ausgeschüttet. Beim Rauchen "belohnt" sich der Mensch demnach, indem ein Wohlgefühl entsteht. Amphetamine und Kokain greifen übrigens ähnlich in das Dopaminsystem ein.
Durch das Rauchen vermehren sich die nicotinergen Rezeptoren , was sich durch eine Toleranzentwicklung bemerkbar macht. Die ersten Zigaretten schmecken scheußlich. Irgendwann aber gewöhnt sich der Körper an das Nikotin, weil er gelernt hat, den Stoff zu verarbeiten. Bleibt die Nikotinzufuhr aus, so entstehen Entzugserscheinungen, die mit Nikotin gelindert werden können.


Warum geben Kühe ständig Milch?
Eigentlich gemein von uns Menschen, aber es ist tatsächlich so: Wir versetzen die Kühe in ständige Schwangerschaft!
Damit eine Kuh überhaupt Milch gibt, muss sie mindestens einmal schwanger geworden sein. Erst dann produziert sie Milch, was übrigens bei allen Säugetieren gleich ist. Ist das Kalb zur Welt gekommen, wird es nach kurzer Zeit von der Mutter getrennt. Die Stillzeit einer Kuh dauert jedoch 350 Tage und länger. In den ersten beiden Monaten produziert sie am effektivsten. Damit das so bleibt, werden die Tiere bereits drei Monate nach der Geburt erneut künstlich befruchtet.
Eine Kuh produziert in ihrem Euter pro Tag 20 bis 30 Liter Milch. Damit sie das schafft, muss sie täglich ungefähr 70kg Futter aufnehmen und etwa 80 - 120 Liter Wasser trinken. In einem Jahr gibt eine Kuh etwa 8.000 bis 9.000 Liter Milch. Manche schaffen sogar mehr als 10.000 Liter.


Was passierte an Christi Himmelfahrt?
Christi Himmelfahrt ist gesetzlicher Feiertag in Deutschland, der Schweiz, Österreich sowie einigen anderen Staaten. Er ist in Deutschland seit 1936 ein gesetzlicher Feiertag.
Jesus wurde am Karfreitag gekreuzigt und ist an Ostern wieder auferstanden. Nach seinem Tod erschien Jesus seinen Jüngern immer wieder und redete auch mit ihnen. Am 40. Tag nach seiner Auferstehung wurde er dann vor den Augen seiner Jünger von einer Wolke in den Himmel gehoben.
Jesus ist also nicht nur mit seiner Seele, sondern auch mit seinem Körper in den Himmel aufgenommen worden und ist jetzt bei Gott, seinem Vater. Deshalb wird das Fest Christi Himmelfahrt gefeiert, und zwar immer 40 Tage nach Ostersonntag. Damit ist es immer ein Donnerstag.
Im weltlichen Bereich entwickelte sich in Deutschland der Feiertag zum Vatertag, auch als Männertag oder Herrentag bezeichnet


Woher kommt der Begriff "einen Kater haben"?
Wer säuft, der hat am nächsten Tag Kopfweh und es geht einem allgemein schlecht. Wer so die Folgen eines starken Rausches spürt, der jammert gerne. Der "Kater" ist hier die Verkürzung von "Katzenjammer", was eigentlich "Kotzenjammer" hieß und die Nachwirkung durchzechter Nächte besser charakterisierte.
IN einer anderen Theorie kommt der Begriff Kater von Katarrh. Dies bezeichnet in der Medizin eine Entzündung der Schleimhäute und Atemwege, von griechisch katarrhein = runterfließen.


Woher kommt die Redensart "Dreck am Stecken haben"?
Wenn jemand quer durchs Gelände gewandert ist, hat er schmutzige Schuhe. Natürlich putzt man die beim Betreten des Hauses vor der Haustür ab. Vor vielen alten Häusern gibt es noch diese eisernen Fußabstreifer, mit denen man sich den Dreck von den Sohlen kratzen konnte. Wenn der Wanderer dann ins Haus kommt, merkt man nichts mehr davon, dass er im Dreck herumgegangen ist – außer er trägt noch immer den verräterischen Dreck an seinem Stecken (=Wanderstock) mit sich herum.
So jemand hat also kein reines Gewissen, ist ein Heuchler etc.


Wer verrät mir, wie alt ein Fisch ist?
Fische bekommen weder Falten noch graue Schuppen - ihr genaues Alter erkennt man nur am Ohr.
Im Innenohr der Fische befinden sich die so genannten Ohrsteine. Ähnlich wie Bäume Jahresringe, besitzen diese Kalkteilchen Wachstumsrillen. Mit jedem Tag im Leben eines Fisches bildet sich dort eine weitere Kalkschicht und vergrößert den Stein. Kennt man das Todesdatum eines Fisches, kann man die täglichen Kalkablagerungen vom letzten bis zu jenem Tag zählen, an dem der Fisch geschlüpft ist. Übrigens: der größte Fisch der Welt gehört auch zu den ältesten - Walhaie haben eine Lebenserwartung von ca. 100 Jahren.


Was sind eigentlich die "Hundstage"?
Als Hundstage werden in Europa die heißen Tage im Sommer, in der Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August, bezeichnet. Die heiß-schwülen Tage wurden nach dem hellsten aller Fixsterne genannt, dem Hundsstern oder Sirius, der zu dieser Zeit den Himmel beherrscht. Vom Aufgang des Sternbildes Großer Hund bis zur Sichtbarkeit als Gesamteinheit vergehen 30 bis 31 Tage, woher sich deshalb die Bezeichnung Tage vom großen Hund (Hundstage) ableitet.


Woher kommt die Redewendung "Durch die Lappen gehen"?
Wenn etwas durch die Lappen geht, dann ist es entwischt oder entkommen. Und genau daher kommt auch diese Redensart: Früher gab es eine so genannte Lappjagd. Da wurden Lappen, also meist Bettlaken und andere Stoffe an Leinen aufgehängt, um damit flüchtende Tiere bei einer Treibjagd in bestimmte Richtungen zu lenken oder am Ausbrechen zu hindern. Obwohl viele Wildtiere tatsächlich vor den aufgehängten Lappen zurückschreckten, kam es dabei jedoch immer wieder vor, dass Tiere durchbrachen und somit buchstäblich "durch die Lappen gingen".
Seit dem 18. Jh. wird die Wendung auch auf Menschen angewandt.
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Ein Witz dazu:
Stehen zwei alte Omas bis über die Hüfte in 'nem Weiher.
Sagt die eine plötzlich: "Huch!"
Fragt die andere: "Was ist denn passiert?"
Sagt die erste: "Nichts weiter, mir ist nur grad ein Fisch durch die Lappen gegangen!"


Gibt es überall vier Jahreszeiten?
Nein, an den Polen und am Äquator gibt es nur zwei Jahreszeiten.
Im Laufe eines Jahres ändert sich der Winkel, mit dem die Sonnenstrahlen auf die Erde treffen. Das liegt an der geneigten Erdachse. In den Polargebieten bleibt die Sonne im Sommer immer oberhalb, im Winter unterhalb des Horizontes. Dort herrschen bitterkalte Winter und neblig-trübe Sommer. In Äquatornähe, wo die Sonne an jedem Tag mehr als 50 Grad über den Horizont steigt, treten im Jahresverlauf bei geringer Temperaturschwankung zwei Regenzeiten auf, jeweils zur Zeit des Sonnenhöchststandes im März und im September.


Woher kommt die Redewendung "Jemand etwas abknöpfen"?
Die Antwort habe ich zwar auch nicht gewusst, aber sie ist doch recht simpel: wenn man anderen etwas "abknöpft", da erleichtert man ihn unfreiwillig um Geld oder andere Wertgegenstände.
Tatsächlich konnte man früher, jemanden was "abknöpfen", denn reiche Herren trugen häufig goldene oder silberne Knöpfe, manchmal auch Münzen oder Medaillen, an ihren Röcken. Kleine Schurken schnitten unbemerkt einen oder zwei Knöpfe ab, wenn der Rock an der Garderobe hin. Oder wenn der reiche Herr überfallen wurde, so musste er den Rock wegen den Knöpfen hergeben.
Aber die Redewendung kommt auch aus einen anderen Grund: In Geberlaune schenkte der reiche Herr gelegentlich solche Knöpfe dem Untergebenen, der seinem Herrn auf diese Weise wörtlich etwas abknöpfte.


Warum ist Meerwasser salzig?
Am Anfang steht das Meer: zwei Drittel unseres Erdballen sind mit Meerwasser bedeckt. Das verdampft unter der Sonne und es bilden sich Wolken, die das Festland erreichen und sich dort abregnen.
Der Regen ist freilich nicht salzig, aber wenn er auf die Erde fliegt, dann dringt das Wasser ins Erdreich ein und nimmt geringe Mengen Mineralien und Salze mit auf den Weg ins Grundwasser oder direkt in die Flüsse.
Die Flüsse schmecken auch noch nicht salzig, denn die Konzentration der "mitgenommenen" Salze ist so gering, dass wir das nicht schmecken. Aber es regnet nun ja schon ein paar hundert Millionen Jahre so vor sich hin und die Flüsse fliesen genau so lange ins Meer. Klar, dass das Meer irgendwann einmal salzig schmeckt.
Wenn die Flüsse ständig neue Salze liefern, dann müsste das Meer ja immer salziger werden? Stimmt, aber gleichzeitig lagert sich das Salz am Meeresboden ab. Der Salzgehalt bleibt so seit Jahrtausenden im Gleichgewicht. Der durchschnittliche Salzgehalt der Ozeane liegt bei ca. 3,5 % (35 g/l).
Ein Astrophysiker dagegen schrieb mir, dass er diese Sachgeschichte für absolut falsch hält. Er schrieb mir die unten stehende Erklärung, die natürlich genauso sein kann. Vielleicht ist es auch eine Kombination aus beiden?
Hier also eine andere Erklärung:
Um diese Frage zu klären, müssen wir zunächst erstmal ca. 4,5 Milliarden Jahre in unserer Erdgeschichte zurückgehen. Damals war unsere Erde die Hölle. Die Atmosphäre besteht zu großen Teilen aus Stickstoff und Kohlendioxid und die Erde ist nicht fest sondern Größtenteils flüssiges Magma.
Zu dieser Zeit wird die Erde von vielen Meteoriten getroffen, die zu ca. 20 % aus Wasser bestehen.
So kommt nun das Wasser auf die Erde. Da jedoch auf der Oberfläche eine Temperatur von ca. 2500 °C herrscht, verdampft das Wasser sofort. In der Atmosphäre haben wir nun ein Gemisch aus Stickstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf, die zusammen einen Druck von ca. 400 bar (heutiger Druck 1 bar) zur Folge haben.
Die Erde kühlt nun immer weiter aus und vor ca. 4 Millarden Jahren kann der Wasserdampf kondensieren und als Regen zur Erde fallen. Vermutlich haben sich die Ozeane binnen 1000 Jahren mit einem Niederschlagssäule von ca. 7000 mm/a gebildet. Die Ozeane bestehen jedoch nicht nur aus Wasser sondern auch aus Soda (Natriumcarbonat), weshalb die Ozeane damals nicht neutral sondern stark basisch waren. In den ozeanischen Gesteinsschichten ist Calciumchlorid eingelagert, welches nun mit dem Soda reagiert und Kochsalz und Kalk (Calciumcarbonat) bildet. Deshalb sind die Ozeane salzig.


Warum heißen die Flitterwochen Flitterwochen?
Wer sich in der alten Sprache auskennt, der könnte auf das Wort Flitter = Glanz kommen. Aber damit hat das nichts zu tun.
Vielmehr stammt das Wort vom althochdeutschen filtarazan („liebkosen“) und dem mittelhochdeutschen gevlitter („heimliches Lachen“) bzw. vlittern („kichern, flüstern, kosen“) ab. Also eine durchaus schöne Zeit!


Woher kommt die Redensart "Ins Fettnäpfchen treten"?
"Glückwunsch zur Schwangerschaft!"
"Warum? Ich bin doch gar nicht schwanger."
"Ups, ich dachte nur wegen dem Bäuchlein..."
Ein nettes Beispiel, wenn man etwas Unüberlegtes sagt und so richtig ins Fettnäpfchen tritt!
Belegt ist die Redewendung seit dem 19. Jahrhundert. In erzgebirgischen Bauernhäusern war es eine bäuerliche Sitte, auf dem Fußboden in der Nähe des Herdes einen Napf mit Stiefelfett bereitzuhalten, mit dessen Inhalt die nassen Stiefel der Heimkehrenden sogleich geschmiert wurden. Wer da durch Unachtsamkeit rein trat, der machte mächtig Sauerei auf den Dielen. Die Hausfrau war verärgert und der Verursacher konnte sich was schämen!


Woher kommt der Begriff "Alter Schwede"?
Nach dem Ende des dreißigjährigen Krieges hat der Große Kurfürst bewährte und erfahrene schwedische Soldaten für sein Heer als Ausbilder anwerben lassen. Weil sie sich besonders gut auf "fürtrefflichen Drill" verstanden, wurden sie meist als Unteroffiziere eingesetzt. In der Soldatensprache wurden diese Korporale dann kurzweg "die alten Schweden" genannt.


Warum feiern wir Muttertag?
Es gab schon ab dem Jahre 1865 einige Versuche von Frauen der englischen und amerikanischen Frauenbewegung einen Gedenktag für Mütter zu erschaffen, aber richtig geklappt hat es erst durch die Methodistin Anna Marie Jarvis, die am 12. Mai 1907 ein "Memorial Mothers Day Meeting" veranstaltete. War dieser Tag zuerst für ihre verstorbene Mutter gedacht, so hatte sie schon im darauf folgenden Jahr die Idee daraus einen offiziellen Muttertag zu machen und widmete sich hauptberuflich diese Ziel.
Sie schrieb Briefe an Politiker, Geschäftsleute, Geistliche und Frauenvereine und hatte Erfolg. Bereits 1909, also nur ein Jahr nach dem Start ihrer Bewegung, wurde der Muttertag in 45 Staaten der USA gefeiert. Und schon 1914 wurde der "Mother's Day" in den Staaten offiziell! Eine gigantische Leistung, nicht wahr?
Schnell verbreitete sich (natürlich wieder mit großen Engagement von Frau Jarvis) der "Mother's Day" in die ganze Welt;
1917 in der Schweiz
1918 in Finnland und Norwegen
1919 in Schweden
1923 in Deutschland
1924 in Österreich
Wer noch viel mehr dazu lesen möchte, der liest hier weiter...


Was ist ein "Prügelknabe"?
Eines vorweg: ein Prügelknabe war eine arme Sau! Arme Kinder, die manchmal extra zu diesem Zweck gehalten wurden, mussten die Prügel auf sich nehmen, die eigentlich junge Edelleute verdient hätten. Diese jungen Edelfratzen durften nicht geschlagen werden und mussten der Prozedur nur zusehen, die von Rechts wegen ihnen galt. Eine ungerechte Welt!


Woher kommt die Redensart "Man hat schon Pferde kotzen sehen"?
Pferde können nicht kotzen. Es geht einfach nicht, denn sie haben keine Muskeln, die Speisebrei rückwärts bewegen könnten. Deshalb ist das eine gute Metapher für Unwahrscheinlichkeiten!


Warum haben Eisbären eine blaue Zunge?
Nein, es kommt nicht von Blaubeeren :-) sondern hat einen interessanten Hintergrund: um für die Jagt in Eis und Schnee perfekt getarnt zu sein, hat der Eisbär ein gelblich-weißes Fell. Das ist gut um nicht entdeckt zu werden, ist aber unvorteilhaft wenn man bedenkt, dass ein dunkles Fell viel mehr Sonnenlicht in Wärmeenergie umwandeln könnte.
Deshalb haben die Eisbären einen Trick: Um perfekt getarnt zu sein und gleichzeitig auch Wärme speichern zu können, haben die Eisbären unter dem weißen Fell eine stark pigmentierte, dunkle Haut. Und da die Haut so stark pigmentiert ist, erscheint die Zunge des Eisbären blau.


Woher kommt das Wort "Sabotage"?
In Frankreich warfen die Arbeiter während der indutriellen Revolution ihre Holzschuhe in die Maschinen, an denen sie zu arbeiten hatten, um sich eine Auszeit zu verschaffen oder gegen die Mechanisierung zu demonstrieren. Diese Holzschuhe heißen »Sabots«. Daher stammt das Wort »Sabotage«


Warum verschwinden Schmerzen im Wartezimmer?
Da kann ich mit tagelang mit Zahnschmerzen rumärgern und sobald ich dann in der Arztpraxis sitze, sind die Schmerzen weg. Na dann kann ich auch wieder heimgehen!
Ein Schmerztherapeut sagt: "In gewissem Maß ist jeder in der Lage sich Schmerzen wegzudenken". Profis darin sind die Fakire auf dem Nagelbrett.
Im Wartezimmer passiert es dann oft automatisch: Man ist abgelenkt durch neue Eindrücke und vor allem setzt die Aufregung vor der Behandlung Stoffe frei, die mit Opium verwandt sind. Der Körper produziert sozusagen sein eigenes Schmerzmittel.


Warum heißt es "aus dem Stegreif sprechen"?
gemeint ist, dass man ohne Vorbereitung redet. Aber was ist ein Stegreif?
Ein Stegreif war früher die einfache Ringform des Steigbügels (vom Sattel). Königs- und Fürstenkuriere verlasen die Erlasse ihres Herrn, ohne abzusitzen, "aus dem Stegreif", um dann eiligst weiter zureiten.


Warum ist der 1. Mai bei uns ein Feiertag?
Wie vieles kommt der Tag der Arbeit aus den USA. 1886 streikten in den USA fast eine halbe Millionen Menschen für den Acht-Stunden-Arbeitstag und bessere Arbeitsbedingungen. Heute undenkbar mussten sie täglich mehr als 14 Stunden für schlechten Lohn arbeiten, hatten keinen Urlaub und wenn sie krank oder alt wurden, waren sie nicht versorgt. Zudem waren die Arbeitsbedingungen äußerst schlecht. Der Lärm, der Schmutz, der Arbeitsraum waren oft gesundheitsgefährdend und gefährlich. Aber der Protest endete blutig: Vier Arbeiterführer wurden hingerichtet. Daraufhin erklärten die amerikanischen Gewerkschaften den 1. Mai zu ihrem Kampftag. Drei Jahre später schloss sich die Sozialistische Internationale in Paris dem an. So entwickelte sich der 1. Mai schnell auch in Europa zu einer regelmäßigen machtvollen Manifestation der erwachenden Arbeiterklasse. Am 1. Mai 1890 demonstrierten allein im Deutschen Reich 100.000 Arbeiter, was hochriskant war: Die Unternehmer drohten den Teilnehmern mit Anzeigen und Kündigungen.
Gesetzlicher Feiertag wurde der 1. Mai in Deutschland erst wieder ab 1933 durch die Nationalsozialisten. Das Reichsgesetz vom 10. April 1933 benannte ihn als "Feiertag der nationalen Arbeit". Einen Tag nach der Einführung des Feiertages stürmten die Nazis die Gewerkschaftshäuser und verboten die Gewerkschaften. Im Jahr 1934 wurde der 1. Mai durch eine Gesetzesnovelle zum "nationalen Feiertag" erklärt.


Warum hat man "einen Frosch im Hals?"
Wenn jemand heiser ist und kaum sprechen kann, dann gibt es im Hals eine kleine Geschwulst, die medizinisch "Ranula" heißt. Wenn man heiser ist, ist manchmal auch die "Ranula" etwas dicker als sonst und entzündet.
Nun gibt es den Begriff "Ranula" aber auch im lateinischen und bedeutet übersetzt soviel wie "Fröschlein". Daraus entstand im Laufe der Zeit die berühmte Redensart, einen Frosch im Hals zu haben, was medizinisch gesehen ja auch richtig ist.


Warum sagt man: auf großem Fuß leben?
Wenn man auf großem Fuß lebt, dann meint man, dass jemand einen aufwendigen Lebensstil hat. Und diese Redewendung hat eine nett Geschichte: die beginnt im 12. Jahrhundert. Da lebte der Graf von Anjou (Geoffrery Plantagenet) und der war mal so richtig reich und zudem noch sehr eitel. Durch sein Geld und seine Eitelkeit war der Graf zu dieser Zeit für viele ein modisches Vorbild.
Und weil er sehr eitel war, machte ihm eine Sache schwer zu schaffen: Er hatte eine dicke Geschwulst an einem Fuß und daher passten ihm die vornehmen Schuhe nicht, die damals in Mode waren.
Deshalb beauftragte er einen Schuster, ihm neue Schuhe zu fertigen. Der entwarf lange Schnabelschuhe, in denen die Verformung am Fuß nicht auffiel. Und dann passierte das, was wir auch heute noch erleben: Wenn ein modisches Vorbild etwas Neues und Besonders trägt, dann wollen es viele andere auch haben. Und so wollten viele Leute auch so große Schuhe tragen!
Weil das sich aber nur die reichen Leute leisten konnten, wurde die Größe der Schuhe ein Symbol für die Stellung in der Gesellschaft: Je größer die Schuhe, umso reicher und angesehener war man.


Warum heißt es "mit Fug und Recht"?
Das sagt man immer wieder und weiß eigentlich nicht was man da sagt :-)
Also "Recht" kennt jeder, aber was ist "Fug"?
Das Wort „Fug“ kommt aus dem Mittelhochdeutschen. Es wurde ursprünglich "vuoc" geschrieben und bedeutete "etwas, das erlaubt ist". Wir verwenden heute noch andere Wörter, die daraus resultieren. Zum Beispiel "Befugnis“ und „unbefugt". Und etwas, das nicht erlaubt ist, ist "Unfug".


Warum heißt es "unter der Fuchtel stehen"?
Wenn jemand unter einer anderen Fuchtel steht, dann ist er nicht zu beneiden. Denn jener übt eine große Macht auf ihn aus, er beherrscht ihn. Mit einer Fuchtel ist aber auch wirklich nicht zu spaßen. Als Ableitung des Wortes "fechten" bezeichnete die Fuchtel zunächst einen breiten Degen, später den Schlag der mit der flachen Klinge ausgeführt wurde. Und da es einst zu einer militärischen Ausbildung gehörte, dass man als Strafe mit einer flachen Klinge geschlagen wurde, bekam "unter jemandes Fuchtel stehen" die Bedeutung in sehr strengen Verhältnissen zu leben.


Woher kommt die Redewendung "Jemanden auf die Folter spannen"?
Dass im Mittelalter gefoltert wurde, ist allgemein bekannt. Zuerst wurden dem Gefangenen die grausamen Instrumente gezeigt. Wenn er dann gestand, blieb er verschont. Ansonsten wurde er nach genau festgelegten Regeln "auf die Folter(bank) gespannt". Und so leitet sich die Redewendung ab, denn wer heute noch auf die Folter gespannt wird, der leidet ja auch...


Warum sind Autoreifen immer schwarz?
Was man nicht alles fragen kann! Da habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht - bis heute :-)
Aber stimmt: egal in welcher Farbe das Auto auch ist, die Reifen sind schwarz. Warum?
Der Grund dafür liegt darin, dass allen Autoreifen Ruß beigemischt wird. Dieser verbessert die Haltbarkeit des Reifens und verbindet die Gummimischung besser. Jeder Reifen besteht zu etwa einem Drittel aus Ruß und ist deshalb schwarz. Zwar sind die Gummimischungen ein Geheimnis der Hersteller, aber das haben sie alle gemeinsam!